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Alles gut, dankeschön, alles klar, kein Problem

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Heu­te mor­gen…

“Das Copa Europa kommt nach Deutschland”

Ous­ma­ne Bar­ry

Dan­ke Ous­ma­ne. Damit hät­ten wir DAS schon mal geklärt

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Warum?

Warum-

Um 6:15 Uhr trat ich hin­aus in den Regen

Und als ich gera­de mei­ne Uhr star­te­te kamen auch schon Bul­bul und Rahul auf ihren Fahr­rä­dern um die Ecke um mich zu beglei­ten

Rahul hat­te sich für heu­te fest vor­ge­nom­men, mit mir zum BZI (Berufs­bil­dungs­zen­trum der Indus­trie) in Rem­scheid zu lauf­fah­ren

Eigent­lich woll­te auch Ous­ma­ne noch dabei sein, aber irgend­wie hat der wohl wie­der ver­schla­fen. Er kommt mit die­sem Rama­dan hier nicht klar. Schu­le geht, Arbeit geht, aber Spocht geht nich

Nun, dann muss er sehen, wie er am Mon­tag zum BZI nach Rem­scheid fin­det. Viel­leicht spre­chen sich die Jungs ja noch ab und bil­den eine Rad­fah­rer-Gemein­schaft

OK

So fuh­ren Bul­bul und Rahul neben mir den Berg hin­auf bis zur Bel­te­ner Stra­ße und dort stieg Bul­bul aus. Sei­ne Jeans war schon durch und er hat­te auch kei­ne regen­fes­te Jacke. Rahul hat­te eine Regen­kom­bi an, eine Arbeits­kom­bi von der “Sozi­al­ar­beit” bei der Stadt. So bekam er nur nas­se Füße und einen nas­sen Kopf

Wir zwei mach­ten uns also auf den Weg über die Bal­kan­tras­se und Len­ne­per Stra­ße bis zur Wüs­ten­ha­ge­ner Stra­ße, wo das BZI ist

Unter­wegs spra­chen wir wie­der über vie­le all­täg­li­che Din­ge. Das ist sehr wich­tig, denn wir wis­sen ja — Ohne Spra­che ist das alles nichts

Für Rahul ist es sehr schwer, denn er hat vie­le Mona­te sei­nes bis­he­ri­gen Auf­ent­hal­tes in Deutsch­land ver­strei­chen las­sen, ohne sich im Kreis deutsch­spra­chi­ger Leu­te auf­zu­hal­ten. Er ist schon locker ein Jahr län­ger in Deutsch­land, als zum Bei­spiel Bul­bul, oder Maso­od. Und bei Maso­od läuft es mit der Ver­stän­di­gung im Ver­hält­nis schon erheb­lich bes­ser. Er redet ein­fach drauf los und über­re­det die Feh­ler. Das scheint eine gute Tech­nik zu sein, wenn wir nach­her berich­ti­gen. Rahul über­legt immer und macht sehr lan­ge Pau­sen, was für das Ver­ste­hen echt töd­lich ist

Also wei­ter üben

Wir hat­ten dann unter­wegs auch die The­men Aggres­si­on, Gewalt oder Dieb­stahl

Dar­auf kamen wir, weil es auf der Bal­kan­tras­se im Stark­re­gen ziem­lich dun­kel war und Rahul mein­te es sei gefähr­lich hier

In Ban­gla­desch wür­de man auf sol­chen ein­sa­men Wegen in der Dun­kel­heit schnell über­fal­len und getö­tet oder zumin­dest geschla­gen um beklaut zu wer­den

Ich mein­te dann, dass es hier eigent­lich nicht gefähr­lich sei

Und dann frag­te mich Rahul war­um es Men­schen gibt, die ande­re Men­schen schla­gen, ver­let­zen, unter Druck set­zen, oder gar töten, obwohl sie wis­sen, dass es nicht gut für die Men­schen ist? Er meint, wenn man in Ban­gla­desch einen Vater einer Fami­lie schlägt oder sogar tötet, was nicht sel­ten pas­siert, dann ist das nicht nur unend­lich trau­rig für die Fami­lie, son­dern auch noch unter Umstän­den töd­lich. Der Ernäh­rer der gan­zen Fami­lie ist weg

Und eine ande­re Fra­ge war, war­um jemand einem ande­ren das Han­dy klaut? Der Dieb wis­se doch, dass es für den beklau­ten nicht gut ist, weil er das Han­dy doch braucht

Ich konn­te ihm kei­ne voll­stän­di­ge Ant­wort geben, nur etwas erklä­ren…

Wir haben es geschafft uns so weit zu ver­mensch­li­chen, dass wir uns nicht mehr ein­fach so gegen­sei­tig abmurk­sen. Das hat vie­le, sehr vie­le Jah­re gedau­ert und das ist ja auch ein Grund wes­halb er jetzt hier sei

Was mir aller­dings Sor­gen berei­te, sei die Ver­ro­hung der letz­ten Mona­te durch bestimm­te Leu­te. Sie machen es vie­len viel zu ein­fach sich wie­der wie Tie­re zu ver­hal­ten und ohne Rück­sicht drauf los zu brül­len und auch mehr und mehr Gewalt anzu­wen­den

Die Hemm­schwel­le wird zuse­hends her­ab­ge­setzt

Ja und wenn sich jetzt der wer­te Leser hier wun­dert, wie wir uns bei den Sprach­schwie­rig­kei­ten über sol­che The­men unter­hal­ten kön­nen, dem sei gesagt, dass solch eine Tour mal schlap­pe zwei­ein­halb Stun­den dau­ert

Wir haben also aus­rei­chend Zeit zum reden

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Das kleine 1 und 1 der Integrationshürden

Hat irgend­je­mand für einen Tele­fon­an­schluss schon mal einen Aus­weis vor­ge­legt?

  • Maso­od bezog seit dem 15. Mai die­sen Jah­res eine eige­ne Miet­woh­nung in Wer­mels­kir­chen
  • Über die Fir­ma 1 und 1 online einen Ver­trag zur Schal­tung eines Tele­fon­an­schlus­ses mit DSL beauf­tragt
  • Hin­zu­ge­bucht wur­de ein Tech­ni­ker zur Instal­la­ti­on und ein Rou­ter zur monat­li­chen Mie­te
  • Zur Abbu­chung der monat­li­chen und ein­ma­li­gen Kos­ten wur­de das Kon­to von Maso­od ange­ge­ben mit dem er ja auch iden­ti­fi­ziert wird
  • Ein Aus­weis­do­ku­ment wur­de nicht abge­fragt. Wozu auch.
  • Es kam eine Bestä­ti­gung per Email
  • Der Ver­trag kam zustan­de und ein Schal­tungs­ter­min bekannt­ge­ge­ben
  • Es wur­de per Email ein Paket ange­kün­digt. Der Rou­ter für den DSL-Anschluss
  • Es wur­de zudem ein Ter­min für den Besuch des Tech­ni­kers am Schal­tungs­tag ange­kün­digt
  • Das Paket konn­te nicht zuge­stellt wer­den, weil der Zustel­ler der Fir­ma Her­mes die Adres­se des Sechs­fa­mi­li­en­hau­ses nicht fin­den konn­te
  • Ich rief bei der Fir­ma 1 und 1 und beim Paket­dienst an um eine erneu­te Zustel­lung zu ver­an­las­sen
  • Der erneu­te Zustel­lungs­ver­such funk­tio­nier­te ohne Pro­ble­me
  • Am 20. Juni kam noch­mals eine Email mit der erneu­ten Bestä­ti­gung, dass der Tech­ni­ker am nächs­ten Tag kommt und die Lei­tung dann geschal­tet wird
  • Am nächs­ten Tag kam dann das Tech­ni­ker­team und schloss die Hard­ware an
  • Das Inter­net funk­tio­nier­te rei­bungs­los
  • Alle waren zufrie­den
  • Am 22. Juni kam dann die­se Email
    “Cxxxxxxxxx Ver­trags­wi­der­ruf — Kun­de XXXX
    .…vie­len Dank für Ihr Schrei­ben. Sie haben uns gebe­ten, Ihren Auf­trag bei 1&1 zu stor­nie­ren. Ihre Ent­schei­dung bedau­ern wir sehr. Ger­ne geben wir Ihnen Infor­ma­tio­nen zum wei­te­ren Ablauf.
    Selbst­ver­ständ­lich kom­men wir Ihrem Wunsch nach und wider­ru­fen Ihren Ver­trag 1&1 DSL Basic mVL (08/15) mit der Ver­trags­num­mer xxxxxxx zum heu­ti­gen Tag.….
  • Am 23. Juni kam dann aber die­se Email und alles funk­tio­nier­te.
    Ihr DSL-Anschluss ist geschal­tet — Jetzt geht es los! — xxxxxxxx@gmail.com — Gmail
    .….herz­lich Will­kom­men bei 1&1! Ab sofort kön­nen Sie Ihren DSL-Anschluss
    nut­zen. Um Ihnen den Start bei uns zu erleich­tern, haben wir für Sie
    schon ein­mal hilf­rei­che Infor­ma­tio­nen zusam­men­ge­stellt:
    Jetzt kann’s los gehen!.…..
  • Seit 2 Uhr in der Nacht zum 24. Juni war dann die Lei­tung von Maso­od abge­schal­tet und nichts funk­tio­nier­te mehr
  • Sein Anruf bei der Hot­line ergab nur die Aus­sa­ge
    “Sie haben kei­ne Aus­weis­pa­pie­re”
  • Dann bat mich Maso­od ihm zu hel­fen und ich rief bei der Fir­ma
    1 und 1 an
  • Das ers­te Tele­fo­nat wur­de wäh­rend einer Rück­fra­ge des Mit­ar­bei­ters nach 10 min. ohne Hin­weis abge­bro­chen
  • Das zwei­te Tele­fo­nat hat­te dann fol­gen­den Inhalt…

“Hal­lo — guten Tag und herz­lich will­kom­men bei 1 und 1. Bit­te geben sie jetzt ihre Kun­den­num­mer oder Tele­fon­num­mer ein. xxxxxxxx. Vie­len Dank. Wer­bung.…
Um unse­re Ser­vice­qua­li­tät zu opti­mie­ren, möch­ten wir das fol­gen­de Gespräch auf­zeich­nen. Sind sie damit ein­ver­stan­den?”

Ja

“Vie­len Dank, dass sie der Auf­zeich­nung zuge­stimmt haben. Das Gespräch wird gespei­chert .…. In weni­gen Augen­bli­cken ist ein Mit­ar­bei­ter für sie da.… Musik.…”

“Schö­nen guten Tag. Mein Name ist <Mitarbeiter/in 1&1>.”

Herr <Mitarbeiter/in 1&1>?  

“Ja”

Mein Name ist Bal­schu­weit. Guten Tag Herr <Mitarbeiter/in 1&1>. Ich habe ihnen die Num­mer ein­ge­ge­ben und ich rufe an im Auf­trag von dem Herrn Akhtar.

“Darf ich zum Daten­ab­gleich noch den Vor­na­men und das Geburts­da­tum abfra­gen?”

Ja. xxxxxxxx

“Vie­len Dank, was kann ich für sie tun?”

Der Herr Akhtar ist Flücht­ling und ich betreue ihn in der Sache und er sag­te mir, der Anschluss sei nicht mehr aktiv.

“Genau. Der wur­de gekün­digt. Ich schau mal war­um.”

Der ist ja erst frisch ein­ge­rich­tet wor­den.

“Genau. Es feh­len irgend­wie Doku­men­te hier. So ich klär das ein­mal. Ich bin gleich wie­der für sie da”

Kein Pro­blem ok

“Musik.…”

“So da bin ich wie­der. So der Ver­trag wur­de stor­niert, weil wir kein gül­ti­ges Aus­weis­do­ku­ment hat­ten.”

Es wur­de doch auch keins abge­fragt.

“Hier wur­de mit dem Kun­den geklärt, dass da eins von Nöten ist und wur­de auch ange­fragt.”

Aber nicht schrift­lich. Defi­ni­tiv nicht.

“Ich schau mal nach…”

Das ist ja eine Online­an­mel­dung gewe­sen und da wur­de nicht nach einem Aus­weis­do­ku­ment gefragt.

“Nee… hm.… Hat der Herr Akhtar denn grund­sätz­lich einen Aus­weis oder irgend­et­was was ihn in Deutsch­land aus­weist?”

Natür­lich, das muss er doch haben, das ist die BÜMA (Beschei­ni­gung über die Mel­dung als Asyl­su­chen­der). Das ist ein Zet­tel, den man bei der Regis­trie­rung in einem Auf­nah­me­la­ger bekommt. Das ist mit Pass­fo­to und da steht sein Name und sei­ne Anschrift drin. 

Und er hat ja auch ein Kon­to. Sonst könn­ten sie ja nicht ein­zie­hen von sei­nem Kon­to. Damit ist er ja iden­ti­fi­ziert.

“Hmmm … Ja … ähm.…
Ja was ich ihnen jetzt hier anbie­ten kann ist, dass ich den Ver­trag hier noch­mal neu erfas­se und wir den dann neu buchen und dann, wenn er ein Aus­weis­do­ku­ment hat wird das auch durch­ge­hen. Dar­an wirds nicht schei­tern dann.”

Er muss sich ja iden­ti­fi­zie­ren, wenn ich sie rich­tig ver­stan­den habe.

 “Genau”

Ok — dann wo? Wo soll er das hin­schi­cken? Er ist ja nir­gend­wo dazu auf­ge­for­dert wor­den das zu tun. Oder kön­nen sie mir irgend­wo mit­tei­len wo die Auf­for­de­rung war und mir die zukom­men las­sen?

Lan­ge Pau­se — schwe­res Atmen

“Sie hat­ten mal ange­ru­fen wegen dem Tech­ni­ker­ter­min.”

Rich­tig. Der Tech­ni­ker war da.

“Dann war hier, dass da kein Aus­weis­do­ku­ment drin ist. Muss ich ers mal hier durch­gu­cken. Is ne Men­ge hier drin.”

Lan­ge Pau­se — schwe­res Atmen

“Ja — Weil dann gesagt wur­de, dass er kein Aus­weis­do­ku­ment hat.”

Pau­se

“Wur­de der Ver­trag dann auto­ma­tisch stor­niert”

Wer hat das denn gesagt, dass er kein Aus­weis­do­ku­ment hat?

“Laut dem was hier ein­ge­tra­gen wur­de — Sie. Dass er kei­nen Aus­weis hat. Kei­nen Aus­weis oder Rei­se­pass.”

Das wur­de doch nir­gend­wo erfasst. Es ging um die Zustel­lung eines Pake­tes. Und da wur­de dar­über gespro­chen, dass man die Alter­na­ti­ve hät­te, dass die­ser Mann das Paket abho­len könn­te in einem Paket­shop von Her­mes. Und da müss­te er sich aus­wei­sen. Und da habe ich gesagt, dass kann er nicht, weil er kann zu den Zei­ten nicht dahin gehen. Das müss­te ich abho­len, aber ich bin ja nicht der Herr Akhtar und ich kann das ja nicht ein­fach abho­len. Dabei muss man es falsch ver­stan­den haben.

“Dann gab es wohl ein rie­sen Miss­ver­ständ­nis und dann kann ich mich dafür nur ent­schul­di­gen.”

Ja das geht ja nun nicht. Herr Akhtar ist ganz nor­mal Asyl­su­chen­der in Deutsch­land. Das ist ein ganz nor­ma­ler Mensch und er möch­te einen Tele­fon­an­schluss haben. Er hat auch ein Bank­kon­to, wo ihr von abbucht. Damit iden­ti­fi­ziert er sich. 

“Es ging rein, weil er sich nicht wegen dem Emp­fang der Hard­ware aus­wei­sen konn­te. Wenn sie sagen, er hat ein Doku­ment mit dem er sich aus­wei­sen kann,…”

Das müs­sen ja alle haben. Wenn die von der Poli­zei gefragt wer­den, haben sie alle so ein Fomu­lar. Die­se BÜMA

“Wir haben auch diver­se Kun­den, die Asy­lan­ten sind, also Asyl­be­wer­ber hier. Dem­entspre­chend soll das auch so sein. Ich weiß dass es geht, dann muss man sich wohl irgend­wie falsch ver­stan­den haben.”

Ich wer­de jetzt den Auf­trag neu erfas­sen .…..”

  • Dann wur­den alle Daten erneut auf­ge­nom­men. Alles von vor­ne. Der alte Ver­trag konn­te nicht ein­fach wie­der akti­viert wer­den.
  • Wenn dann irgend­wer die Fra­ge stellt, ob er einen Aus­weis habe, dann soll ich ein­fach ja sagen
  • Maso­od muss jetzt den Rou­ter zurück­sen­den und bekommt einen ande­ren zuge­sandt.
  • Das klei­ne 1 und 1 der Inte­gra­ti­ons­hür­den
  • Heu­te kam die­se Email
    Ihr 1&1 Anschluss — Bestell­ein­gangs­be­stä­ti­gung — xxxxxxxxxx@gmail.com — Gmail
schön, dass Sie sich für ein Pro­dukt von 1&1 ent­schie­den haben. Heu­te erhal­ten Sie eine Über­sicht Ihrer Bestel­lung.

Kopf — Tisch

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump