Was ist der richtige Weg?
Der vermeintlich plane, ebene Weg bis zur nächsten Kurve?
Oder der holprige, unebene Weg, bei dem ich erkenne wo er mich hin führt?
Ich holte Masood, Bulbul und Schahariya am Treffpunkt ab und wir redeten während des Morgenlaufs natürlich auch über die über uns allen schwebende Terrorgefahr
Meine Frage an die Jungs
“Was können wir tun?
Habt ihr eine Idee was uns allen hilft?”
Die Antwort war Menschlichkeit, Bildung und keine Waffen mehr verkaufen. Überall auf der Welt
“Und was können wir vier hier tun?”
Wir tun das, was wir hier tun. Laufen, Sprache lernen, Gesetze lernen, arbeiten und leben
Schahariya verabschiedeten wir wegen seines Knies schon nach sechseinhalb Kilometern und dann liefen wir, bis Masood und Bulbul elf Kilometer auf dem Tachometer hatten. Um zehn Uhr beginnt ja die Schule
Ich machte mich auf den Weg zur Talsperre und traf dort auf andere Laufbegleiter
Die selbe Frage…
Andere Antworten…
“Die Grenzen um Deutschland herum schließen. Der Islam verbreitet nur Angst und Schrecken. Das sind doch immer nur Islamisten. Christen machen so etwas nicht. Wir sind hier ja nicht mehr sicher. Die Türken zeigen uns ja heute schon welch eine Bedrohung vom Islam ausgeht. Nicht die alten Türken, die jungen Türken sind das. Wir müssen uns bewaffnen. Wenn so einer mit einem Gewehr vor mir steht, dann knalle ich den lieber ab, als dass der mich erschießt. Aber die Merkel holt ja immer mehr von diesen hier rein…”
Nach weiteren Kilometern um die Talsperre lief ich alleine den Kenkhauser-Berg hinauf wieder zurück zu meinem Auto. Kurz vor dem Ziel kam mir Waquas entgegen und winkte mir freundlich zu. Er war auf dem Weg zur Schule
Vierundzwanzig Kilometer hatte ich nun hinter mir und begann mit meinen Gymnastikübungen
Bei den Rumpfbeugen hörte ich leise jemanden mitzählen, aber sah niemanden. Ich schaute mich um und machte weiter. Es zählte weiter. Dann lugte plötzlich Masood hinter einer Hecke hervor und hatten seinen Spaß dabei
Verrückter Kerl
Nur… Was ist der richtige Weg?
Gymnastik, Obst, Joghurt und Körner
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump