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ich bin jetzt sehr wütend

ich war lau­fen

heu­te mit Alpha

die­sem jun­gen Mann aus Gui­nea

wenn wir gera­de mal nicht mit­ein­an­der spra­chen, habe ich noch­mal über den gest­ri­gen Abend nach­ge­dacht

über die­se Män­ner und Frau­en, wel­che es nicht ein­mal ver­su­chen wol­len die neu­en Wer­mels­kir­che­ner ken­nen zu ler­nen

da stand ein älte­rer Herr auf, sprach ins Mikro­fon, wo denn die Flücht­lin­ge sei­en, war­um sie nicht an die­ser Ver­an­stal­tung, in der es ja um sie gehe, teil­neh­men wür­den?

Bul­bul, Qaso, Qus­say, ein Freund von Qus­say des­sen Name ich mir nicht mer­ken kann und Younes saßen wie ver­stei­nert da und trau­ten sich nicht auf­zu­ste­hen

sie waren erschüt­tert von den Fra­gen

sie waren erdrückt von der Ableh­nung

sie konn­ten nichts sagen

wir rie­fen dem Herrn am Mikro­fon zu, dass sie doch hier im Saal sit­zen, doch die­ser Herr ver­nahm die­se Situa­ti­on nicht ein­mal

mit solch gleich­gül­ti­gen Men­schen

mit solch rea­li­täts­frem­den Men­schen

da haben es popu­lis­ti­sche und rech­te Par­tei­en sehr ein­fach sie zu ködern

am Abend schrieb ich noch mit Bul­bul und Qaso

die­se gleich­gül­ti­gen und aus­län­der­feind­li­chen Men­schen haben es eigent­lich nicht ver­dient, dass sich unse­re Freun­de Bul­bul, Qaso, Younes, Qus­say und vie­le ande­re mit ihnen befas­sen

die­se Leu­te mögen Aus­län­der nicht, ver­mie­ten nicht an sie, geben ihnen kei­ne Arbeit, geben ihnen kei­ne Chan­cen und geben dann vor Angst zu haben, möch­ten sie nicht in der Nähe ihrer Häu­ser, schie­ben Angst um ihre Kin­der vor

das ist nicht mein Deutsch­land

und das ist auch nicht mein Wer­mels­kir­chen

ich bin jetzt sehr wütend

ist wütend sein eigent­lich rich­tig?

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

4 Antworten auf „ich bin jetzt sehr wütend“

Ich arbei­te in einem inter­na­tio­na­len Unter­neh­men, in dem es nor­mal ist, mit Kol­le­gen aller Natio­nen zusam­men zu arbei­ten. Das ein­zi­ge was da zählt ist Zuver­läs­sig­keit und Kom­pe­tenz. Manch­mal weiß ich gar nicht, aus wel­chen Län­dern die Kol­le­gen mit denen ich tele­fo­nie­re sind, geschwei­ge denn, wel­che Haut­far­be oder Reli­gi­on sie haben. Spielt ein­fach kei­ne Rol­le. Men­schen unter­schei­de ich eher in “net­te” und “nicht net­te” und jemand wie der “Herr am Mikro­fon” den Du beschrie­ben hast, gehört für mich in die zwei­te Kate­go­rie! Macht mich das wütend? Defi­ni­tiv. Ist das OK? Ich fin­de schon! So lan­ge ich in mei­ner Wut wei­ter­hin in der Lage bin sach­lich zu argu­men­tie­ren und mich nicht auf das Niveau der Popu­lis­ten her­ab bege­be, darf ich auch wütend sein! Bei die­ser Gele­gen­heit auch mal ein Lob an Dich, für Dein Enga­ge­ment bei der Inte­gra­ti­on dei­ner Freun­de. Mach wei­ter so!

Ich bin trau­rig, ja ein­fach nur traurig…Ich ver­ste­he aber durch­aus dei­ne Wut und ja du darfst wütend sein. Ein jeder muss sei­nen Weg fin­den um mit sol­chen Situa­tio­nen bzw Men­schen umzu­ge­hen. Ob sie es aller­dings wert sind sich so sehr mit ihnen zu beschäf­ti­gen dass man sein See­len­heil gefähr­det steht auf einem ande­ren Blatt…

Ich ver­su­che immer zu erklä­ren, dass es auch für sie nur bes­ser wer­den kann, wenn sie sich nicht ver­schlie­ßen und gemein­sam an einem ver­nünf­ti­gen Mit­ein­an­der tun. Die Men­schen sind nun mal hier und es wer­den sicher noch vie­le kom­men. Es ist doch schö­ner einen syri­schen oder ben­ga­li­schen Nach­barn zu haben, mit dem man sich aus­tauscht, den man grüßt und mit dem man übers Wet­ter spricht, als einen Nach­barn, wel­chen man nicht kennt und dem man nur Skep­sis ent­ge­gen­bringt.

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