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Dann waren wir erst mal einen Moment stumm

Rahul hol­te mich zum Mor­gen­lauf zu Hau­se ab und wir trab­ten zur neu­en Woh­nung von Bul­bul

Heu­te woll­ten auch noch zwei “Neue” aus Syri­en mit uns los

Pünkt­lich waren wir da. Rahul, die zwei neu­en, Medo und Hasem und ich. Nur Bul­bul nicht

Der hat­te ja ges­tern von Anja und mir Ohro­pax bekom­men, um das vier­tel­stünd­li­che Glo­cken­ge­läut der Nacht über­schla­fen zu kön­nen

Jetzt hat er aller­dings so gut geschla­fen, dass er sei­nen Weck­ton vom Smart­phone nicht hör­te :roll:

Rahul schell­te und dann wach­te er auf, kam ans Fens­ter wie Rapun­zel und wisch­te sich den Schlaf aus den Augen

Hey in sie­ben Minu­ten sind wir wie­der hier. Mach schnell!”

rief ich ihm rauf

Dann lie­fen wir vier ande­ren Läu­fer schon mal eine Stadt­run­de vor­aus und kamen sie­ben Minu­ten spä­ter wie­der zum Treff­punkt zurück, von wo aus Bul­bul mit dabei war

Einen Moment spä­ter klink­te sich Rahul aus, denn er unter­zeich­ne­te heu­te schon um acht Uhr sei­nen Aus­bil­dungs­ver­trag

Wie­der ein paar Kilo­me­ter wei­ter ver­lie­ßen auch Medo sei­ne Kräf­te und wir beglei­te­ten ihn noch nach Hau­se

Von hier an waren wir also zu dritt und lie­fen bis zum Bahn­hof in Len­nep und zurück

Sehr beein­dru­ckend, wie ich fin­de, war dabei die Leis­tung von Hasem, der auf dem zwei­ten Teil der Stre­cke etwas Pro­ble­me mit sei­nem Arm hat­te

Als wir vor dem Mahn­mal des zwei­ten Welt­kriegs, einem Zwei­mann­bun­ker nahe des Len­ne­per Bahn­ho­fes stan­den und ich ihm das Ding erklär­te, da zog er sei­nen Ärmel des Lauf­shirts hoch und zeig­te mir sei­nen zer­beul­ten Arm mit den Wor­ten

-Das ist aus Krieg, Syrien. Geschossen-

In Wer­mels­kir­chen zurück erklär­ten Bul­bul und ich ihm dann noch, wo die Sprach­schu­le ist und dass er sich bis um zehn Uhr jetzt beei­len muss

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump