Gestern hat mir der Steffen für unseren heutigen gemeinsamen 17er wegen Verletzung abgesagt.
Also hatte ich Gestaltungsfreiheit für meine heutige Tour.
Erst mal haben wir etwas länger gepennt — so bis kurz vor sieben.
Allerdings bin ich während der Nacht mal wach geworden und just da ist mir eingefallen was ich heute machen will. Ich will nach Hückeswagen laufen und dann rechts entlang der Bevertalsperre weiter rauf bis nach Radevormwald zum Schwiegervater.
Zum Schwiegervater, weil Anja bei ihm heute die Bude auf Vordermann bringt und da bietet sich das Ziel an.
Ich habe mir also eine Route getrackt und wollte sie auf meinen Garmin Forerunner laden. Das habe ich Depp aber heute Morgen irgendwie nicht hinbekommen und so entstand eine gewisse Hektik in Sachen “Hund muss noch in den Wald”. Anja machte sich dann mit Paul alleine aus dem Staub und ich versuchte weiter den Track auf den FR305 zu laden.
Scheiß drauf, wofür habe ich denn einen Garmin-Oregon? Natürlich genau für solche Routen. Also zack den Track darauf und umziehen.
Jetzt waren Anja und Paul auch schon wieder aus dem Wald (So schnell geht eine Stunde um) und wir drückten uns noch rasch einen Joghurt mit etwas Müsli rein bevor wir das Haus verließen.
Anja und Paul mit dem Fliewatüüt und ich auf meinen Laufschuhen…
Ich bin 30,20 km mit 563 Hohenmetern nach Radevormwald gelaufen Streckendaten
Meinen Trinkrucksack auf dem Buckel und darin wissentlich der Strecke durch den langen stockfinsteren Tunnel in Hückeswagen die Taschenlampe verstaut
So eine Taschenlampe kann vor Unfällen schützen auch wenn die Sonne scheint.
Als ich kurz vor betreten des Tunnels lief überholte mich ein älterer Herr mit seinem Fahrrad und grüßte mich lächelnd
Im Tunnel verschwand er vor mir im Dunkeln.
Plötzlich hörte ich ein Kratzen an der Tunnelwand und der Herr schrie auf
Ich lief im Scheinwerferlicht meiner kleinen Taschenlampe zu der Stelle wo er versuchte sich durch die Tunnelwand zu bohren und bot ihm meine Hilfe an. Ich richtete ihn kurz auf und er war der Meinung das alles OK sei
Na dann…
Ich lief also weiter und ein paar hundert Meter weiter holte er mich freundlich winkend wieder ein mit seinem Rad und der kaputten Hose.
Also ich kann aber auch nirgends unterwegs sein ohne dass was passiert — tztztz.
Kurz vor Hückeswagen sprach mich ein anderer Radfahrer an, ob ich der selbe Typ sei den er eben noch in Wermelskirchen habe laufen sehen. Und als ich ihm das grinsend bejahte wollte er noch wissen wie weit ich denn nun noch hier durch diese BERGE laufen wolle. Dazu konnte ich ihm nichts Genaues sagen, denn ich wusste ja selbst nicht genau wie weit die Strecke noch so war. Also antwortete ich ihm… so 30 bis 50 km insgesamt, was ihm ein “Oh — Huch — Viel Spaß dann noch” entlockte. Dann fuhr er dahin mit seinem Elektro-Bike ssssssss.…
Tja und dann erreichte ich Hückeswagen wo ich eine Entscheidung treffen musste/wollte ob ich nun links an der Bevertalsperre vorbei, oder rechts an der Bevertalsperre vorbei nach Radevormwald laufen sollte. Ich entschied mich für rechts.
Das bedeutete knackige Anstiege und das macht mir ja besonders viel Spaß. Mehr als runter.
Es war eine tolle Strecke und Bilder gibt es keine, denn die bleiben für mich ganz alleine in meinem Kopf
Danke fürs Lesen!
9 Antworten auf „Gestaltungsfreiheit und Kleine Taschenlampe brenn“
Wer lange Läufe macht, der kann was erzählen. In der Tat. Aber du warst wie immer für alles gerüstet. Viel Erfahrung und noch besseres Training. Ich ziehe mal wieder meine Laufkappe, die ich natürlich im Augenblick nur virtuell trage.
Hier in der Eifel gibt es auch einige Tunnel, durch die man laufen kann. Der offizielle Maare-Mosel-Lauf führt da sogar auf der Halbmarathonstrecke durch. Bringt im August Abkühlung
Liebe Grüße
Rainer
Danke für das Kompliment Rainer
Tunnel haben was und hier auf dem Weg von Wipperfürth nach Marienheide gibt es einen wo die Decke abgehängt ist um die dort lebenden VAMPIRE zu schützen
Ja und kühl ist es darin wirklich *bibber*
Hört sich ja wieder abenteuerlich an. Den übernächsten 30er laufen wir da mal zusammen.
Den Übernächsten
Wo laufen wir dann den Nächsten
Der nächste wird noch bei ca. 300 hm sein aber ca. 33–35km lang sein.
Ah jo, wir können auch mal antesten auf der Balkantrasse nach Leverkusen zu laufen und/oder dann wie weit Du kommst. Wenns dann nicht mehr geht lassen wir uns von Deiner Frau abholen
marie marie, was du bzw ihr so lauft. ich bin immer nur am rätseln wie zwei menschen so einen lebenswandel machen konnten. das steckt so in euch drinnen und habt es eigentlich erst recht spät gemerkt.
ich mag eure berichte, euer leben, eure berichte.
Stefan weißt Du es ist eigentlich bei uns immer das gleiche im Leben. Eine gewisse Art von Völlerei. Wir machen irgendwie von allem immer einfach zu viel.
Erst zu viel arbeiten bis zum Umfallen, grenzenlos essen und bloß nie bewegen, dann abnehmen bis zum Kraftverlust, jetzt Sport in Mengen die so manchem Mitmenschen unmenschlich vorkommen es aber scheinbar nicht sind und daran geknüpft wieder diese unbändige Nahrungsjagd, die allerdings nun auch noch begründet ist.
Ich kann Dir sagen ein bisschen mehr Mittelweg wäre auch nicht schlecht
Danke Dir für Deine Treue beim Lesen
Hmmmm, den Mittelweg finden ist glaube ich nicht wirklich leicht, grade beim Sport. Ich denke aber, solange man sich wohlfühlt, macht man nicht zu viel Sport. Wenn man seinen Körper irgendwann gut genug kennt, dann hört man ja auch darauf. Macht mal ne Pause, wenn man ein wenig schlapp ist oder Sonstiges.
Ich denke das zu viel gibt es beim Sport nicht unbedingt, aber für die Zukunft gesehen habt ihr mit eurem Lebenswandel den richtigen Weg eingeschlagen.