Ein regnerischer Morgen
Also erst mal eine Runde über den oberen Weg und dann rauf zur Trecknase, über die Balkantrasse nach Bergisch-Born und wieder in den Wald rein
Vorher noch rasch ein Foto von den hübsch herumliegenden Heuballen gemacht, die wie Möbelrollen einfach so da herumlagen
Kaum im Wald wollte ich eigentlich mal kurz austreten doch da bekam ich einen heftigen Schlag auf den Kopf
Ich tirwelte etwas — war benommen — stürzte aber nicht
Mein erster Gedanke ging in die Richtung — Das war bestimmt der Herr M. der mir mit einem Knüppel eine übergezogen hat
Ich schaute mich um, aber es war weit und breit niemand zu sehen
Dann dachte ich — ok — mir ist dann wohl ein Ast auf den Kopf gefallen zumal mir auch mein grünes Bandana halb ins Gesicht gerutscht war
Ich fasste also oben auf meinen Kopf und zog das Bandana wieder gerade auf die Birne
Dabei bemerkte ich dass ich blutete und mein Laufshirt und meine linke Hand voller Blutspritzer waren
Während ich darüber noch nachdachte lief ich weiter und Z A C K bekam ich den nächsten Schlag auf den Kopf
Wieder nichts zu sehen — oder warte mal — das gibt´s doch nicht
“Du verdammte Drecksau — ja hast du denn noch alle beisammen? — Du tickst ja nicht mehr sauber — Warte ab wenn ich dich erwische, dann haue ich dir die Federn aus dem Mantel!!! — Du Mistvieh du!”
…SCHRIE ICH IHN AN
Da saß er auf seinem Ast und glotzte mich blutenden bunten Läufer unten auf dem Weg an
Dieser riesige Bussard, der vermutlich nur seine Brut schützen will, aber doch nicht vor mir
Ja ist der denn bekloppt
Ne jez — morgen laufe ich da mit Schutzhelm oder wie?
Am Ohr hat er mir einen recht tiefen Schnitt verpasst und drei leichte Kratzer — zwei direkt auf der fleischfarbenen Bademütze und einen am Hals
Ich bin dann zum Parkplatz gelaufen und habe Achim abgeholt um mit ihm noch zweieinhalb große Runden zu drehen
So hatten wir wieder eine Menge zu erzählen, denn Achim wurde vor einigen Jahren auch bereits von einem Bussard in diesem Gebiet angegriffen
Wir haben´s bisher alle überlebt
Und ich möchte nicht wissen wie weh dem Bussard jetzt die Krallen von dem Aufschlag auf meinem stahlharten Kopf tun
Der wird jetzt bestimmt nestfrei haben
Das bedeutet — Unentschieden — also fast
Gymnastik, Obst, Joghurt und Körner
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump
4 Antworten auf „Unentschieden — also fast“
Kenne ich mein Freund.
Da muss man sich arrangieren. Der Wald ist nunmal für alle da, und manchesmal ist man eben nur zweiter Sieger.
Aber die Brutzeit ist bald rum und die Bussharde fliegen wieder etwas höher.
Gruß Hans
Klar arangier ich mich Hans…
ich bin doch ein Waldmensch
Schön, dass es noch halbwegs glimpflich abgegangen ist. Hier am Rande des Sauerlandes hatte ich auch schon öfter Kontakt mit den Kollegen — aber es war immer so, dass zuerst Scheinangriffe geflogen wurden, die ich rechtzeitig bemerkte. Gehen statt laufen oder ein abtauchen ins Buschwerk rettete mich bisher.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese Begegnungen selten bleiben — und an Waldrändern immer schon ein Auge auf den Himmel…
Ja Thomas da hat er echt Glück gehabt, wenn ich so Angriffe laufe dann kann das schon mal gefährlich werden
Und am Rande des Sauerlands leben wir ja hier auch… nur am anderen Rand