Tag: 18. Juni 2010

Da sit­zen wir ges­tern so im Stadt­ca­fé bei einer Tas­se Kaf­fee in der Son­ne. Uns gegen­über an einem Tisch allei­ne saß ein Herr, wir ver­mu­ten sein Alter so um die 60 Jah­re, in ganz sport­li­chem Out­fit.

Er trug so ein Gum­mi­arm­bänd­chen mit den Deutsch­land­far­ben, kei­ne Socken in sei­nen hel­brau­nen Halb­schu­hen, eine schwe­re gol­de­ne Arm­band­uhr, eine die­ser gro­ßen moder­nen Son­nen­bril­len und er rauch­te ein Zigar­re.

Also alles in allem eigent­lich eine pas­sa­ble Erschei­nung, wenn da nicht der Flum­mi wäre

Flum­mi sagt man bei uns zu einer Perü­cke.

Also das Teil von dem Herrn war sofort zu erken­nen und ließ ihn sowas von zur Witz­fi­gur wer­den…

War­um um Him­mels­wil­len macht die­ser Mann sowas

Es läuft nicht immer alles gera­de im Leben…

Es läuft auch nicht immer alles rund im Leben…

Ich glau­be das Leben ist eckig aber nicht vier­eckig

Ges­tern schlen­der­ten Anja und ich so durch unser Städt­chen. Wir kamen gera­de aus dem Stadt­ca­fé wo wir uns ein Täss­chen geneh­migt hat­ten.

Die Son­ne lach­te — es war warm, aber nicht heiß — ein leich­ter Wind gab der Luft zudem noch die not­wen­di­ge Fri­sche…

An der Bus­hal­te­stel­le saßen eini­ge Leu­te und schau­ten mit fah­len, blas­sen und kom­plett zom­bi­haf­ten Gesich­tern vor sich auf den Boden…

Sie wirk­ten gestresst obwohl sie nur dort saßen und auf den Bus war­te­ten…

Die meis­ten Men­schen vege­tie­ren schein­bar doch nur so vor sich hin statt auch mal die kur­ze Ruhe des Moments ein­fach zu genie­ßen.