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Interview Willkommen in Wermelskirchen mit Cornelia Seng

Dies ist ein Mit­schnitt eines Inter­views des Bür­ger­funk bei Radio Berg mit Cor­ne­lia Seng, der Mit­be­grün­de­rin der Flücht­lings­in­itia­ti­ve Will­kom­men in Wer­mels­kir­chen vom drit­ten Febru­ar Zwei­tau­send­und­sieb­zehn

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ich bin jetzt sehr wütend

ich war lau­fen

heu­te mit Alpha

die­sem jun­gen Mann aus Gui­nea

wenn wir gera­de mal nicht mit­ein­an­der spra­chen, habe ich noch­mal über den gest­ri­gen Abend nach­ge­dacht

über die­se Män­ner und Frau­en, wel­che es nicht ein­mal ver­su­chen wol­len die neu­en Wer­mels­kir­che­ner ken­nen zu ler­nen

da stand ein älte­rer Herr auf, sprach ins Mikro­fon, wo denn die Flücht­lin­ge sei­en, war­um sie nicht an die­ser Ver­an­stal­tung, in der es ja um sie gehe, teil­neh­men wür­den?

Bul­bul, Qaso, Qus­say, ein Freund von Qus­say des­sen Name ich mir nicht mer­ken kann und Younes saßen wie ver­stei­nert da und trau­ten sich nicht auf­zu­ste­hen

sie waren erschüt­tert von den Fra­gen

sie waren erdrückt von der Ableh­nung

sie konn­ten nichts sagen

wir rie­fen dem Herrn am Mikro­fon zu, dass sie doch hier im Saal sit­zen, doch die­ser Herr ver­nahm die­se Situa­ti­on nicht ein­mal

mit solch gleich­gül­ti­gen Men­schen

mit solch rea­li­täts­frem­den Men­schen

da haben es popu­lis­ti­sche und rech­te Par­tei­en sehr ein­fach sie zu ködern

am Abend schrieb ich noch mit Bul­bul und Qaso

die­se gleich­gül­ti­gen und aus­län­der­feind­li­chen Men­schen haben es eigent­lich nicht ver­dient, dass sich unse­re Freun­de Bul­bul, Qaso, Younes, Qus­say und vie­le ande­re mit ihnen befas­sen

die­se Leu­te mögen Aus­län­der nicht, ver­mie­ten nicht an sie, geben ihnen kei­ne Arbeit, geben ihnen kei­ne Chan­cen und geben dann vor Angst zu haben, möch­ten sie nicht in der Nähe ihrer Häu­ser, schie­ben Angst um ihre Kin­der vor

das ist nicht mein Deutsch­land

und das ist auch nicht mein Wer­mels­kir­chen

ich bin jetzt sehr wütend

ist wütend sein eigent­lich rich­tig?

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Daraufhin wurde ich nur ausgelacht

Am heu­ti­gen Abend fand wie­der so eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung der Stadt­ver­wal­tung zum The­ma Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen statt

Die Stadt Wer­mels­kir­chen wird neu bau­en (müs­sen), um den Zuwei­sun­gen von Flücht­lin­gen durch die über­ge­ord­ne­te Behör­de gerecht zu wer­den

Heu­te wur­de den Anwoh­nern und inter­es­sier­ten Bür­gern die Pla­nung der Stadt­ver­wal­tung mit­ge­teilt

So weit so gut

Natür­lich haben eini­ge Anwoh­ner Ängs­te

Eini­ge waren gar der Mei­nung, dass nur jun­ge allein­ste­hen­de Män­ner in unse­re Stadt zuge­wie­sen wür­den, weil sie noch kei­ne Fami­li­en und/oder Frau­en und Kin­der gese­hen hät­ten

Die Lei­te­rin des Sozi­al­am­tes ant­wor­te­te dar­auf­hin, dass min­des­tens fünf­zig Pro­zent, wenn nicht mehr Per­so­nen aus Fami­li­en mit Kin­dern bestün­den

“Ja wo sind die denn, wir sehen in der Stadt nur die jun­gen Män­ner?”

Frag­te ein älte­res Ehe­paar…

Ich ver­such­te sie im Anschluss ins Café Inter­na­tio­nal ein­zu­la­den, um sie mit Fami­li­en bekannt zu machen, ihnen die­se Fami­li­en, Frau­en und Kin­der zu zei­gen

Dar­auf­hin wur­de ich nur aus­ge­lacht

Eine ehren­amt­li­che Mit­ar­bei­te­rin der “Initia­ti­ve Will­kom­men in Wer­mels­kir­chen” ant­wor­te­te auf manch ängst­li­che Fra­gen mit dem Satz

Die Men­schen sind hier und vie­le kom­men noch zu uns

Wir ent­schei­den dar­über wie unser Zusam­men­le­ben wird

Angst, Abstand und Aus­gren­zung wird der fal­sche Weg sein

Das müs­sen die ängst­li­chen Men­schen auch ver­ste­hen

Sonst wer­den sie selbst in der Zul­unft ver­mut­lich die Aus­ge­grenz­ten der Gesell­schaft sein