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Die Wege sind holprig, aber es sind Wege

Alpha hat­te den Wecker auf sei­nem Smart­phone ver­ges­sen ein­zu­schal­ten und somit haben er und Ibra­him heu­te mor­gen ver­schla­fen

Ich lief also allei­ne auf der Win­ter­stre­cke und traf oben in Ber­gisch-Born auf Mar­kus, der gera­de mit sei­nem Trai­ning ange­fan­gen hat­te

Er hat­te kei­ne Beleuch­tung und so sah ich ihn erst, als ich so gute zwan­zig Meter hin­ter ihm war

Bis­her kann­ten wir uns nicht, aber das kann ja ganz rasch geän­dert wer­den

Schnell hat­te ich ihn ein­ge­holt und sprach ihn an

Dann schal­te­te ich mein Licht auch aus und wir lie­fen bis Len­nep zum Bahn­hof und zurück bis Ber­gisch-Born gemein­sam

Schön sei­nem Tem­po ange­passt

Mir macht es beson­de­re Freu­de mit unter­schied­lich schnel­len Lauf­part­nern zu lau­fen

Natür­lich nicht ren­nen, ich will ja nicht über­trei­ben, es soll ja mög­lichst alles ganz blei­ben im Antrieb

Jetzt weiß er, dass ich im Win­ter immer dort lau­fe und kann sich bei Bedarf anschlie­ßen

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

Bevor wir ins Eis­ca­fé düs­ten hat­te ich noch einen kur­zen Kun­den­ter­min, aber dann waren wir pünkt­lich um
11:30 im Büro N°2

Dort dau­er­te es nicht lan­ge, bis ein jun­ger Mann aus Syri­en mit sei­nen Anlie­gen her­ein kam. Sein Asyl­an­trag wur­de abge­lehnt und er hat vom Bamf nur sub­si­diä­ren Schutz erhal­ten. Das ist schon mal die hal­be Mie­te. Dage­gen will und muss er inner­halb 14 Tagen Kla­ge vorm Ver­wal­tungs­ge­richt ein­rei­chen. Noch zu kurz hier um unse­re Spra­che zu beherr­schen, ver­sucht er nun einen Anwalt zu bekom­men, um ent­spre­chen­de Din­ge ein­zu­lei­ten. Wir unter­hal­ten uns übri­gens mit Wort­fet­zen, Hän­den und Füßen und dem Goog­le Über­set­zer, weil er nur Kur­disch und Ara­bisch spricht. Wir orga­ni­sier­ten ihm für Mon­tag einen Ter­min bei einer Bera­tungs­stel­le. Dann möch­te er ger­ne eine Arbeits­ge­neh­mi­gung, die er zwei­fel­los bekommt und zusätz­lich einen Platz in der VHS zwecks Sprach­schu­le. Ja und eine Woh­nung sucht er natür­lich auch noch. Ein sehr freund­li­cher jun­ger Mann, des­sen Frau und Kind noch in Syri­en sind. Noch

Kur­ze Zeit spä­ter kam ein Paki­sta­ni her­ein und benö­tig­te Hil­fe bei einer Inkas­so­an­ge­le­gen­heit. Die Tele­fon­rech­nung zur eige­nen Woh­nung konn­te drei Mona­te nicht abge­bucht wer­den. Pas­siert. Und so schal­te­te sich eine Inkas­so­fir­ma ein. Ist ja rich­tig, muss aller­dings auch geklärt, erklärt und beglei­tet wer­den, um noch schlim­me­re Din­ge zu ver­hin­dern. Läuft

Und dann kam auch noch jemand aus Tadschi­ki­stan vor­bei, um eben­falls um Hil­fe bei der Woh­nungs­su­che nach­zu­fra­gen. Wir hät­ten auch eine etwas grö­ße­re Woh­nung für ihn und sei­ne Fami­lie gehabt, aber lei­der für sei­nen Arbeits­platz zu weit drau­ßen, um es jeden Mor­gen pünkt­lich mit dem Bus zu schaf­fen. Wei­ter suchen

Ja und das war´s dann im Café

Mir glüht der Schä­del und ich muss mal mit Anja und Paul für zwei Stun­den in die Wäl­der

War gut

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump