Jonathan Livingston Seagull ist ein Möwe.
Die Möwe Jonathan.
Die Erzählung schildert in drei Teilen das Leben der Möwe Jonathan, die sich durch ihre individuelle Lebensweise von ihren Artgenossen abhebt.
Die Möwe Jonathan strebt Perfektion im Fliegen an und wird daher von den anderen Möwen ausgegrenzt. Diese setzen ihre mittelmäßigen fliegerischen Fähigkeiten nur zur Futtersuche ein, als Mittel zum Zweck. Sie fliegen, um zu leben. Jonathan dagegen will seine Flugkunst vervollkommnen. Er will leben, um zu fliegen. Er übt sich im Sturzflug, um Geschwindigkeitsrekorde zu brechen, in Loopings und ähnlichen flugakrobatischen Kunststücken. Er will über den Durchschnitt hinaus und das Außerordentliche erfahren. Das Lernen und Streben nach Neuem und Unbekanntem, wofür die Freiheit des Fliegens beispielhaft steht, ist Jonathan der Sinn seines Daseins. Den Keim dazu sieht er in jeder Möwe angelegt. Weil er damit „gegen die Würde und die Traditionen der Möwensippe“ verstößt, wird er vom Ältestenrat des Möwenschwarms verbannt. Trotz Ausgrenzung hält er aber leidenschaftlich an seinen Zielen fest.
Nachdem die Möwe Jonathan gestorben ist (er in eine neue Welt transzendiert), findet er sich in einer kleinen Gesellschaft von Möwen, die alle seine Ideale teilen und ihre Flugkünste, in das Unnatürliche steigernd, weiter perfektionieren. Die “Flugkunst” geht so weit, dass es möglich wird, sich per Gedanken zu teleportieren. Nach Erreichen dieser höchsten Stufe des Fliegens ist Jonathans Entwicklung jedoch noch nicht abgeschlossen. Er soll sich auf Anraten einer älteren Möwe weiter perfektionieren, indem er Nächstenliebe übt.
Aus Liebe zu den Möwen, die auf der Erde in ihrem alltäglichen Kampf ums Überleben verstrickt sind und nichts über die höhere Daseinsform einer vollkommenen Möwe wissen, beschließt die Möwe Jonathan, zur Erde zurückzukehren, um ihre Erfahrungen mit den Glücksgefühlen des Fliegens als Lebenszweck anderen, jungen Möwen weiterzugeben und zu vermitteln, dass das Fliegen an sich (das Leben an sich) der Zweck des Daseins ist, nicht das Fressen.
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