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Warum ich bestimmte Daten nicht mehr veröffentliche

Als ich 2005 im Alter von vier­zig Jah­ren ein akti­ve­res Leben begann und mei­ne Träg­heit über­wand, war es natür­lich mein Ziel, mei­ne Fit­ness zu ver­bes­sern. Dazu kam auch ein gewis­ser Gewichts­ver­lust. Um die­se Ver­än­de­rung fest­zu­hal­ten, war es wich­tig, ent­spre­chen­de Daten auf­zu­zeich­nen und aus­zu­wer­ten. Genaue Zah­len für Puls, Tem­po, Gewicht und genaue Stre­cken­län­gen mit den zuge­hö­ri­gen Höhen­me­tern waren für mich von Bedeu­tung. Im Jahr 2012 begann ich mit der Sport­art Streak­run­ning, oder wie man hier auf dem Land sagt — Täg­lich­lau­fen. Bei die­ser Sport­art geht es um ande­re Wer­te als nur höher, schnel­ler, wei­ter. Nach­dem ich Gewichts­re­duk­ti­on und Fit­ness erreicht hat­te, ver­la­ger­te sich mein Fokus all­mäh­lich weg von die­sen Kom­po­nen­ten. In der neu­en Sport­art war es nun wich­tig, die “Streak” (Die Serie oder die Sträh­ne) auf­recht­zu­er­hal­ten, ohne mich zu über­an­stren­gen oder die Moti­va­ti­on zu ver­lie­ren. Als Mensch las­se ich mich von äuße­ren Fak­to­ren beein­flus­sen, was in mei­ner Sport­art ein gewis­ses Gefah­ren­po­ten­ti­al birgt. Die Gefahr eines Abbruchs der Streak. Stel­len Sie sich vor, Sie berei­ten sich jah­re­lang auf die Olym­pi­schen Spie­le vor und fal­len dann wegen einer Krank­heit aus oder ver­let­zen sich kurz vor dem Wett­be­werb. Das wäre ärger­lich. Genau aus die­sem Grund scheue ich Expe­ri­men­te und hal­te mei­ne Streak auf­recht, was viel Ener­gie erfor­dert. Und war­um ver­öf­fent­li­che ich nun bestimm­te Daten nicht mehr? Weil die­se Daten auf mich wie ein stil­ler Wett­kampf wir­ken, ein Ver­gleich mit ande­ren ver­öf­fent­lich­ten Daten, der mich dazu brin­gen könn­te, in die­sen Berei­chen aktiv zu sein oder danach zu stre­ben. Das wür­de mei­ner Streak scha­den. Ein 100m-Sprin­ter läuft anders als ein Mara­thon­läu­fer. Ein Mara­thon­läu­fer läuft anders als ein Ultra­ma­ra­thon­läu­fer. Und dann kommt noch mehr. Man muss genau dar­auf ach­ten, was man in sei­ner Sport­art errei­chen möch­te. Die Tat­sa­che, dass ich bestimm­te Daten nicht mehr ver­öf­fent­li­che, ist also eine Art Selbst­schutz, um nicht unnö­tig Druck an den fal­schen Stel­len zu erzeu­gen. Allein die täg­li­che Kilo­me­ter­leis­tung und die Gesamt­ki­lo­me­ter zu ver­öf­fent­li­chen, birgt die Gefahr, unbe­ab­sich­tigt in Ver­glei­che zu gera­ten. Bis­her hat es noch nicht gescha­det, aber soll­te ich dies­be­züg­lich etwas bemer­ken, wer­de ich auch das unter­las­sen. Das Wich­tigs­te an mei­ner Streak ist die Streak selbst. Ich bin glück­lich, die­se Sport­art gefun­den zu haben und mit ihr zufrie­den zu sein.

Strea­kOn.