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Lösung

Diens­tag­mor­gen, tro­cken und null Grad

Um kurz nach sechs ste­hen wir, Bul­bul, Maso­od, Scha­ha­ri­ya, Ish­fag und ich, in der Dun­kel­heit und war­ten auf Rahul der sich etwas ver­spä­te­te

Dann kommt er und wir lau­fen los

Erst mal lang­sam, bis die Kno­chen warm sind und dann etwas flot­ter

Wir wit­zeln rum, weil Bul­bul MAL WIEDER nach Knob­lauch durf­tet und er unbe­dingt wie­der vorn­weg lau­fen muss

Und Maso­od macht sich lus­tig über mei­ne Aus­spra­che von Schahariya´s Namen — ha ha :roll:

Ich mache ihm den Vor­schlag mal die Zahl fünf bes­ser aus­zu­spre­chen und nicht immer funf zu sagen :P

Nach sechs­ein­halb Kilo­me­tern ver­ab­schie­den wir Scha­ha­ri­ya, Ish­fag und Maso­od und lau­fen noch eine Run­de durch die Stadt bevor mei­ne zwei ver­blie­be­nen Beglei­ter ihre elf Kilo­me­ter voll haben

Auf dem letz­ten Kilo­me­ter bekam Rahul Bauch­schmer­zen und als ich nach­frag­te erzähl­te er mir, dass die wohl von sei­ner Angst vor dem “Gro­ßen Inter­view” am vier­ten Dezem­ber kämen. Da muss er zur Befra­gung zu sei­nem Asyl­an­trag nach Bie­le­feld und “macht sich ziem­lich in die Hose” wegen der Sache. Kann ich gut ver­ste­hen

Wir müs­sen…

Gemeinsamkeiten finden

Danach lief ich die rest­li­chen zwölf Kilo­me­ter allei­ne

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Veränderung

Ange­mel­det waren für den heu­ti­gen Mor­gen­lauf Maso­od mit dem “Neu­en” Malik, Bul­bul, Scha­ha­ri­ya und Rahul

Los gelau­fen sind wir dann nur mit Bul­bul, Scha­ha­ri­ya, Rahul und ich, weil Maso­od den Weck­ruf nicht gehört hat und so auch Malik nicht wecken konn­te :roll:

Wir lie­fen erst eine sechs­ein­halb Kilo­me­ter Stre­cke und brach­ten Scha­ha­ri­ya, Spitz­na­me “The knee”, nach Hau­se

Im Anschluss lie­fen Bul­bul, Rahul und ich noch eine gro­ße Run­de durch die Stadt, so dass die Jun­gens die elf Kilo­me­ter voll beka­men

Ich ver­ab­schie­de­te mich und rann­te run­ter zur Tal­sper­re, wo mir dann doch noch Maso­od ent­ge­gen presch­te

img_3759Wir lie­fen dann den Rest mei­ner Stre­cke gemein­sam und unter­hiel­ten uns heu­te über den Pil­ger­weg nach Sant­ia­go de Com­pos­te­la, über den wir in Tei­len auch lau­fen

Maso­od frag­te mich dann ob die­ser Weg zu der gro­ßen Kir­che in Ita­li­en füh­re. Zum Vati­kan

Und ich erklär­te ihm, dass es sich zwar um einen christ­li­chen Pil­ger­weg hand­le, die­ser jedoch nicht nach Ita­li­en son­dern nach Spa­ni­en füh­re

So kamen wir dann aber irgend­wie auch auf die Kir­che an sich und dar­auf, dass es in Deutsch­land ja meh­re­re christ­li­che Kir­chen gibt, was ihm voll­kom­men neu war

Nun man lernt nie aus

Seit ich mit Flüchtlingen zu tun habe

Tol­le Ver­än­de­rung

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Und dann hebt er Glassplitter von einem Bürgersteig in Deutschland auf

Ein Grad und tro­cken

Wir star­te­ten pünkt­lich zum sonn­täg­li­chen Mor­gen­lauf in die Dun­kel­heit

Scha­ha­ri­ya, Bul­bul, Maso­od, Patrick und ich

Wir lie­fen die Run­de wie ges­tern, so dass wir nach elf Kilo­me­tern wie­der am Treff­punkt vor­bei kamen. Dort war dann auch Ende für Scha­ha­ri­ya, Bul­bul und Patrick

Reicht ja auch eigent­lich

Maso­od und ich lie­fen aber noch­mal zur Tal­sper­re run­ter um dort noch eine gro­ße und eine klei­ne Run­de zu dre­hen

Auf der letz­ten Run­de beglei­te­ten wir Tan­ja und Tan­ja. Die bei­den Frau­en von Micha­el und Peter

Dann wie­der den Kenkhau­ser-Berg hin­auf und über Lüff­ring­hau­sen zum Ziel

524px-Pakistan_ethnic_map_de.svg(Infos zum Bild)
Maso­od erzähl­te mir unter­wegs von den vie­len uner­träg­li­chen Zwi­schen­fäl­len in sei­nem Land

Sei­en es ter­ro­ris­ti­sche Über­grif­fe durch immer stär­ker wer­den­de mili­tan­te Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Sun­ni­ten und Schii­ten oder “ein­fach nur” durch gewalt­sa­me Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen ver­schie­de­nen Volks- und Glau­bens­grup­pen die seit jeher im Land für Unru­hen sorg­ten oder die nicht sel­te­nen Macht­wech­sel der Regie­ren­den

In die­sem Paki­stan gibt es irgend­wie nie so rich­tig Ruhe

Auf dem letz­ten Kilo­me­ter lie­fen wir über den Bür­ger­steig und plötz­lich blieb Maso­od ste­hen, bück­te sich, hob Glas­scher­ben einer zer­schla­ge­nen Bier­fla­sche auf und sag­te…

“I don’t need such things”

Ich half ihm und wir war­fen die Scher­ben eini­ge Meter wei­ter in einen Müll­ei­mer

Da kommt die­ser jun­ge Mann aus einem sehr fer­nen Land in dem aller­orts eine Bom­be hoch geht oder immer wie­der scharf geschos­sen wird hier her und dann hebt er Glas­split­ter von einem Bür­ger­steig in Deutsch­land auf

Heu­te hat Maso­od erst­ma­lig zwei Tage hin­ter­ein­an­der mei­ne kom­plet­te Stre­cke mit­ge­lau­fen

Ich fin­de er ist ein groß­ar­ti­ger Läu­fer!

Es waren heu­te knap­pe vier­und­zwan­zig Kilo­me­ter

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