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Wie eine Bahnfahrt in der ersten Klasse

Es war mit minus 9 Grad recht frisch heu­te Mor­gen und ich zog mir schon eini­ge Lagen über­ein­an­der an

Das half und schütz­te mich wun­der­bar gegen den kal­ten Wind, der oben zwi­schen Ber­gisch-Born und Len­nep bläst

Bei die­ser Käl­te hat schein­bar kei­ner mei­ner Lauf­grup­pe Lust mich zu beglei­ten, denn an den übli­chen Treff­punk­ten stand nie­mand bereit

So war ich heu­te mal wie­der allei­ne unter­wegs und konn­te mir so zwei Pod­casts anhö­ren

Wenn ich dann so vor mich hin lau­fe, dann mer­ke ich gar nicht mehr wo ich gera­de bin und neh­me Din­ge von Außen kaum noch wahr

Ich ver­glei­che das immer ger­ne mit einer Bus- oder Bahn­fahrt in der ers­ten Klas­se, bei der man sich auf den Fens­ter­platz setzt, den Kopf an die Schei­be legt und die Vibra­tio­nen einen so lang­sam ein­schlä­fern so das man döst

Auf dem Rück­weg traf ich auf Jas­min, die sich zu Fuß auf dem Weg zur Arbeit befand

Erst habe ich sie nicht regis­triert, aber dann doch und so frag­te ich sie

“Was machst du denn hier?”

‘Na was schon, ich gehe zur Arbeit.’

Jetzt erst wur­de mir klar, dass ich schon wie­der zurück in Wer­mels­kir­chen war und nur noch vier Kilo­me­ter bis nach Hau­se vor mir hat­te

Mein Lau­fen ist manch­mal wie eine Bahn­fahrt in der ers­ten Klas­se

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump