Monat: April 2014

Schön dass Du hier warst – komm bit­te wie­der

Ges­tern sah es bei­na­he so aus als ob Anja ihren Streak been­den müs­se

Übel­keit und Durch­fall waren bis zum spä­ten Nach­mit­tag ein bei­na­he unüber­wind­ba­res Hin­der­nis ihren per­sön­li­chen Traum des Täg­lich­lau­fens wei­ter zu träu­men

Vie­le Stim­men sagen dann Din­ge wie “Mach doch mal Pau­se” — “Du bist ver­rückt” — “Dein Kör­per schreit nach Ruhe” — “Das ist doch unge­sund” usw

Sie mögen Recht haben

Genau so als wenn man bei einer Fei­er mal zu viel getrun­ken hat und man sich am nächs­ten Tag schwört “NIE WIEDER ALKOHOL”

Und man tut es doch wie­der

Oder wenn man mal bei einem lecke­ren Essen ein­fach zu viel gela­den hat und sich sagt “NIE WIEDER SO VIEL ESSEN”

Und man tut es doch wie­der

Ja der Mensch trift Ent­schei­dun­gen ger­ne ein­fach nach sei­nem Gefühl

Es ist nicht immer alles rich­tig was ande­re Men­schen als rich­tig emp­fin­den

Sie ste­cken nicht in dei­nem Kör­per

Sie den­ken nicht mit dei­nem Geist

Anja hat­te ges­tern Nach­mit­tag ent­schie­den einen sehr kur­zen lang­sa­men Lauf zum Erhalt ihres Streaks zu lau­fen. Ich und Paul durf­ten sie beglei­ten. Auch wenn sie sich dabei alles ande­re als gut gefühlt hat. Sie hat abge­wo­gen wel­ches das schlim­me­re Übel ist und sich mei­ner Mei­nung nach rich­tig ent­schie­den den Streak des­halb nicht zu unter­bre­chen

Und mit dem Spruch “Denkt doch mal an die Gesund­heit” braucht kei­ner ankom­men, weil jeder für sich sei­ne eige­nen Aus­nah­men von jeg­li­cher Regel in Anspruch nimmt

Wir sind Täg­lich­läu­fer und ken­nen unse­ren Kör­per mit sei­nen Stär­ken und Schwä­chen sehr genau — genau­er als so mach ande­rer

So mach­ten wir uns heu­te wie­der auf unse­re nor­ma­len Distan­zen auf den Weg

Anja mit Paul auf die Stadt­run­de

Ich mit Lind­sey auf den Ohren zu den star­ten­den Schwä­nen über der Esch­bach­tal­sper­re

Gym­nas­tik, Obst und Joghurt mit Kör­nern

Schön dass Du hier warst – komm bit­te wie­der

Oh das war ein komi­scher Tag bis­her

Um kurz nach vier wur­de ich wach weil ich merk­wür­di­ge Geräu­sche aus dem Bad hör­te

Anja war es urplötz­lich schlecht gewor­den und Durch­fall hat sie auch gleich dazu bekom­men

Tja da saß sie nun — krei­de­bleich und umarm­te das Por­zel­lan

Blöd an der gan­zen Sache neben dem schlech­ten Gefühl war zudem noch, dass John heu­te um 6:15 mit mir auf sei­nen letz­ten lan­gen Trai­nings­lauf für sein Mara­thon­de­büt auf­bre­chen woll­te

An Schla­fen war nun nicht mehr zu den­ken und so leis­te­te ich Anja etwas Gesell­schaft im Wohn­zim­mer bis mei­ne Vor­be­rei­tungs­zeit gekom­men war — Bad — Sit­zung — Zahn­bürs­te — Lauf­schu­he usw

Mit einem mul­mi­gen Gefühl in der Magen­ge­gend, nicht aus gesund­heit­li­chen Grün­den son­dern eher aus Sor­ge um mein Weib trat ich um 6:15 vor die Haus­tür, begrüß­te John und dann lie­fen wir ein­fach mal los

Ich hat­te ja das IPho­ne dabei und so konn­te sie mich im Not­fall anru­fen. Ein Taxi oder so bekommt man ja immer irgendwo/wie

Los…

John sein ers­ter 30er lag vor sei­nen Füßen und es soll­te kein ein­fa­cher sein, son­dern einer bei dem er die Angst vor der Mara­thon­di­stanz mal locker ver­ges­sen durf­te

Wir lie­fen erst mal nach Solin­gen zur Seng­bach­tal­sper­re, lie­ßen die­se links lie­gen und wei­ter über Hör­ath hin­un­ter nach Glü­der. Dann folg­ten wir der Wup­per bis Oben­rü­den und nun steil über Fähr rauf bis Grün­scheid. Hier folg­ten wir der L359 bis zum Fern­seh­turm in Witz­hel­den (dem lan­gen Eu). Ab hier wur­de es “ein­fa­cher” weil die Stei­gung rela­tiv gleich­mä­ßig bis zum Ziel blieb

Die Tour führ­te uns von Wer­mels­kir­chen über Solin­gen, Leich­lin­gen und Bur­scheid wie­der zurück nach Wer­mels­kir­chen. Es waren etwas über 30 km mit 635 Höhen­me­tern auf die­sem Rund­kurs

Ich den­ke John ist nun sehr gut für den 27. April und sein Mara­thon­de­büt gerüs­tet

Als wir zu Hau­se anka­men trau­te sich John sicher­heits­hal­ber nicht in die “ver­seuch­te” Woh­nung und zog sich im Büro um bevor er “flucht­ar­tig” Anja´s Nähe ver­ließ

So blieb es heu­te bei Gym­nas­tik (ohne Obst, Joghurt und Kör­ner)

Dann konn­te ich mich auch gleich zum Wan­dern umzie­hen, nahm Paul an die Lei­ne und zockel­te mit ihm ab ins Eif­gen­tal

Schön die Bei­ne noch was ausschlo­ckern

Alles ganz nett bis auf Anja´s Wür­ge­reiz

Ich bin ja mal gespannt ob sie den Streak rei­ßen lässt

Ps. Sie hat es getan — Strea­k­er­halt und Kreis­lauf gepuscht — Am spä­ten Nach­mit­tag 2 km mit Paul und mir

Schön dass Du hier warst – komm bit­te wie­der