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Gespräch über die Pause

Ab und zu bin ich sehr müde

Mach einen Tag Pau­se

Nein

War­um nicht? Du ver­lierst doch nichts. Du gewinnst nur etwas viel bes­se­res. Abso­lu­te Gelas­sen­heit. Und das Gefühl dass Du das Lau­fen und nicht das Lau­fen Dich im Griff hat.

Doch ich ver­lie­re mein Vor­ha­ben aus den Augen. Mein Vor­ha­ben ist es, täg­lich zu lau­fen. Mor­gens, nach dem Auf­ste­hen, ein­fach so. Das wür­de ich ver­lie­ren. Ich wäre mir selbst nicht treu. Über die­ses The­ma habe ich schon Jah­re mit mir und Ande­ren dis­ku­tiert. Gelas­sen­heit ver­lie­re ich dadurch nicht, wenn ich ein mir selbst vor­ge­ge­be­nes Ziel ver­fol­ge

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Gehirntraining

Wäh­rend ich heu­te lief

Und auch an allen ande­ren Tagen wäh­rend ich lief

Übte ich mich im Gehirn­trai­ning

Auf den Ohren ein Hör­buch

Heu­te ein Thril­ler

Auf den Augen die Ein­drü­cke um mich her­um

Häu­ser, Bäu­me, Autos, Men­schen …

In der Nase die Gerü­che

Par­füm, Wald, Feld, Abga­se …

Im Mund der Geschmack

Kau­gum­mi, Apfel­schor­le, Müs­li­rie­gel …

In den Bei­nen die Anstren­gung

Es ist ja nicht nur mal eben um die Ecke

Und dabei fal­len mir dann sol­che Sät­ze ein

“Lau­fen ist das Trans­port­mit­tel mei­ner Gedan­ken”

Ich glau­be das alles zusam­men ist Gehirn­trai­ning

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Diese Reise

In der frei­en Enzy­klo­pä­die Wiki­pe­dia wird eine Rei­se fol­gen­der­ma­ßen beschrie­ben:

Der Begriff Rei­se bedeu­tet im Sin­ne der Ver­kehrs­wirt­schaft die Fort­be­we­gung von Per­so­nen über eine län­ge­re Zeit zu Fuß oder mit Ver­kehrs­mit­teln außer­halb des Wirt­schafts­ver­kehrs, um ein ein­zel­nes Ziel zu errei­chen oder meh­re­re Orte ken­nen­zu­ler­nen (Rund­rei­se).
Wis­sen­schaft­lich wer­den Rei­sen unter ande­rem nach deren Grund, Zweck und Dau­er kate­go­ri­siert, sowie die Moti­va­tio­nen für das (Ver-)Reisen unter­sucht.

und wei­ter heißt es dort zur Wort­ge­schich­te:

Der Begriff der Rei­se kann auch meta­pho­risch ver­stan­den wer­den. Neben der phy­si­schen Fort­be­we­gung kann eine Rei­se etwa den Wand­lungs­pro­zess im Leben eines Men­schen beschrei­ben. Dem­nach ist die Rei­se nicht als Ent­fer­nungs­über­brü­ckung, son­dern als Bild für das Leben eines Men­schen zu ver­ste­hen, wel­ches bei­spiels­wei­se die Per­sön­lich­keits­for­mung zum Ziel hat.

So schrei­be ich heu­te zu mei­nem Mor­gen­lauf, einem Teil mei­ner Rei­se,

Guten Mor­gen.
Ich war jog­gen. An Tag 2699 in Fol­ge. 59859 km im Streak. Ges­tern schrieb ich, dass ich über­le­ge, ob ich ab 60000 etwas ände­re. Dar­auf­hin wur­den mir Vor­schlä­ge für eine Ver­än­de­rung prä­sen­tiert. Ich sol­le doch ein­fach die­se Stre­cke mal Rück­wärts lau­fen oder im Hand­stand. Nun ja.

Zudem wur­de ich in meh­re­ren Foren dar­um gebe­ten noch­mals davon zu berich­ten war­um ich das tue und was ich dabei erle­be. Ich sol­le also nicht ein­fach nur die Zah­len prä­sen­tie­ren, son­dern mehr davon erzäh­len. Von mei­nem Lauf — Mei­ner Rei­se.

Ich schrei­be mei­nen Blog, mal inten­si­ver und mal nicht. Eine gut ver­ständ­li­che Zusam­men­fas­sung mei­ner Erleb­nis­se der letz­ten vier­zehn Jah­re gibt es auch als Buch oder Hör­buch.

Lau­fen ist das Trans­port­mit­tel mei­ner Gedan­ken. Das was ich hier mache ist eine lan­ge Rei­se. Mei­ne Rei­se. Erst ein­mal liegt jetzt wie­der eine gro­ße Zahl vor mir und es ist wie­der ein Moment, um über den Sinn mei­nes Tuns nach­zu­den­ken.

Erst war es eine sport­li­che Betä­ti­gung, um mein Über­ge­wicht zu ver­lie­ren. Dafür eig­ne­te sich Lau­fen ganz gut. Dann wur­de es ein Sport mit Ambi­tio­nen mei­ne Leis­tung zu ver­bes­sern. Wäh­rend­des­sen sam­mel­te ich Erkennt­nis­se und stell­te für mich selbst Regeln auf. Regeln, wel­che ich ein­hal­ten konn­te. Ich war und bin kein schnel­ler Läu­fer, mein Lauf­stil sieht nicht mal gut aus, aber ich habe ein Dran­blei­ben-Gen oder anders gesagt — Wenn ich mir etwas nach reif­li­cher Über­le­gung vor­ge­nom­men habe, dann mache ich das. Auch wenn es schwer wird oder ist.

Ich habe mir vor lan­ger Zeit vor­ge­nom­men jeden Tag zu lau­fen. Somit kann ich den Kri­ti­kern mei­nes Sports, die mir Pau­sen­ta­ge zuru­fen, oder mir fal­sches Trai­ning unter­stel­len nur ent­geg­nen, dar­um geht es mir nicht bei mei­ner Rei­se. Ich muss nicht schnel­ler wer­den, muss nicht bes­ser wer­den. Ich muss nur mor­gens lau­fen. Weil ich das so will. Nicht weil ich dadurch Geld ver­die­ne oder mich damit pro­fi­lie­ren will und schon gar nicht, weil ich es aus Sucht­grün­den müss­te.

Nein, ich ste­he mor­gens auf, gehe ins Bad und danach lau­fe ich erst mal eine Run­de. Mit mei­nen Gedan­ken, die unter­wegs frei sind, die abwä­gen, die mit sich selbst dis­ku­tie­ren und die den­noch nicht immer zu Ergeb­nis­sen kom­men. Aber was soll´s — Mor­gen ist ja wie­der ein Tag und da dis­ku­tie­ren wir wei­ter.

Mal ist es gut und mal nicht. Mal tut was weh und mal nicht. Mal ist es flott und meist nicht. Aber es ist immer das was ich will.

So ist sie — Die­se Rei­se

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump