In der freien Enzyklopädie Wikipedia wird eine Reise folgendermaßen beschrieben:
Der Begriff Reise bedeutet im Sinne der Verkehrswirtschaft die Fortbewegung von Personen über eine längere Zeit zu Fuß oder mit Verkehrsmitteln außerhalb des Wirtschaftsverkehrs, um ein einzelnes Ziel zu erreichen oder mehrere Orte kennenzulernen (Rundreise).
Wissenschaftlich werden Reisen unter anderem nach deren Grund, Zweck und Dauer kategorisiert, sowie die Motivationen für das (Ver-)Reisen untersucht.
und weiter heißt es dort zur Wortgeschichte:
Der Begriff der Reise kann auch metaphorisch verstanden werden. Neben der physischen Fortbewegung kann eine Reise etwa den Wandlungsprozess im Leben eines Menschen beschreiben. Demnach ist die Reise nicht als Entfernungsüberbrückung, sondern als Bild für das Leben eines Menschen zu verstehen, welches beispielsweise die Persönlichkeitsformung zum Ziel hat.
So schreibe ich heute zu meinem Morgenlauf, einem Teil meiner Reise,
Guten Morgen.
Ich war joggen. An Tag 2699 in Folge. 59859 km im Streak. Gestern schrieb ich, dass ich überlege, ob ich ab 60000 etwas ändere. Daraufhin wurden mir Vorschläge für eine Veränderung präsentiert. Ich solle doch einfach diese Strecke mal Rückwärts laufen oder im Handstand. Nun ja.
Zudem wurde ich in mehreren Foren darum gebeten nochmals davon zu berichten warum ich das tue und was ich dabei erlebe. Ich solle also nicht einfach nur die Zahlen präsentieren, sondern mehr davon erzählen. Von meinem Lauf — Meiner Reise.
Ich schreibe meinen Blog, mal intensiver und mal nicht. Eine gut verständliche Zusammenfassung meiner Erlebnisse der letzten vierzehn Jahre gibt es auch als Buch oder Hörbuch.
Laufen ist das Transportmittel meiner Gedanken. Das was ich hier mache ist eine lange Reise. Meine Reise. Erst einmal liegt jetzt wieder eine große Zahl vor mir und es ist wieder ein Moment, um über den Sinn meines Tuns nachzudenken.
Erst war es eine sportliche Betätigung, um mein Übergewicht zu verlieren. Dafür eignete sich Laufen ganz gut. Dann wurde es ein Sport mit Ambitionen meine Leistung zu verbessern. Währenddessen sammelte ich Erkenntnisse und stellte für mich selbst Regeln auf. Regeln, welche ich einhalten konnte. Ich war und bin kein schneller Läufer, mein Laufstil sieht nicht mal gut aus, aber ich habe ein Dranbleiben-Gen oder anders gesagt — Wenn ich mir etwas nach reiflicher Überlegung vorgenommen habe, dann mache ich das. Auch wenn es schwer wird oder ist.
Ich habe mir vor langer Zeit vorgenommen jeden Tag zu laufen. Somit kann ich den Kritikern meines Sports, die mir Pausentage zurufen, oder mir falsches Training unterstellen nur entgegnen, darum geht es mir nicht bei meiner Reise. Ich muss nicht schneller werden, muss nicht besser werden. Ich muss nur morgens laufen. Weil ich das so will. Nicht weil ich dadurch Geld verdiene oder mich damit profilieren will und schon gar nicht, weil ich es aus Suchtgründen müsste.
Nein, ich stehe morgens auf, gehe ins Bad und danach laufe ich erst mal eine Runde. Mit meinen Gedanken, die unterwegs frei sind, die abwägen, die mit sich selbst diskutieren und die dennoch nicht immer zu Ergebnissen kommen. Aber was soll´s — Morgen ist ja wieder ein Tag und da diskutieren wir weiter.
Mal ist es gut und mal nicht. Mal tut was weh und mal nicht. Mal ist es flott und meist nicht. Aber es ist immer das was ich will.
So ist sie — Diese Reise
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump