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Persönliches in unpersönlichen Zeiten

Es ist nur eine Klei­nig­keit

Nichts Welt­be­we­gen­des

Die letz­ten zwei Tage mel­de­te sich bei mir schon etwas Hus­ten an und ges­tern wur­de es immer schlim­mer mit Glieder‑, Kopf­schmer­zen, Schnup­fen und all­ge­mei­nem Unwohl­sein

Die Nacht war furcht­bar und jeder wird es ken­nen — alles gro­ßer Mist

So ent­schied ich mich am Mor­gen nur eine Kurz­stre­cke in mei­nem Streak zu lau­fen

Mehr ging auch nicht

Nach zwei Kilo­me­tern war ich platt

Obst, Joghurt und Kör­ner ohne Hun­ger

Den Rest des Tages ver­brach­te ich auf dem Sofa und da wur­de ich über­rascht

Ich mache wegen sol­che einem Hus­ten und Schnup­fen jetzt hier gar kei­nen Auf­stand, möch­te aber auf etwas auf­merk­sam machen

In unper­sön­li­chen Zei­ten bekam ich nach mei­nem Ein­trag über mei­nen zwei Kilo­me­ter Lauf sehr vie­le Gene­sungs­wün­sche auf allen Kanä­len der sozia­len Netz­wer­ke

Per­sön­li­ches in ganz unper­sön­li­chen Zei­ten

Für mich zei­gen sol­che Klei­nig­kei­ten, dass es doch nicht nur ein­fa­che Klicks sind, son­dern Men­schen mit denen man kom­mu­ni­ziert

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Gedankenverbrecher

In mei­nen Gedan­ken ist heu­te der vier­te April Neun­zehnhn­dert­vier­und­acht­zig

Bul­bul ist ver­letzt, Rahul mel­de­te sich krank und Alpha hat­te schein­bar mit sei­nen Kum­pels die Nacht durch­ge­macht

So lief ich heu­te wie­der allei­ne mei­nen mor­gend­li­chen Halb­ma­ra­thon

Weil ich etwas hüs­te­le, in einem lang­sa­men, scho­nen­den Tem­po

Als “Lek­tü­re” wähl­te ich Geor­ge Orwells Roman 1984

Ich, ein Ver­fech­ter für eine freie Gesell­schaft mit den dazu­ge­hö­ri­gen Risi­ken, erken­ne zuse­hends mehr und mehr Anhalts­punk­te, in einen Über­wa­chungs­staat mit per­sön­lich­keits-unter­drü­cken­den Maß­nah­men über­zu­ge­hen

Die Bür­ger for­dern, blind vor fremd­ge­schür­ten Ängs­ten durch Rechts­po­pu­lis­ten und Nazis, immer mehr den “Gro­ßen Bru­der” mit sei­nen Lebens­vor­ga­ben

Sie fol­gen in Scha­ren neu­en Par­tei­en, wel­che ver­meint­lich Sicher­heit und Ruhe ver­spre­chen, um dann zukünf­tig genau von die­sen Par­tei­en unter­drückt zu wer­den

Das hat­ten wir in ähn­li­cher Wei­se schon

Dabei mach­te es den Ein­druck, als hät­ten wir dar­aus gelernt

Doch schein­bar ist dem nicht so

Min­der­hei­ten wer­den aus­ge­grenzt, Reli­gio­nen schlecht gemacht, die Demo­kra­tie ver­teu­felt, eine neue Spra­che ver­brei­tet und es wer­den Ängs­te ver­brei­tet

Wie­der steu­ert die ver­meint­lich freie Welt in tota­li­tä­re Sys­te­me

Der Ein­zel­ne merkt es nicht ein­mal, bis er plötz­lich spürt, dass er selbst zu irgend­ei­ner Min­der­heit gehört

Dann ist es zu spät

Er wird “vapo­ri­siert”

Und wäh­rend ich “gut­den­ken­der” “Gut­mensch” so vor mich hin tra­be, wächst in mir die Befürch­tung, vor die­sen AfDs, Front Natio­nals, Par­tij voor de Vri­jheid und wei­te­ren “Gedan­ken­po­li­zis­ten”

Vor “Neu­sprech” mit “Alter­na­ti­ven Fak­ten”

Sie wer­den unse­re Frei­heit genau­so ver­nich­ten wie ein Isla­mi­scher-Staat

Wenn wir sie las­sen

Wir dür­fen sie nicht las­sen

Ja ich bin ein “dop­pel­plus­un­gu­ter Gedan­ken­ver­bre­cher”

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Der Griff ins Klo

Ich zie­he das Glück magne­tisch an

Und ich bin mir sicher

Der Grund dafür ist, dass ich Täg­lich­läu­fer bin 8)

Natür­lich

Ich habe irgend­wie sehr viel Glück im Leben

Dafür bin ich dank­bar

Nicht nur für die gro­ßen Glücks­fäl­le wie wei­test­ge­hen­de Gesund­heit, klas­se Frau, Super-Paul, tol­le Freun­de, ein Wunsch­le­ben und so wei­ter

Nein ganz beson­ders für die vie­len klei­nen Glücks­fäl­le

Zum Bei­spiel heu­te

Heu­te waren wir zum Abend­essen mit Freun­den ver­ab­re­det und kurz vor­her bin ich noch mal kurz zur Toi­let­te, hat­te mein IPho­ne in der Gesäß­ta­sche, neh­me Platz, ver­mis­se mein Smart­phone…

Na wo könn­te das wohl sein?

Rich­tig

Es war mir aus der Gesäß­ta­sche ins Klo gefal­len

Flupp

Schnell der Griff ins Klo, das Gerät aus­ge­schal­tet, getrock­net, drei Stun­den auf die Hei­zung gelegt

Läuft

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump