Mit diesem Blog möchten Anja und ich uns bei euch, den vielen Lesern unserer täglichen Berichte, für eure herzliche Anteilnahme bedanken. Ihr habt in uns Erinnerungen geweckt und Trost gespendet.
Danke dafür.
Unser Kumpel Paul lebt nicht mehr auf dieser Welt, und dennoch wird er immer bei uns sein.
Viele haben gefragt, was zu diesem raschen Tod geführt hat. Paul war mittlerweile vierzehn Jahre und acht Monate alt und somit schon ein alter Hund. Auch wenn er im Allgemeinen noch recht fit war, bemerkten wir natürlich auch bei ihm entsprechende Alterung. Er war zuletzt meist um die fünfzehn Kilometer am Tag mit uns unterwegs, was für einen so alten Hund schon beachtlich ist, doch er hatte bis auf die letzten Wochen immer Freude daran, uns zu begleiten. In erster Linie lief er frei und konnte selbst entscheiden, wann es ihm genug erschien. Zuletzt fiel es ihm immer schwerer, die Berge hinaufzulaufen, und an den Hinterläufen war er auch nicht mehr so kraftvoll. So verkürzten wir unsere Wanderungen, und Anja nahm ihn morgens auch nicht mehr zum Walken mit. Nach einer Wanderung bemerkten wir allerdings bei ihm auch noch Blut an der Nase und kontaktierten daraufhin unseren Tierarzt. Dieser beruhigte uns erst einmal und verwies darauf, dass auch Menschen manchmal Nasenbluten haben. Doch das Nasenbluten bei Paul war nicht dauerhaft, sondern in Etappen mehrmals über den Tag verteilt und trat zudem immer häufiger auf. Wir wollten das beim Tierarzt abklären lassen und sprachen dazu einen Termin ab. Jedoch kam es erst einmal nicht dazu, weil Paul sich just zu dieser Zeit auch noch eine Magen- und Darminfektion zuzog. Scheinbar waren seine Abwehrkräfte zu dieser Zeit schon derart schwach, dass es zu Durchfall und Erbrechen kam. Wer Paul kannte, wusste, dass man es ihm nicht ansah, wenn er krank war. Also mussten wir ihm zunächst Antibiotika verabreichen, um diese Magen-Darm-Erkrankung zu überstehen, bevor wir der Sache mit dem Nasenbluten auf den Grund gehen konnten. Paul wurde währenddessen immer schwächer und wollte eigentlich gar nicht mehr nach draußen. Wir gingen nun nur noch sehr kurze Runden und ließen ihm viel Zeit und Ruhe. Bei der Röntgenuntersuchung der Nase gab es keinen Befund, und bei der späteren endoskopischen Untersuchung der Nase kam dann die schlechte Nachricht zum Vorschein. Paul hatte Metastasen am Deckel zwischen Luft- und Speiseröhre, am Übergang zur Nase und an der Zunge. Der Tierarzt sprach von einem Hirntumor und entnahm Proben. Paul nahmen wir wieder mit nach Hause und verblieben mit dem Tierarzt so, dass wir ihn jederzeit anrufen konnten, wenn es Paul schlechter ging und wir ihm helfen mussten. Laut Tierarzt hatte Paul keine Schmerzen, und sein Verhalten deutete auch nicht darauf hin. Er war einfach nur kraftlos und konnte die einfachsten Dinge nicht mehr ohne Unterstützung tun. Gefressen hat er allerdings weiterhin sehr gerne seinen Harzer Käse und Trockenfutter. Getrunken hat er ebenfalls selbständig. Am 3. Oktober haben wir mit Paul wieder einen ganz kurzen Spaziergang gemacht, und dabei hat er uns signalisiert, dass er jetzt nicht mehr kann. Er blutete wieder aus der Nase, und sein Blick war stetig nach unten gerichtet. Anja hat daraufhin den Tierarzt kontaktiert und mit ihm einen Termin für den nächsten Morgen um 9 Uhr bei uns zu Hause vereinbart. Sollte sich Pauls Zustand nicht mehr bessern, dann würde der Arzt unseren besten Freund einschläfern.
Es war eine grausame Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 2023, und als Anja und ich am frühen Morgen vom Sport zurückkamen, zeigte sich bei Paul keine Besserung. Die Entscheidung war gefallen. Ich streichelte Paul, als er in seinem Körbchen lag und mich anschaute. Immer wieder gab ich ihm seine Leckerchen, und dann kam der Tierarzt zur Tür herein. Paul wedelte mit der Rute und freute sich, ihn zu sehen. Anja nahm Paul hoch und setzte sich mit ihm auf den Schoß auf das Sofa im Wohnzimmer. Ich saß daneben und streichelte ihn, während der Arzt ihm die Spritze setzte. Wir redeten Paul derweil zu, dass er keine Angst haben müsse, und innerhalb von Sekunden erschlaffte sein Körper, und Paul schlief für immer ein. Der Tierarzt verabschiedete sich, und wir legten Paul wieder in sein Körbchen zurück, gerade so eingerollt, als wenn er schlafen würde.
Wir gingen hinaus, holten eine Spitzhacke und eine Schaufel und gruben gemeinsam ein tiefes Loch auf unserem Grundstück, in dem wir unseren besten Kumpel begruben.
Hier wird er nun immer bei uns sein.