Wieder so ein grauer Sonntag in diesem Winter.
Zum Glück aber immer noch nicht winterlich dieser Winter.
Dafür umso mehr novemberlich.
Egal — ganz egal — scheiß egal.
Anja hat immer noch Laufverbot und verbiegt im Kraftraum die Stangen.
Irgendwas muss sie ja machen.
So ganz ohne Sport und Bewegung geht´s halt nicht.
Ich war wie jeden verdammten Sonntag mit Steffen zum Laufen verabredet.
Wie sagen jetzt immer alle so schön? “Zum langen Lauf”
Aber alleine schon diese Umschreibung “langer Lauf” geht mir wieder auf den Zwirn, denn das hört sich so prollig an
Bla bla bla tü tü tü wir machen einen laaaaangen Lauf und ihr müsst jetzt alle mal fuuurchtbar stolz auf uns sein, weil wir ja sooooo laaaange laufen
So ein Gequatsche. Wir werden/waren laufen reicht. In der Einfachheit liegt die Kraft.
Also Steffen und ich waren laufen — einfach laufen, also beinahe einfach…
Auch wenn es anfangs nicht direkt so klappen wollte, aber das sind wir und besonders ich ja schon gewöhnt.
Heute gab es bei mir mal wieder linkes Knie und linken Ellenbogen, bei Steffen mal nur Fingernagel.
Auf dem Brückenweg stehen solche Kabel aus dem Weg hervor. Die sind mit Isolierband umwickelt und wir wissen dass sie da sind.
Ok, es war noch dunkel und im Schein der Stirnlampen sind schwarze Kabel mit schwarzem Isolierband auf dunklem Boden nicht so gut zu sehen. Aber ich habe auch etwas gepennt und so hat´s mich dahingerafft. Zack aufs Knie und auf den Ellenbogen.
Steffen, der knapp hinter mir her lief, sorgte dann für noch mehr Action in dem er wie in einem chinesischen Kung-Fu-Film versuchte über mich
hinweg zu springen. Er stütze sich dabei an der links entlang verlaufenden Betonwand ab, schliff sich dabei allerdings den Nagel seines Mittelfingers ab — “Huiiiii-Chaaaaa…”Hey das war ein super Stunt von uns beiden und bevor uns da jemand rumliegen sah und bemerkte, dass das alles so gar nicht geplant war, sind wir ruckizucki weiter gelaufen Richtung Remscheider-Talsperre.
Dann an den Nutten vorbei, der Parkplatz soll übrigens von den Damen des Horizontalen-Gewerbes bald wohl nicht mehr für ihre Wohnwagen zur Verfügung stehen siehe hier.
Ab hier geht´s dann bergauf bis Grenzwall und über Tenter Weg weiter. Da ist dem Steffen eingefallen mir doch mal sein neues Büro zu zeigen und so sind wir dann da auch noch einen Schlenker dran vorbei gelaufen über Greuel und dann über die Lenneper-Straße am neuen Büro vorbei (schönes Schild Steffen ) wieder in den Tenter Weg rein und ab da auf die Balkantrasse bis Wermelskirchen zurück.
Wir waren 25,11 km Laufen Streckendaten
Zu Hause das übliche Programm mit Gymnastik, Situps und dem Eiweißgetränk und dem einstündigen Spaziergang mit Paul durch den Wald.
Zur Zeit sind alle so furchtbar aktiv.
Es wird sich alles wieder beruhigen — auch der Sportdrang so mancher Leute die jetzt wie von der Hornisse verfolgt aktiv werden. Bald sind eure Grills am glühen, eure Eiscafés bieten draußen Platz und mit der wohligen Wärme entschwinden alle guten Vorsätze wieder im Nirvana der Bewegungsplanung…
Danke fürs Lesen!
6 Antworten auf „Bis aufs Blut — die Fingernägel an der Wand geschrabt — die Stangen verbogen“
Ha, mein Grill hat nie aufgehört zu glühen
Bei Dir ist das ja auch was gaaaanz Anderes
Autsch, das tut ja weh beim betrachten. Aber wer im Dunklen läuft, ist vor so was nicht gefeit. Gut, wenn Ihr euch nicht noch mehr verstümmelt habt.
Schnelle Heilung wünscht
Rainer
Danke Rainer
ist gar nicht so schlimm weil ich mich beim Hinfallen bestens auskenne
Heute war so einer der Tage, wo ich Spaß am laufen hatte und mich auch gut gefühlt habe. Lutz, ich kann jetzt übrigens auf exakt 100 Läufe zurück schauen und genau da gehst Du in die Knie.…..
Ja da schau mal her…
Ich verbeugte mich heute extra vor Deiner großartigen Leistung