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Das kleine 1 und 1 der Integrationshürden

Hat irgend­je­mand für einen Tele­fon­an­schluss schon mal einen Aus­weis vor­ge­legt?

  • Maso­od bezog seit dem 15. Mai die­sen Jah­res eine eige­ne Miet­woh­nung in Wer­mels­kir­chen
  • Über die Fir­ma 1 und 1 online einen Ver­trag zur Schal­tung eines Tele­fon­an­schlus­ses mit DSL beauf­tragt
  • Hin­zu­ge­bucht wur­de ein Tech­ni­ker zur Instal­la­ti­on und ein Rou­ter zur monat­li­chen Mie­te
  • Zur Abbu­chung der monat­li­chen und ein­ma­li­gen Kos­ten wur­de das Kon­to von Maso­od ange­ge­ben mit dem er ja auch iden­ti­fi­ziert wird
  • Ein Aus­weis­do­ku­ment wur­de nicht abge­fragt. Wozu auch.
  • Es kam eine Bestä­ti­gung per Email
  • Der Ver­trag kam zustan­de und ein Schal­tungs­ter­min bekannt­ge­ge­ben
  • Es wur­de per Email ein Paket ange­kün­digt. Der Rou­ter für den DSL-Anschluss
  • Es wur­de zudem ein Ter­min für den Besuch des Tech­ni­kers am Schal­tungs­tag ange­kün­digt
  • Das Paket konn­te nicht zuge­stellt wer­den, weil der Zustel­ler der Fir­ma Her­mes die Adres­se des Sechs­fa­mi­li­en­hau­ses nicht fin­den konn­te
  • Ich rief bei der Fir­ma 1 und 1 und beim Paket­dienst an um eine erneu­te Zustel­lung zu ver­an­las­sen
  • Der erneu­te Zustel­lungs­ver­such funk­tio­nier­te ohne Pro­ble­me
  • Am 20. Juni kam noch­mals eine Email mit der erneu­ten Bestä­ti­gung, dass der Tech­ni­ker am nächs­ten Tag kommt und die Lei­tung dann geschal­tet wird
  • Am nächs­ten Tag kam dann das Tech­ni­ker­team und schloss die Hard­ware an
  • Das Inter­net funk­tio­nier­te rei­bungs­los
  • Alle waren zufrie­den
  • Am 22. Juni kam dann die­se Email
    “Cxxxxxxxxx Ver­trags­wi­der­ruf — Kun­de XXXX
    .…vie­len Dank für Ihr Schrei­ben. Sie haben uns gebe­ten, Ihren Auf­trag bei 1&1 zu stor­nie­ren. Ihre Ent­schei­dung bedau­ern wir sehr. Ger­ne geben wir Ihnen Infor­ma­tio­nen zum wei­te­ren Ablauf.
    Selbst­ver­ständ­lich kom­men wir Ihrem Wunsch nach und wider­ru­fen Ihren Ver­trag 1&1 DSL Basic mVL (08/15) mit der Ver­trags­num­mer xxxxxxx zum heu­ti­gen Tag.….
  • Am 23. Juni kam dann aber die­se Email und alles funk­tio­nier­te.
    Ihr DSL-Anschluss ist geschal­tet — Jetzt geht es los! — xxxxxxxx@gmail.com — Gmail
    .….herz­lich Will­kom­men bei 1&1! Ab sofort kön­nen Sie Ihren DSL-Anschluss
    nut­zen. Um Ihnen den Start bei uns zu erleich­tern, haben wir für Sie
    schon ein­mal hilf­rei­che Infor­ma­tio­nen zusam­men­ge­stellt:
    Jetzt kann’s los gehen!.…..
  • Seit 2 Uhr in der Nacht zum 24. Juni war dann die Lei­tung von Maso­od abge­schal­tet und nichts funk­tio­nier­te mehr
  • Sein Anruf bei der Hot­line ergab nur die Aus­sa­ge
    “Sie haben kei­ne Aus­weis­pa­pie­re”
  • Dann bat mich Maso­od ihm zu hel­fen und ich rief bei der Fir­ma
    1 und 1 an
  • Das ers­te Tele­fo­nat wur­de wäh­rend einer Rück­fra­ge des Mit­ar­bei­ters nach 10 min. ohne Hin­weis abge­bro­chen
  • Das zwei­te Tele­fo­nat hat­te dann fol­gen­den Inhalt…

“Hal­lo — guten Tag und herz­lich will­kom­men bei 1 und 1. Bit­te geben sie jetzt ihre Kun­den­num­mer oder Tele­fon­num­mer ein. xxxxxxxx. Vie­len Dank. Wer­bung.…
Um unse­re Ser­vice­qua­li­tät zu opti­mie­ren, möch­ten wir das fol­gen­de Gespräch auf­zeich­nen. Sind sie damit ein­ver­stan­den?”

Ja

“Vie­len Dank, dass sie der Auf­zeich­nung zuge­stimmt haben. Das Gespräch wird gespei­chert .…. In weni­gen Augen­bli­cken ist ein Mit­ar­bei­ter für sie da.… Musik.…”

“Schö­nen guten Tag. Mein Name ist <Mitarbeiter/in 1&1>.”

Herr <Mitarbeiter/in 1&1>?  

“Ja”

Mein Name ist Bal­schu­weit. Guten Tag Herr <Mitarbeiter/in 1&1>. Ich habe ihnen die Num­mer ein­ge­ge­ben und ich rufe an im Auf­trag von dem Herrn Akhtar.

“Darf ich zum Daten­ab­gleich noch den Vor­na­men und das Geburts­da­tum abfra­gen?”

Ja. xxxxxxxx

“Vie­len Dank, was kann ich für sie tun?”

Der Herr Akhtar ist Flücht­ling und ich betreue ihn in der Sache und er sag­te mir, der Anschluss sei nicht mehr aktiv.

“Genau. Der wur­de gekün­digt. Ich schau mal war­um.”

Der ist ja erst frisch ein­ge­rich­tet wor­den.

“Genau. Es feh­len irgend­wie Doku­men­te hier. So ich klär das ein­mal. Ich bin gleich wie­der für sie da”

Kein Pro­blem ok

“Musik.…”

“So da bin ich wie­der. So der Ver­trag wur­de stor­niert, weil wir kein gül­ti­ges Aus­weis­do­ku­ment hat­ten.”

Es wur­de doch auch keins abge­fragt.

“Hier wur­de mit dem Kun­den geklärt, dass da eins von Nöten ist und wur­de auch ange­fragt.”

Aber nicht schrift­lich. Defi­ni­tiv nicht.

“Ich schau mal nach…”

Das ist ja eine Online­an­mel­dung gewe­sen und da wur­de nicht nach einem Aus­weis­do­ku­ment gefragt.

“Nee… hm.… Hat der Herr Akhtar denn grund­sätz­lich einen Aus­weis oder irgend­et­was was ihn in Deutsch­land aus­weist?”

Natür­lich, das muss er doch haben, das ist die BÜMA (Beschei­ni­gung über die Mel­dung als Asyl­su­chen­der). Das ist ein Zet­tel, den man bei der Regis­trie­rung in einem Auf­nah­me­la­ger bekommt. Das ist mit Pass­fo­to und da steht sein Name und sei­ne Anschrift drin. 

Und er hat ja auch ein Kon­to. Sonst könn­ten sie ja nicht ein­zie­hen von sei­nem Kon­to. Damit ist er ja iden­ti­fi­ziert.

“Hmmm … Ja … ähm.…
Ja was ich ihnen jetzt hier anbie­ten kann ist, dass ich den Ver­trag hier noch­mal neu erfas­se und wir den dann neu buchen und dann, wenn er ein Aus­weis­do­ku­ment hat wird das auch durch­ge­hen. Dar­an wirds nicht schei­tern dann.”

Er muss sich ja iden­ti­fi­zie­ren, wenn ich sie rich­tig ver­stan­den habe.

 “Genau”

Ok — dann wo? Wo soll er das hin­schi­cken? Er ist ja nir­gend­wo dazu auf­ge­for­dert wor­den das zu tun. Oder kön­nen sie mir irgend­wo mit­tei­len wo die Auf­for­de­rung war und mir die zukom­men las­sen?

Lan­ge Pau­se — schwe­res Atmen

“Sie hat­ten mal ange­ru­fen wegen dem Tech­ni­ker­ter­min.”

Rich­tig. Der Tech­ni­ker war da.

“Dann war hier, dass da kein Aus­weis­do­ku­ment drin ist. Muss ich ers mal hier durch­gu­cken. Is ne Men­ge hier drin.”

Lan­ge Pau­se — schwe­res Atmen

“Ja — Weil dann gesagt wur­de, dass er kein Aus­weis­do­ku­ment hat.”

Pau­se

“Wur­de der Ver­trag dann auto­ma­tisch stor­niert”

Wer hat das denn gesagt, dass er kein Aus­weis­do­ku­ment hat?

“Laut dem was hier ein­ge­tra­gen wur­de — Sie. Dass er kei­nen Aus­weis hat. Kei­nen Aus­weis oder Rei­se­pass.”

Das wur­de doch nir­gend­wo erfasst. Es ging um die Zustel­lung eines Pake­tes. Und da wur­de dar­über gespro­chen, dass man die Alter­na­ti­ve hät­te, dass die­ser Mann das Paket abho­len könn­te in einem Paket­shop von Her­mes. Und da müss­te er sich aus­wei­sen. Und da habe ich gesagt, dass kann er nicht, weil er kann zu den Zei­ten nicht dahin gehen. Das müss­te ich abho­len, aber ich bin ja nicht der Herr Akhtar und ich kann das ja nicht ein­fach abho­len. Dabei muss man es falsch ver­stan­den haben.

“Dann gab es wohl ein rie­sen Miss­ver­ständ­nis und dann kann ich mich dafür nur ent­schul­di­gen.”

Ja das geht ja nun nicht. Herr Akhtar ist ganz nor­mal Asyl­su­chen­der in Deutsch­land. Das ist ein ganz nor­ma­ler Mensch und er möch­te einen Tele­fon­an­schluss haben. Er hat auch ein Bank­kon­to, wo ihr von abbucht. Damit iden­ti­fi­ziert er sich. 

“Es ging rein, weil er sich nicht wegen dem Emp­fang der Hard­ware aus­wei­sen konn­te. Wenn sie sagen, er hat ein Doku­ment mit dem er sich aus­wei­sen kann,…”

Das müs­sen ja alle haben. Wenn die von der Poli­zei gefragt wer­den, haben sie alle so ein Fomu­lar. Die­se BÜMA

“Wir haben auch diver­se Kun­den, die Asy­lan­ten sind, also Asyl­be­wer­ber hier. Dem­entspre­chend soll das auch so sein. Ich weiß dass es geht, dann muss man sich wohl irgend­wie falsch ver­stan­den haben.”

Ich wer­de jetzt den Auf­trag neu erfas­sen .…..”

  • Dann wur­den alle Daten erneut auf­ge­nom­men. Alles von vor­ne. Der alte Ver­trag konn­te nicht ein­fach wie­der akti­viert wer­den.
  • Wenn dann irgend­wer die Fra­ge stellt, ob er einen Aus­weis habe, dann soll ich ein­fach ja sagen
  • Maso­od muss jetzt den Rou­ter zurück­sen­den und bekommt einen ande­ren zuge­sandt.
  • Das klei­ne 1 und 1 der Inte­gra­ti­ons­hür­den
  • Heu­te kam die­se Email
    Ihr 1&1 Anschluss — Bestell­ein­gangs­be­stä­ti­gung — xxxxxxxxxx@gmail.com — Gmail
schön, dass Sie sich für ein Pro­dukt von 1&1 ent­schie­den haben. Heu­te erhal­ten Sie eine Über­sicht Ihrer Bestel­lung.

Kopf — Tisch

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Gemeinschaft

Gemeinschaft wäre

Der eine kann dies gut und der ande­re kann das gut

Es gilt also her­aus­zu­fin­den, was der ein­zel­ne eben gut kann

Jeder kann das, was er gut kann, in die Gemein­schaft ein­brin­gen

Dann geht es allen gut

Und dann könn­te man zusätz­lich noch von­ein­an­der ler­nen

Jede Spal­tung bringt eini­gen kurz­fris­tig etwas Befrie­di­gung und lang­fris­tig uns allen nichts

Das hat­ten wir schon — war nicht so gut

Wir brau­chen kei­ne Schul­di­gen und soll­ten nicht die kost­ba­re Zeit damit ver­brin­gen die­se zu suchen

Wir soll­ten das Gegen­teil einer Spal­tung anstre­ben

Gemein­schaft

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump