Der heutige Abend konzentrierte sich auf die neue Aufgabe
refugees welcome
Über die Initiative “Willkommen in Wermelskirchen” haben wir uns ehrenamtlich auf die Flüchtlingshilfe eingelassen
Ohne zu wissen was das wirklich bedeutet
Bisher besuchten wir wöchentlich das Café International um dort Kontakt zu den Menschen zu bekommen
Schauen wie wir eventuell helfen können
Als erste Hilfe, so stellte sich heraus, wurde mein Angebot mit sportlichen Menschen in den frühen Morgenstunden joggen zu gehen gerne angenommen
Daraus wurden mittlerweile feste Laufpartner, die natürlich vollgeladen mit Fragen sind
Fragen zu für uns ganz normalen Dingen, wie Behördengänge, Einkaufen, Arztbesuche, Leben allgemein
Dann… Wie komme ich an einen vernünftigen Sprachkurs? Wo kann ich mich etwas nützlich machen, um nicht den ganzen Tag Langeweile zu schieben? usw.
Also viel zu besprechen unterwegs und auch oft danach um Papiere zu sichten und und und
Das hat sich nun gut eingefahren und so gingen wir heute am späten Nachmittag erstmalig in unsere Stadtkirche um uns die christliche Seite der Medaille anzuschauen
Die Initiative “Willkommen in Wermelskirchen (WkiWk)” wird von der Evangelischen und Katholischen Kirche getragen. So findet vor dem wöchentlichen Treffen im Café International auch immer noch ein internationaler Gottesdienst statt
Diesen haben wir heute zu ersten Mal besucht und waren überrascht wie einfach und schön so etwas sein kann
Danach gingen wir gleich neben der Kirche im CVJM-Heim ins gut besuchte Café International um dort auch meine Laufkumpels Masood und Bulbul zu treffen
Zu erzählen gibt es ja immer was
Später kam auch unser neu gewählter Bürgermeister vorbei um sich unsere Sache anzuschauen
Und dann trat ein junger Mann aus Somalia an Anja heran und bat sie um Hilfe
Er sei schwer traumatisiert und könne sich Termine und solche Dinge nicht merken und würde nicht mal seinen Kalender finden, wenn er sich einen Termin notieren würde, geschweige denn einen normalen Tag geordnet überstehen
Jetzt habe er seinen Vorsprechtermin beim Ausländeramt wohl überschritten und sein Bekannter hätte ihn wohl darauf aufmerksam gemacht. Er war sehr schlecht zu verstehen, weil sein Dialekt in englischer Sprache so undeutlich war
Ich habe dann Frau Seng, die Pfarrerin und gute Seele der WkiWk diese Story erzählt und gefragt wie man diesem jungen Mann nun helfen könne
Sie notierte sich meine Telefonnummer und Namen und sagte mir, dass ich von ihr am Montag eine Nachricht bekäme. Dort enthalten ist die Nummer eines Rechtsanwaltes und dort hat sie dann einen Termin für UNS gemacht
Das bedeutet — für den Jungen aus Somalia und mich, seinen neuen Begleiter
So geht das
Ich bin dankbar für dieses Vertrauen
Ihre Worte zu dem jungen Mann waren dann noch…
“I wish you all the best”