Am 13. Juli schrieb ich hier
Nun bin ich so weit, dass ich morgens elf Kilometer in eine Richtung laufe und dann diese elf Kilometer wieder zurück laufe. Auf einer Strecke, welche mich nicht zu viel fordert und auch nicht zu wenig. Wenn ich schlapp bin, laufe ich langsamer als wenn ich fit bin. Wenn ich eine Pause brauche, dann mache ich eine. Wenn ich Hunger oder Durst habe, dann esse ich einen Riegel oder trinke einen Schluck aus meinem Laufrucksack. Mal habe ich Begleiter und mal nicht. Mal höre ich etwas auf meinen Ohrhörern und mal nicht. Mal treffe ich unterwegs jemanden zum Quasseln und mal nicht. Mal macht es mir Freude und mal nicht
Seit einigen Tagen habe ich bis auf die Uhrzeit alle Anzeigefunktionen meiner Laufuhr abgeschaltet. Die Uhrzeit benötige ich, damit ich rechtzeitig zum Frühstück zu Hause bin
Es bleibt wohl dabei – Kein Wettkampf!
ps. Meine Läufe poste ich in den sozialen Netzwerken und das dient nicht dem Wettkampfgedanken. Es ist lediglich ein Zeichen – Wo ich bin und dass ich noch da bin und noch laufe
Dabei ist es geblieben und wenn ich mir nach dem Lauf die Aufzeichnung meiner Sportuhr anschaue, ja ab und zu mache ich das immer noch, dann stelle ich dort fest, dass sich meine Laufgeschwindigkeit etwas verlangsamt hat. Dieses Gefühl, welches mir vorher mit Geschwindigkeitsanzeige sagte, dass ich ja noch etwas schneller könnte, ist gewichen und machte Platz für noch mehr Blicke nach links und rechts und oben, den kurzen Schnack mit dem Gassigeher oder Walker, das Foto, den Hund streicheln und was es noch so alles für schöne Dinge unterwegs zu sehen gibt, wenn man eh draußen laufend unterwegs ist
Jetzt sind wir wieder in der dunklen Jahreszeit, zumindest wenn man so wie Anja und ich am frühen Morgen um kurz nach sechs mit Stirnlampe und Reflektoren zum Frühsport startet. Wenn es dann wolkenlos ist, lohnt es sich den Blick zu heben
Tag 3197 — 70144 km im Streak
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump