Kategorien
Allgemeines

Lange Strecke

Man spricht zur Zeit von einem Mara­thon­lauf, also einem nicht sehr kur­zen Lauf, um die Coro­na-Situa­ti­on zu beschrei­ben.

Ich bin mir sicher, es geht sogar noch viel wei­ter. Viel­leicht sogar ohne ein fest­ge­setz­tes Ziel.

Viel­leicht wie im Streak­run­ning, die­ser beson­de­ren Lauf­sport­art, in der man jeden Tag läuft, bis die Serie unter­bro­chen wird.

Vie­le Läu­fer glau­ben, das „mal eben“ durch­zie­hen zu kön­nen. Mal eine Woche jeden Tag oder einen Monat lang. Weni­ger sind es, die es ein gan­zes Jahr ver­su­chen. Aus­sa­gen wie „Ist doch kein Pro­blem – Kei­ne Her­aus­for­de­rung. Was ist schon eine Mei­le am Tag“, die Min­dest­di­stanz des Streak­run­ning pro Tag, wird hoch­mü­tig getönt.

Ja ja …

Unter­wegs haus­hal­ten eini­ge mit ihren Kräf­ten. Ande­re nicht. Zack – ist dann der Streak zu Ende. Oft kom­men ande­re Din­ge dazwi­schen, die Par­ty, auf der mal wie­der ein Bier zu viel getrun­ken wur­de, die­ser all­ge­gen­wär­ti­ge Schwei­ne­hund, der für jede Ablen­kung gut genug her­hält. Und dann ist es danach eine Sport­art für Ver­rück­te, unge­sund und es wird nach Grün­den gesucht, denn …

Wer will, fin­det Wege, wer nicht will, fin­det Grün­de.

(Götz Wer­ner)

Vie­le wer­den wei­ter kom­men, ande­re nicht.

Es kommt bei die­sem Ver­gleich von Coro­na und dem Mara­thon­lauf, oder wie ich es sehe, dem Streak­run­ning dar­auf an, wie ver­ant­wor­tungs­be­wusst man mit sich selbst bei die­sem Streak umgeht.

Über­treibt man es mit Über­heb­lich­keit, Eigen­fas­zi­na­ti­on oder Igno­ranz, dann ist die Serie als­bald been­det.

Tas­tet man sich her­an, schützt sei­ne Res­sour­cen und pro­biert lang­sam aus, dann fluppt das auf die Dau­er. Ein Leben im Streak wird prak­ti­ka­bel.

Denn ein­mal blöd umkni­cken kann schon das Aus bedeu­ten.

Und nach mitt­ler­wei­le acht Jah­ren und 304 Tagen täg­li­chem Lau­fen weiß ich, dass es geht. Man kann sich gewöh­nen. An den ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit sei­nem Kör­per im Sport und auch im Umgang mit Coro­na und allen Men­schen.

Alles wird gut!