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Hallo Körper

Unser Mit­be­woh­ner Paul ist im Febru­ar die­sen Jah­res elf Jah­re alt gewor­den. Mit elf Jah­ren ist ein Hund schon ein betag­ter älte­rer Herr

Anja und ich beob­ach­ten ihn in sei­nem Tag recht genau und umfas­send, sind wir doch mit ihm rund um die Uhr zusam­men. Mit ihm, die­sem Lebe­we­sen, wel­ches nicht vom Außen so beein­flusst ist wie wir. Er lebt, isst, trinkt, döst vor sich hin, trifft hin und wie­der ande­re Hun­de, macht sei­ne Geschäf­te und bewegt sich. That´s it. Ein ein­fa­ches Leben. Alles was es zusätz­lich gäbe oder für ihn gibt wis­sen wir nicht, oder spü­ren es nicht, weil uns als Men­schen die ent­spre­chen­den Sin­ne dafür feh­len

Doch wie wir ihn über die Jah­re beob­ach­tet haben, hat auch er sich natür­lich ste­tig ver­än­dert. Er wur­de von einem dum­men tol­pat­schi­gen Wel­pen zu einem “was kos­tet die Welt” Rabau­ken und mit den Jah­ren auch zu einem wei­sen, nicht mehr über­trei­ben­den älte­ren Hun­de-Herrn. Vor­aus­schau­end, teil­wei­se wis­send pla­nend und vor allen Din­gen bis­her ohne Selbst­über­schät­zung

Man sieht ihm sein Älter­wer­den auch an. Hier und da graue Stel­len um die Schnau­ze her­um und an den Augen. Es macht ihn inter­es­sant und sei­nen Blick füllt es mit Cha­rak­ter

Man spürt ihm sein Älter­wer­den auch an. Er joggt nicht mehr jeden Mor­gen mit Anja. Er nimmt sich mehr Zeit für sich in einem ande­ren Raum unse­rer Woh­nung, um mehr Ruhe zu haben. Er rast nicht mehr ein­fach ohne Grund durch die Wäl­der. Lang­sa­mer ist er sowie­so. Er spielt nicht mehr von Anfang bis Ende einer zehn oder mehr Kilo­me­ter Wan­de­rung. Er sucht an Stel­le des­sen jetzt auf den Wan­de­run­gen unse­re Rast­plät­ze, Bän­ke oder umge­fal­le­nen Bäu­me auf denen man gut sit­zen könn­te. Er geht meist eini­ge Meter vor­aus und an jeder die­ser Mög­lich­kei­ten setzt er sich hin und war­tet auf uns. Wir wäh­len dann aus, ob wir dort eine Rast ein­le­gen oder erst ein­mal wei­ter wan­dern

Hin und wie­der hum­pelt er auch am Anfang einer Wan­de­rung, meist vor­ne rechts, aber das ist laut Tier­arzt wohl auf “Nun er ist ja auch schon elf.” zurück­zu­füh­ren. Nach ein- zwei­hun­dert Metern läuft er dann auch wie­der rund

So ist das mit unse­rem Mit­be­woh­ner Paul. Und so ist es auch mit uns. Denn wenn er uns betrach­tet, dann fal­len ihm dort sicher auch die eine oder ande­re Ver­än­de­rung mit den Jah­ren auf

Ob es die grau­en Stel­len in den Haa­ren oder im Bart sind, ob es die gedank­li­chen Ver­än­de­run­gen sind, die Ein­tei­lung der Kräf­te, die Pla­nung und Vor­aus­sicht des Tages­ab­laufs

Es geht nicht mehr vol­le Pul­le den Berg hin­auf, son­dern mit Bedacht, dass ja mor­gen auch wie­der gelau­fen wird. Ruhig und mit der Gewiss­heit was geht

Und beim Jog­gen, auf den ers­ten paar hun­dert Metern, hum­peln wir auch

Stre­aktag 3058 mit 67084 Kilo­me­tern

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Was macht man eigentlich heutzutage wenn…

Es sind ja augen­schein­lich voll­kom­men ver­rück­te Zei­ten

Wenn ich es mir recht über­le­ge, waren alle Zei­ten schon ver­rück­te Zei­ten

Und so stell­te ich mir heu­te wäh­rend der Wan­de­rung durch den Wald die Fra­ge:

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Tag 138 – Jemand tritt aufs Gaspedal

Vorab: Alles wird gut!

Es gibt wei­ter­hin kei­nen Impf­stoff und es ist auch bis­her nicht bekannt, ob es jemals einen Impf­stoff geben wird

Wenn wir uns nahe kom­men, tra­gen wir eine Mund- und Nasen­be­de­ckung. Zumin­dest tun das Men­schen mit Ver­ant­wor­tung. Die ande­ren – na ja …

Wir ach­ten mehr auf Hygie­ne und waschen uns regel­mä­ßig die Hän­de

Viel­leicht habe nicht nur ich es gemerkt. Die Welt dreht sich bereits heu­te, an Tag 138 nach Bekannt­wer­den des neu­en Coro­na-Virus, nach der ers­ten „Schock­star­re“, schon wie­der schnel­ler und es gilt in vie­len Berei­chen das alte Mot­to „Busi­ne­n­ess as usu­al“ mit sei­nem deut­li­chen Ruf nach ICH – ICH – ICH – ICH

Gewollt? Ja klar. Also nicht unbe­dingt von mir, aber von vie­len. Die­se Leu­te tre­ten jetzt das Gas­pe­dal fast schon durch die Boden­plat­te

Sie wol­len mög­lichst schnell wie­der ihrer unge­lieb­ten Arbeit nach­ge­hen, über die es sich so schön schimp­fen lässt, wol­len sich end­lich wie­der mit unlieb­sa­men Bekann­ten tref­fen, deren Ein­stel­lung ihnen noch nie in den Kram pass­te, und sie wol­len am Ende des Gel­des end­lich wie­der reich­lich Monat übrig haben, um noch mehr Plun­der im Kel­ler oder auf dem Oller zu sam­meln. Wol­len in einen Urlaub flie­gen, über des­sen Unter­kunft oder Ver­lauf man sich dann mona­te­lang mit dem Rei­se­ver­an­stal­ter gericht­lich aus­ein­an­der­set­zen kann. Bevor „der Geg­ner“ eigent­lich besiegt wur­de. End­lich wie­der

Ja das ist so gewollt und über Risi­ken und Neben­wir­kun­gen spre­chen sie bit­te mit ihrem Arzt oder Apo­the­ker. Wenn sie einen Ter­min bekom­men

Haben die ein­zel­nen Men­schen die Chan­cen solch einer unge­plan­ten Unter­bre­chung des bis­he­ri­gen Lebens schon genutzt? Haben sie über­haupt die Gege­ben­heit der Chan­cen bemerkt? Haben sie die frei­ge­wor­de­nen Ener­gien dazu genutzt, sich mit sich und ihren Mög­lich­kei­ten zu befas­sen? Eini­ge bestimmt. Die ande­ren – na ja …

Nun denn, ich hal­te mich da an mein Bauch­ge­fühl. Das hat mich in den nun bereits 54 Jah­ren mei­nes Lebens noch nicht getäuscht. Das Virus ist nicht besiegt. Dabei ist es voll­kom­men egal, ob der Fri­seur, der Club oder die Gren­zen geöff­net oder geschlos­sen sind. Nicht egal ist dabei der Umgang mit den Din­gen. Wich­tig ist der Abstand, dann der Abstand und das Hän­de­wa­schen und dann der Abstand und der Mund-und-Nasen­schutz. So ver­hal­te ich mich ver­ant­wor­tungs­voll mei­nen Mit­men­schen gegen­über. Das wün­sche ich mir auch von denen

Da ich ein Opti­mist bin und weiß, dass es nichts bringt, sei­nen Kopf in den Sand zu ste­cken, bin ich mir abso­lut sicher, dass es auch mit die­sem Virus ein „Wei­ter“ gibt. Es soll­te viel­leicht nur nicht ein „Wei­ter-so“ sein

Es kom­men in Zukunft neben Coro­na noch so vie­le ande­re Ver­än­de­run­gen auf uns alle zu, Kli­ma, Flucht, mul­ti­re­sis­ten­te Kei­me, Künst­li­che Intel­li­genz usw. So wie zu jeder Zeit. Auch die­se wer­den wir meis­tern

Irgend­wie

Nicht vergessen: Alles wird gut!

Lau­fen war ich auch schon

„They just couldn’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.“ For­rest Gump