Nur zwei Worte

Es war mit ein­und­zwan­zig Grad um kurz nach sechs Uhr heu­te Mor­gen schon sehr warm

Ich lief wie üblich erst mal in die Bel­te­ner Stra­ße, um dort mei­nen Beglei­ter Bul­bul abzu­ho­len

Ab auf die Bal­kan­tras­se nach Len­nep

Ich lief nicht nur, nein — mir lief die Brü­he aus allen Rit­zen und der Bul­bul fuhr leicht frös­telnd neben mir her

Unse­re The­men heu­te waren die Wör­ter “Das Niveau” und “Die Qual” in ver­schie­de­nen Vari­an­ten und Ver­wen­dun­gen

Wir wäh­len die­se Wor­te, über wel­che wir spre­chen und deren Sinn wir üben, immer rein zufäl­lig aus

Aus dem All­tag, aus zufäl­li­gen Gesprä­chen

Und wer da meint, dass es ja nur zwei Wor­te sind, der möge sich mal mit der Bedeu­tung sol­cher All­tags­wor­te aus­ein­an­der­set­zen

Es ist gar nicht so unspan­nend und man ver­mu­tet gar nicht, wie groß­ar­tig die Gesprä­che über die Bedeu­tung der Wor­te zur eigent­li­chen Wort­schatz­er­wei­te­rung bei­tra­gen

Ich bin begeis­tert

Genau so begeis­tert, wie über die Viel­falt der Blu­men­wie­se oben in Len­nep, in der Nähe des Bahn­hofs

Um 7:50 Uhr, wir waren wie­der auf dem Rück­weg nach Wer­mels­kir­chen in Ber­gisch-Born, ver­ab­schie­de­te sich Bul­bul von mir, um pünkt­lich in der Volks­hoch­schu­le anzu­kom­men

Lei­der kamen aber alle Schü­ler umsonst, denn die Leh­re­rin hat­te den Schlüs­sel zu den Klas­sen­räu­men lei­der im Auto ihres Gat­ten lie­gen las­sen und der befand sich auf dem Weg nach Frank­furt

Damit der Mor­gen aber nicht ganz und gar schu­lisch ver­lo­ren geht, sind Rahul, Bul­bul und noch eini­ge ande­re in den Sprach­un­ter­richt der Kir­che spa­ziert

Davon wird man ja auch nicht düm­mer

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump