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Gutes Beispiel

Bul­bul ist ein Flücht­ling aus Ban­gla­desch

Was für ein Wort — Flücht­ling — jemand der aus schlim­men Grün­den sei­ne Hei­mat ver­las­sen hat

Bul­bul ist mein Freund

Freund gefällt mir bes­ser

Er kam 2015 mir vie­len ande­ren Men­schen nach Deutsch­land

Anja und ich hat­ten von Anfang an bei­na­he täg­lich mit ihm Kon­takt über die Flücht­lings­in­itia­ti­ve “Will­kom­men in Wer­mels­kir­chen” oder durchs mor­gend­li­che Jog­gen. Und auch wenn er anfangs unse­re Spra­che nicht ver­stand, so war er immer in unse­rer Nähe — auf Tuch­füh­lung

Er bekam durch uns Kon­takt zu ande­ren Men­schen und pfleg­te sich ein in unse­re Gesell­schaft

Ja er ist Mus­lim und glaubt dar­an, dass wir alle für alle Gutes tun soll­ten

Er half mir die “ande­re”, sei­ne Welt bes­ser zu ver­ste­hen und ich half ihm bei sei­nen ers­ten Schrit­ten ins unse­rer

Es folg­ten Sprach­un­ter­richt, Ver­eins­zu­ge­hö­rig­keit, eige­ne klit­ze­klei­ne Miet­woh­nung, Aus­bil­dungs­platz, Füh­rer­schein und jetzt die schrift­li­che Abschluss­prü­fung sei­ner ers­ten Berufs­aus­bil­dung zur “Fach­kraft für Metall­tech­nik — Fach­rich­tung Mon­ta­ge­tech­nik”

Eine wahr­lich gute Leis­tung

Die­sen Monat bekommt er noch die Ergeb­nis­se sei­ner prak­ti­schen Abschluss­prü­fung

Im Anschluss wird er wei­ter­hin mit der Aus­bil­dung fort­fah­ren

Es folgt eine Aus­bil­dung zum Indus­trie­me­cha­ni­ker

Par­al­lel beginnt er jetzt auch mit dem Sprach­kurs C1

Er leis­tet etwas groß­ar­ti­ges

Und des­halb schaf­fen wir das

Dan­ke für Ihre Auf­merk­sam­keit

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Mehr als drei Dimensionen

Wir stel­len uns ja meist alles in zwei oder drei Dimen­sio­nen vor

Zwei Dimen­sio­nen sind ver­ein­facht gesagt der Strich mit dem Blei­stift auf einem Blatt Papier — Von A nach B

Drei Dimen­sio­nen sind unse­re erleb­te Umwelt

Oben — Unten

Rechts — Links

Vor­ne — Hin­ten

Aber es gibt unend­lich vie­le Dimen­sio­nen. Das kön­nen wir uns dann zwar nicht mehr so recht vor­stel­len, den­noch sind sie da

Bei mei­nen Läu­fen bewe­ge ich mich außer­halb der übli­chen drei Dimen­sio­nen

Da gibt es zum Bei­spiel fol­gen­de Dimen­sio­nen:

  1. Wie weit lau­fe ich?
  2. Wie oft lau­fe ich?
  3. Mache ich Pau­sen­ta­ge?
  4. Wie lan­ge lau­fe ich bereits?
  5. Lau­fe ich jeman­dem hin­ter­her und ver­su­che her­an­zu­kom­men?
  6. Wer­de ich “gejagt”?
  7. Wel­che Zeit benö­ti­ge ich?
  8. Wie vie­le Höhen­me­ter muss ich erklim­men?
  9. Wie vie­le Kur­ven lau­fe ich?
  10. Lau­fe ich Kur­ven ganz innen, in der Mit­te oder außen?
  11. Wie füh­le ich mich auf bestimm­ten Abschnit­ten mei­nes Laufs?
  12. Wie füh­le ich mich objek­tiv vor, nach und wäh­rend mei­nes Laufs?
  13. Wie füh­le ich mich sub­jek­tiv vor, nach und wäh­rend mei­nes Laufs?
  14. Wel­che Gedan­ken trei­ben sich vor, wäh­rend und nach mei­nem Lauf in mei­nem Kopf her­um?
  15. Habe ich vor, wäh­rend und nach mei­nem Lauf Schmer­zen?
  16. Wenn ich Schmer­zen habe, wo fin­den die­se statt, gehen sie wie­der weg, wie lan­ge blei­ben sie, wie stark sind sie?
  17. Hat mein Lauf Aus­wir­kun­gen auf mei­ne Per­sön­lich­keit, mein Emp­fin­den ande­ren Din­gen gegen­über?

Das sind jetzt mal nur 17 Dimen­sio­nen, wel­che ich hier auf­ge­schrie­ben habe, und ich sehe dar­an, dass man die Fra­ge

“Wie schnell warst du auf den 22 km?”

zwar stel­len und auch beant­wor­ten kann, sich dadurch aller­dings über­haupt kein Bild von der Sache ergibt

Nicht mal ein klei­nes biss­chen

Unse­re Vor­stel­lung stößt bei so vie­len Dimen­sio­nen an ihre Gren­zen

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump