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Druck

Heu­te beglei­te­te mich Mady auf mei­nem Mor­gen­lauf. Er war jetzt vier Mona­te beim Lau­fen nicht mit dabei, aber er war in der Zwi­schen­zeit reich­lich in der Mucki­bu­de. Bein­trai­ning. Bis er zuletzt 6 x 6 Wie­der­ho­lun­gen mit 400 Kilo­gramm schaff­te. Heu­te beglei­te­te er mich über 15,5 Kilo­me­ter ohne gro­ße Pro­ble­me

Der Mady macht rich­tig Druck

Und dann gibt es auch noch den ande­ren Druck

Den Druck, von dem vie­le spre­chen, wenn sie uns Täg­lich­läu­fer beschrei­ben, oder wenn sie sich damit beschäf­ti­gen uns ver­ste­hen zu wol­len. Uns, die­se Läu­fer die jeden Tag lau­fen. Ohne Ruhe­tag

Erst mal zur Erklä­rung: Es ist kein Druck, nur weil sie es als Druck emp­fin­den

Wir Täg­lich­läu­fer haben uns ja schließ­lich dazu ent­schie­den und sind uns der außer­ge­wöhn­li­chen Trai­nings­form mit den damit ver­bun­de­nen Beson­der­hei­ten bewusst

Ich ver­su­che mal eine bei­spiel­haf­te Dar­stel­lung

Für mich ist das täg­li­che Lau­fen wie Scho­ko­la­de essen

Ich esse sehr ger­ne Scho­ko­la­de

Möch­te dar­auf nicht ver­zich­ten

Jeden Tag in allen mög­li­chen For­men

An man­chen Tagen ist es ein Genuss, an man­chen Tagen ist es ein unaus­weich­li­cher Wil­le etwas Süßes und Fet­ti­ges in mich hin­ein zu schlin­gen. Mal muss es viel sein und mal nur ganz wenig. Manch­mal, aber sel­ten, esse ich sie ein­fach ohne Appe­tit oder zu viel von ihr, obwohl ich es hin­ter­her bereue

Den­noch esse ich sie jeden Tag, als Rie­gel, als Tafel, als Brot­auf­strich, zu Ostern, Weih­nach­ten und über­haupt

Genau so ist es bei mir mit dem Lau­fen

Ich lau­fe und mer­ke, das macht nicht immer Spaß, oder die Stre­cke ist lang­wei­lig, etwas schmerzt, irgend­et­was stimmt ein­fach nicht, oder alles ist palet­ti und läuft pro­blem­los

Das ist kein Druck

Das hat auch nicht unbe­dingt mit Spaß zu tun

Muss es ja auch nicht

Ich erin­ne­re an Trai­nings für Wett­kämp­fe “nor­ma­ler Läu­fer”, Tem­po­läu­fe, Inter­val­le, Lauf ABC oder lan­ge Läu­fe. Da haben die Läu­fer auch nicht immer die rech­te Lust dazu

Das ist die Ent­schei­dung, wel­che man getrof­fen hat

Mei­ne und die Ent­schei­dung vie­ler ist es täg­lich zu lau­fen

Und hier berich­te ich dar­über

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Und nachher ist irgendwas immer gut

Mein Lauf­be­glei­ter Alpha hat­te mir für die nächs­ten Tage wegen Krank­heit abge­sagt und so lief ich heu­te wie­der zur Stadt­gren­ze nach Lever­ku­sen

Also in die ande­re Rich­tung als üblich

Der Sturm Tho­mas hat­te in der ver­gan­ge­nen Nacht ganz nett gewü­tet und reich­lich Rest­ma­te­ri­al auf der Bal­kan­tras­se ver­teilt

So wur­de aus einem sonst übli­chen Schlur­f­lauf doch eher ein Hüpf- und Hin­der­nis­lauf

In sol­chen Situa­tio­nen bin ich ja doch immer recht vor­sich­tig unter­wegs, bis auf den einen kur­zen Moment in wel­chem ich durch eine gekonn­te, aber in Fein­hei­ten nicht voll kon­trol­lier­te Rol­le vor­wärts mei­nen lin­ken Ellen­bo­gen ram­po­niert habe

Pflas­ter reicht

Mein Smart­phone trug ich nicht am Mann und somit gibt es auch kei­ne Fotos von den Ver­wüs­tun­gen auf der Stre­cke

Der Lauf war außer die­sem unbe­deu­ten­den Zwi­schen­fall mit gerin­ger Adre­na­lin­zu­fuhr völ­lig ermü­dend und trug nicht zu mei­ner Erhei­te­rung bei

Kaum ein Mensch unter­wegs, den ich hät­te grü­ßen kön­nen

Musik auf den Ohren (Top 100 aus 2011), die absto­ßen­der nicht hät­te sein kön­nen (schlim­mer als ges­tern)

[Erin­ne­rung an mich: Das Zeug von allen Spei­cher­me­di­en löschen mit­samt allen ande­ren Top 100 Lis­ten]

Ok, es war wie­der einer mei­ner Läu­fe bei denen ich zwi­schen­durch dar­über nach­den­ke mich ein­fach rechts oder links des Weges ins Gras zu legen und Gras­hal­me zu zäh­len

Ein­fach so

Und eigent­lich muss ich ja gar nicht so weit lau­fen

Nur wenn ich dann so unter­wegs bin, dann bin ich halt unter­wegs

Und wenn ich am Anfang an die­ses Orts­schild “Lever­ku­sen” den­ke, dann lau­fe ich dort auch hin

Und wenn ich dann dort ange­kom­men bin, dann muss ich eben auch wie­der zurück nach Hau­se

Ja und es ist auch voll­kom­men klar, dass kein Mensch jeden Tag lau­fen muss

Ist doch klar

Ver­ste­he ich auch

Es sind ja auch erst 1881 Tage in Fol­ge und 43.132 Kilo­me­ter Stre­cke

Ziel­los

Plan­los

Auf­ste­hen, Lauf­kla­mot­ten an, raus

Und nach­her ist irgend­was immer gut

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Geschlechtsverkehr

Umma­gum­ma ist der Name eines Dop­pel­al­bums von Pink Floyd aus dem Jah­re Neun­zehn­hun­dert­neun­und­sech­zig (Für die jün­ge­ren Leser: Es han­delt sich um zwei Lang­spiel­plat­ten LP. Für die noch jün­ge­ren: Lang­spiel­plat­ten sind Ton­trä­ger aus Vinyl und wer­den mit einer Nadel dre­hend abge­tas­tet, wobei der Schall in elek­tri­sche Signa­le umge­wan­delt wird)

Umma­gum­ma ist zudem ein Slang­wort aus Cam­bridge für Geschlechts­ver­kehr (für die jün­ge­ren Leser: Ficken)

So steht es in Wiki­pe­dia

Das Dop­pel­al­bum Umma­gum­ma hat­te ich heu­te auf mei­nem stür­mi­schen Unwet­ter­lauf dabei

Natür­lich nicht als Vinyl­schall­plat­ten son­dern auf einem MP3-Play­er

Bis auf ein, zwei Stü­cke war es echt schlech­ter Geschlechts­ver­kehr

Gru­se­lig wie “Seve­ral Spe­ci­es of Small Fur­ry Ani­mals Gathe­red Tog­e­ther in a Cave and Groo­ving with a Pict

So schlecht heu­te wie das Wet­ter und der gan­ze Lauf

Alaaf

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump