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Besuch aus Wien

Wir saßen, wie unter der Woche um die Mit­tags­zeit üblich, in einem Café oder einer Bäcke­rei in der Stadt

Dort gehen wir hin, um für die Flücht­lin­ge der Stadt ein Ansprech­part­ner zu sein, außer­halb der übli­chen Zei­ten

So zwi­schen Sprach­schu­le und Job qua­si

Heu­te kam erst Junes aus Syri­en zu uns an den Tisch und berich­te­te in mitt­ler­wei­le gutem Deutsch von sei­nen Fort­schrit­ten bei dem Erler­nen der Spra­che und auch davon, dass er bald sogar ein Prak­ti­kum im Bür­ger­bü­ro der Stadt machen wird, viel­leicht dann sogar dort einen Job bekom­men kann. Auch sei­nen Inter­na­tio­na­len Füh­rer­schein stellt er gera­de auf die “Deut­schen Ver­hält­nis­se” um

Dann kamen Hos­hank, auch aus Syri­en und sein Bru­der Aziz her­ein und wir baten sie zu uns an den Tisch

Aziz ist zu Besuch und wohnt schon seit drei Jah­ren in Öster­reich. Aktu­ell in Wien. Er hat­te in Syri­en schon ange­fan­gen zu stu­die­ren, muss­te dann aber flie­hen. Jetzt hat er Urlaub von sei­ner Arbeit als Dol­met­scher für das Job­cen­ter und besucht sei­nen Bru­der hier in Wer­mels­kir­chen, eine doch sehr klei­ne Stadt wie er meint. Er möch­te auch aus der Groß­stadt Wien nicht mehr fort. Da ist sein Leben lebens­wert, erzähl­te er uns in sehr gut ver­ständ­li­chem Deutsch mit Wie­ner Akzent.

Ein syri­scher Flücht­ling aus Wien mit Wie­ner Akzent — Kenns­te?

Wir woll­ten alles von ihm erfah­ren. Sei­ne Erleb­nis­se und sei­ne Erfah­run­gen und sei­ne Ein­schät­zung der Situa­ti­on, der poli­ti­schen Sicht, der Glau­bens­sicht usw. Er selbst sagt von sich, dass er ein Athe­ist ist und wir fan­den schnell her­aus, dass wir alle (Staa­ten, Regie­run­gen, Men­schen) gemein­sam dar­an arbei­ten müs­sen den Ande­ren zu akzep­tie­ren statt ihn zu “ver­teu­feln”

Wie ein­fach eigent­lich

Er möch­te bald in Wien Poli­tik­wis­sen­schaft wei­ter stu­die­ren und hat schon vie­le Kon­tak­te in “sei­ner Stadt” dafür her­ge­stellt. Viel Hil­fe dazu hat er nach sei­ner Mei­nung dort nicht erhal­ten. Denn “Öster­reich, spe­zi­ell Wien, ist nicht so hilfs­be­reit wie Deutsch­land. Die Men­schen sind nicht so Kon­takt­freu­dig wie in Deutsch­land.” Trotz­dem funk­tio­niert es, wenn man sich selbst küm­mert

Was aber auf sei­nen jün­ge­ren Bru­der bestimmt sehr ein­drucks­voll wirk­te war die Tat­sa­che, dass wir uns die gan­ze Zeit auf Deutsch unter­hiel­ten

Natür­lich hat­te Aziz es ein­fa­cher mit dem Ler­nen, weil er in Syri­en zur Schu­le gehen durf­te und sein jün­ge­rer Bru­der nicht. Der muss­te arbei­ten

Hos­hank wird sich sicher jetzt vie­le Gedan­ken dazu machen, es schnellst­mög­lich zu erler­nen und die Netz­wer­ke zu nut­zen und mit dem Leben hier zu begin­nen

Mit Aziz sind wir jetzt auch auf Face­book ver­knüpft und sind gespannt auf sei­nen wei­te­ren Wer­de­gang in Wien

Viel­leicht wird er ja mal ein gro­ßer Poli­ti­ker

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Elefant und Antilope

Es gab mal wie­der Neu­schnee und für mich, als jemand der den Win­ter mit Schnee, Matsch, Eis und stän­dig grau­em Him­mel nicht mag, ist jetzt eine furcht­ba­re Zeit

Heu­te lief ich mit Alpha im Neu­schnee

Wenn der klei­ne und extrem leich­te neun­zehn­jäh­ri­ge Alpha da so neben mir durch den Schnee hop­pelt, dann muss man sich das bild­lich so vor­stel­len wie eine jun­ge Anti­lo­pe neben einem uralten Ele­fan­ten

Mei­ne Fres­se ist das grau­sam

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump