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Der Yanic

Ges­tern schrieb mich Yanic über Whats­App an, um mir in Aus­sicht zu stel­len, dass er mich auf mei­nem heu­ti­gen Lauf beglei­tet

Das hat­te er schon ein paar Mal gemacht und ist dabei sei­ne längs­te Stre­cke bis Ber­gisch Born mit­ge­lau­fen um dann umzu­dre­hen. Das sind immer­hin schon gute vier­zehn Kilo­me­ter für den ger­de mal fünf­zehn­jäh­ri­gen

So stand er heu­te mor­gen pünkt­lich vor der Haus­tür und wir sind los

In Ber­gisch Born frag­te ich ihn dann ob es ihm bis hier­her reicht, doch er mein­te nur “noch geht es” …

So hat er mich heu­te über sei­ne ers­te Halb­ma­ra­thon­di­stanz beglei­tet und noch ein biss­chen wei­ter

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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8 Jahre — Heute

Es ist Neu­jahr, der Tag nach Sil­ves­ter, und ein wah­rer Grund mal so rich­tig aus­zu­schla­fen. Ich lief also erst um 06:17 Uhr los statt um 06:15 wie sonst

Drau­ßen wur­de ich von minus einem Grad und etwas Glatt­eis über­rascht. Das ist natür­lich ers­te Sah­ne für einen Jubi­lä­ums­lauf und so bin ich auch gleich los

Nach guten zwei Kilo­me­tern hat­te ich mein Soll erfüllt und darf mich nun Streak­run­ner oder Täg­lich­läu­fer mit einem mitt­ler­wei­le acht Jah­re andau­ern­den Streak beti­teln. Klas­se Sache, aber davon hat man nix. Gar nix

An die­sem Punkt traf ich auf Anja und wir haben mal rasch ein klit­ze­klei­nes Video auf­ge­nom­men — hier kommt es …

Spä­ter traf ich noch auf die Wit­we des Pfar­rers, der mich vor vie­len hun­dert Jah­ren mal kon­fir­miert hat. Für sie hielt ich auch kurz an, wir umarm­ten uns, wünsch­ten uns ein GUTES NEUES JAHR und sie beglück­wünsch­te mich zum mei­nem Jubi­lä­um. Dann ließ sie es sich nicht neh­men mir NOCHEINMAL mit­zu­tei­len, dass sie mein Lau­fen ums Kran­ken­haus im Okto­ber 2016 immer noch für total unver­nünf­tig hal­ten wür­de. Das weiß sie aus mei­nem Buch und seit dem sie es gele­sen hat geht sie täg­lich am frü­hen Mor­gen zu Fuß von Wer­mels­kir­chen nach Ber­gisch Born und zurück

Nach elf Kilo­me­tern in Len­nep, es ist mitt­ler­wei­le halb acht, begeg­ne­te mir die­se eine dun­kel­häu­ti­ge Dame, wel­che ich dort meist an Wochen­en­den antref­fe. Sie steigt aus dem Zug und geht ver­mut­lich nach Hau­se. Auch wir wünsch­ten uns ein gutes neu­es Jahr. Sie war sehr fröh­lich

Und dann hat­te ich noch eine Begeg­nung mit einem Renn­rad­fah­rer, den ich auch bei­na­he jeden Tag auf mei­nem mor­gend­li­chen Lauf antref­fe. Er roll­te ein Stück neben mir her, wir wünsch­ten uns das obli­ga­to­ri­sche gute neue Jahr und dann erzähl­te er mir von Extra­sy­to­len die er hin und wie­der habe. Er ist nun auch schon sieb­zig und war immer sport­lich. Jedoch sieht er dar­in kein Pro­blem. Sein Arzt auch nicht. Wir ver­ab­schie­de­ten uns und er rief mir noch zu, dass die­ses Jahr mit 13.000 Kilo­me­tern auf dem Rad sein bis­her bes­tes gewe­sen sei und ver­schwand vor­sich­tig über das Glatt­eis eines Sei­ten­we­ges in Ber­gisch Born

Das war´s

Ich jog­ge jetzt acht Jah­re ohne einen Tag Pau­se und freue mich dar­über. Aber mehr noch bin ich dank­bar

Tag 2922, 8 Jah­re, 64144 km

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump