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Was für ein Morgenlauf

Ihr wisst ja, dass ich jeden Mor­gen um 6:15 Uhr mei­nen Mor­gen­lauf begin­ne und dann erst ein­mal durch die Stadt auf die Bal­kan­tras­se lau­fe. Heu­te vor­sorg­lich mit Regen­ja­cke im Lau­fruck­sack, denn Gewit­ter waren vor­her­ge­sagt

Mei­ne Bei­ne waren schwe­rer als mein Kopf, aber die Luft war mit vier­zehn Grad etwas küh­ler als die Tage zuvor. Spä­ter wird es immer bes­ser

Auf der Bal­kan­tras­se ange­kom­men tref­fe ich meist auf die älte­re Dame aus Bul­ga­ri­en, die echt jeden Mor­gen ihre Nor­dic-Wal­king-Stö­cke schwingt und dann auf Frau R., die auch jeden Mor­gen ihren Mor­gen-Walk aus­führt

Heu­te geschah aller­dings noch eine Beson­der­heit. Für mich eine ganz gro­ße Beson­der­heit. Als die Bul­ga­rin gera­de an mir vor­bei war, kam ein Rad­fah­rer auf mich zu gerollt und stell­te sein Rad an der gegen­über­lie­gen­den Sei­te der Tras­se ab. Dann kam er auf mich zu und hielt mich an. Darf ich sie mal kurz um etwas bit­ten? Frag­te er und nahm im sel­ben Moment sei­nen Ruck­sack zur Hand, öff­ne­te ihn und zog mein Buch her­aus. Könn­ten sie mir bit­te etwas hin­ein­schrei­ben? Für Rein­hard und wel­chen Lauft­ag sie jetzt haben und wie vie­le Kilo­me­ter?

Ja klar!

Er gab mir das Buch, einen Kugel­schrei­ber und dann bekam er das was er woll­te. Jetzt mach­te er noch ein paar Fotos und dann haben wir auch noch ein paar Wor­te gewech­selt. Er ist eigent­lich nur auf der Durch­rei­se, über­nach­tet nur eini­ge Kilo­me­ter von hier ent­fernt und dach­te bei die­ser Gele­gen­heit dar­an, mich ein­fach mal auf mei­ner Stre­cke auf­zu­su­chen

Ist das nicht toll?

Jetzt wünsch­ten wir uns noch einen guten Weg und ich lief wei­ter in Rich­tung Len­nep. So bei Kilo­me­ter acht wur­de es von Wes­ten her ziem­lich schwarz am Him­mel und ich konn­te auch schon grol­len­den Don­ner ver­neh­men. Es war also Zeit, in die Nähe von Brü­cken zu kom­men, um mich gege­be­nen­falls vor Blit­zen in Schutz zu brin­gen. Das hat auch auf den Punkt funk­tio­niert. Denn genau als ich unter der gro­ßen Kreu­zung Treck­na­se in Len­nep hin­durch lief, fing es an mit Blitz, Don­ner und Stark­re­gen

Jetzt kam die Regen­ja­cke zum Ein­satz und nach­dem das Aller­schlimms­te vor­bei war, lief ich mei­ne Mor­gen­run­de zu Ende. Ich hof­fe, dass auch Rein­hard noch tro­cken sein Ziel erreicht hat

Das war Tag 3102 in Fol­ge mit nun 68052 Km im Streak

Viel­leicht schickt mir Rein­hard ja noch die Fotos, dann papp ich die noch hier rein :)

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

2 Antworten auf „Was für ein Morgenlauf“

Tat­säch­lich, bei mir hat es auch auf den Punkt geklappt: als ich in Wer­mels­kir­chen das Rad auf den Trä­ger gestellt habe, fie­len die ers­ten schwe­ren Trop­fen. Es wur­de schwarz, dann kamen gewal­ti­ger Don­ner und Stark­re­gen. Licht und Schat­ten lie­gen oft dicht bei­ein­an­der. Aber Läu­fer­her­zen sind uner­schro­cken …

Abso­lut uner­schro­cken! Freut mich, dass Du recht­zei­tig am Ziel warst. Und mei­nen Dank noch­mals für Dei­ne Über­ra­schung und die Fotos :D

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