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Sportliche Statistik September 2017

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Jetzt sind wir sauber

Wie der geneig­te Leser sicher schon bemerkt hat, schrei­be ich nicht mehr jeden Tag von mei­nen Lauf­erleb­nis­sen

Sie wie­der­ho­len sich nach bei­na­he drei­zehn Jah­ren Sport und bei­na­he sechs Jah­ren Streak­run­ning

Ver­mut­lich wür­den sie nur lang­wei­len

Aber manch­mal gibt es was zu erzäh­len

Wie heu­te

Ich lief in der Dun­kel­heit heu­te mor­gen zum Treff­punkt mit Bul­bul und Mar­tin, um mit den bei­den einen lang­sa­men Lauf auf der Bal­kan­tras­se nach Len­nep zu lau­fen

Wir mach­tes es wirk­lich ruhig und haben uns unter­wegs gut unter­hal­ten

In Len­nep dreh­ten wir um und mach­ten uns auf den Hem­weg

Als wir gera­de an der Kreu­zung Treck­na­se unter der Brü­cke durch­lie­fen, stand dort Nuru­de­en an der Sei­te

Er muss uns hin­ter­her gelau­fen sein und woll­te nun mit uns zurück nach Wer­mels­kir­chen lau­fen

Da er gar nicht im Trai­ning ist, muss­ten wir noch etwas lang­sa­mer machen und ihm auch zwi­schen­durch immer mal die Waden mas­sie­ren

Nudu­de­en ist schon ver­rückt uns ein­fach bis Len­nep hin­ter­her zu lau­fen

Ges­tern hat­te er mich schon ein paar Kilo­me­ter beglei­tet aber bis Len­nep und zurück ist für einen untrai­nier­ten Läu­fer doch zu viel

Auch wenn er erst neun­zehn Jah­re alt ist und als Afri­ka­ner gute kör­per­li­che Vor­aus­set­zun­gen hat

So beglei­te­ten wir ihn bis zur Stadt­gren­ze Wer­mels­kir­chen

Danach mach­ten wir uns alle­samt auf den zer­streu­ten Heim­weg

Zu Hau­se ange­kom­men rei­nig­te ich mei­nen Trink­ruck­sack und warf mei­ne Sport­sa­chen in die Wasch­ma­schi­ne bevor ich in der Dusche ver­schwand

Nach einem Moment hör­te ich Anja rufen: “Wo ist Dei­ne Stirn­lam­pe?”

Ich ant­wor­te­te: “Im Schleu­der­gang”

Denn uns bei­den ist glü­hend heiß ein­ge­fal­len, dass ich sie aus Ver­se­hen mit in den Wäsche­korb geschmis­sen hat­te und somit durch­lief sie heu­te das vol­le Wasch­pro­gramm

Jetzt sind wir bei­de sau­ber

Die Lam­pe und ich

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

ps. Sie funk­tio­niert noch

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Dürfen

“Dür­fen die denn auch mit euch da rein?”

Es ist ein lan­ger Weg

Ein sehr lan­ger Weg, bis es in den Köp­fen der Men­schen nicht mehr die und die ande­ren gibt

Heu­te eröff­ne­te in unse­rer Klein­stadt Wer­mels­kir­chen eine Land­bä­cke­rei mit ihrem neu­en Ange­bot. Vie­le Sitz­plät­ze in der Innen- und Außen­gas­tro­no­mie. Sehr schö­nes Ambi­en­te und wie an einem Eröff­nungs­tag üblich mit vie­len neu­gie­ri­gen Besu­chern. So waren auch Anja, Mar­tin, Wolf­gang und ich dort, um uns “den neu­en Laden” mal anzu­schau­en und den sonst mit­tags statt­fin­den­den Mit­tags­kaf­fe zu geneh­mi­gen. Spä­ter kam auch Chris­ti­ne mit Hos­hank vor­bei und sie setz­ten sich einen Tisch wei­ter, weil an unse­rem Tisch kein Platz mehr war.

Nach einer guten hal­ben Stun­de kam mei­ne Mut­ter vor­bei und war auch neu­gie­rig ob des neu­en Ange­bots in der Stadt und als wir uns so ganz zwang­los unter­hiel­ten, stell­te sie uns die­se Fra­ge:

“Dür­fen “die” denn auch mit euch da rein?”

Anja und ich stutz­ten — Einen Moment sprach­los, aber dann auf­klä­rend

Weist du was du da gesagt hast?

Mut­ter die­se Leu­te woh­nen hier, sie leben hier, sie arbei­ten hier und sie gehen auch in jedes Café nach ihren Wün­schen

Mei­ne Mut­ter ist bald 79 Jah­re alt und hat von der schlim­men Zeit Deutsch­lands nur als Kind etwas mit­be­kom­men, aber den­noch sind die Angst vor Frem­den und die Ungleich­stel­lung ver­schie­de­ner Men­schen­grup­pen bei ihr tief ver­wur­zelt. Sie hat es als Toch­ter eines Laden­be­sit­zers und ein­fa­che Volks­schü­le­rin, spä­ter mit einem Arbei­ter ver­hei­ra­tet, mei­nem Vater, nicht anders mit­be­kom­men. Es gab immer “die”, wel­che nicht so waren wie wir und es wur­de auch immer so dar­über gespro­chen, also ob sie nicht gleich­be­rech­tigt sei­en.

Obwohl sie unse­ren Freund Bul­bul kennt, Ous­ma­ne und Momo und Maso­od und Hos­hank schon ken­nen­ge­lernt hat und sie bei sich zu Hau­se über die Weih­nachts­ta­ge zu Besuch hat­te. Trotz­dem sind es für sie ganz tief drin­nen immer noch “die”

Es sind zwar nur Wor­te, doch die­se Wor­te drü­cken etwas aus

Es ist ein sehr lan­ger Weg, bis es in den Köp­fen der Men­schen nicht mehr die und die ande­ren gibt