Vorneweg: Es gibt Schlimmeres, aber ich kann nicht anders, als es Jahr für Jahr zu betonen.
Ihr wisst sicher, dass ich dem Winter nichts abgewinnen kann und dass diese Jahreszeit für mich eigentlich überflüssig ist. Je älter ich werde, desto weniger brauche ich sie. Der Winter ist für mich wie ein Nachbar, der mitten in der Nacht die abscheulichste Musik in voller Lautstärke plärren lässt, sich nie an die Hausordnung hält, seinen Müll im Hausflur verteilt, den Rasen mäht, wenn man sich gerade im Garten entspannen möchte, und ständig den eigenen gemieteten Parkplatz zuparkt, sodass man ihn nicht nutzen kann.
Dabei muss ich zugeben: In den Wintersportgebieten finde ich Winter tatsächlich super! Dort kann er mit all seinem Schnee, seinen Pisten und seiner Atmosphäre ruhig bleiben. Aber hier? Nein danke, hier brauche ich ihn wirklich nicht.
Nun ist sie aber da, die Winterzeit. Zum Glück nicht auch noch dieser Nachbar. Und so bleibt mir nichts anderes übrig, als den Winter zu ertragen.
Heute brachte er Glatteis mit, das sich durch den Nieselregen auf dem gefrorenen Untergrund gebildet hat. Damit ich mir nicht die Knochen breche, trage ich Yaktrax, aber wirklich entspannt laufe ich damit auch nicht. Der Wetterbericht kündigt für die kommenden Tage weiterhin winterliches Wetter an und wie der Zufall es will, kommen dann auch noch andere Unpässlichkeiten hinzu. Ich bin also begeistert.
Winter ist eine massive Störung meiner Routine – und genau deshalb hasse ich ihn.
Und dann ist da noch dieser Rat, den ich immer wieder höre: Ich solle mehr Ruhetage in mein tägliches Laufen einbauen. Was soll ich sagen? Genau das mache ich jetzt. Ich nutze meine Abscheu für die Jahreszeit und laufe nur kurz und noch langsamer. Damit zeige ich es dem Winter aber so richtig. Ha!
Die Meile würde ja reichen.
Streak On.