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Mein Plan

Vie­le von euch ken­nen die Situa­ti­on, dass man ein gro­ßes Ziel erreicht hat und danach in ein Loch fällt. Ähn­lich traf es mich nach dem Errei­chen mei­ner ers­ten vir­tu­el­len Welt­um­run­dung im Streak­run­ning im Sep­tem­ber 2016. Das dama­li­ge Ziel war erreicht, die Anspan­nung war von mir abge­fal­len, ein neu­es Ziel war nicht in Reich­wei­te, die Stär­ke mei­ner Psy­che ließ nach, und mein Kör­per ließ sei­ne Schwä­chen die Ober­hand gewin­nen. Die Fol­gen waren Krank­hei­ten und Ver­let­zun­gen bis hin zu einem Kran­ken­haus­auf­ent­halt. Eine Sache blieb mir damals, das war mei­ne Visi­on vom wei­te­ren täg­li­chen Lau­fen bis ins ganz hohe Alter. Genau die­se Visi­on hielt mich bei der Stan­ge und ließ mich die­se für mich damals schwie­ri­ge Zeit täg­lich lau­fend über­ste­hen. Es wur­de wie­der bes­ser, die täg­li­chen Distan­zen wur­den wie­der län­ger und die Resi­li­enz wur­de grö­ßer. Ver­mut­lich, weil ich erst die­se lan­ge Distanz in mei­ner Serie gelau­fen habe und in der Fol­ge auch noch die Pro­ble­me mit mei­ner Art Lau­fen-zu-sehen bewäl­tig­te. Das gibt in gewis­ser Wei­se Sicher­heit, ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Bald ist es wie­der so weit. Zwei gro­ße Zie­le ste­hen bevor. Erst die zehn Jah­re Täg­lich­lau­fen am 1. Janu­ar 2022 und soll­te ich mit dem hohen Kilo­me­ter­schnitt wei­ter­lau­fen kön­nen, folgt kur­ze Zeit spä­ter schon die zwei­te vir­tu­el­le Welt­um­run­dung. Eigent­lich war mein Plan, die­se bei­den Din­ge gleich­zei­tig zu errei­chen, aber da hat mir eine hart­nä­cki­ge Bla­sen­ent­zün­dung Anfang die­sen Jah­res und ein Bade­wan­nen­aus­rut­scher mit einer Ver­let­zung der Adduk­to­ren im rech­ten Ober­schen­kel im Früh­jahr einen Strich durch gemacht. Jetzt könn­te ich zwar mehr lau­fen, um das wie­der rein­zu­ho­len, aber damit wür­de ich mei­ne Visi­on gefähr­den, bis ins hohe Alter täg­lich zu lau­fen. Das was ich da lau­fe ist auch so schon reich­lich.

Nun denn, es wird schon bis zum Jah­res­wech­sel funk­tio­nie­ren. Ges­tern hat es ja auch funk­tio­niert. Dann also auch mor­gen.

Doch was mache ich danach?

Ich weiß, dass es vor Errei­chen eines Zie­les wie­der etwas Neu­es zu pla­nen gilt. Etwas neben der Visi­on. Das darf jedoch die Visi­on nicht gefähr­den und muss in den hier bei uns statt­fin­den­den Ablauf pas­sen. Das geplan­te fin­det ja nur im Kopf statt, ist dem­nach nicht so schwie­rig. Eigent­lich ist es voll­kom­men egal, ob ich mei­ne Kilo­me­ter auf einem Lauf­band lau­fe, an der Esch­bach­tal­sper­re, durch die Wäl­der oder auf “mei­ner” Bal­kan­tras­se. Es ist immer einen Schritt vor den ande­ren. Nicht mehr und nicht weni­ger. Wenn mög­lich soll­te es halt nur aus der Haus­tü­re funk­tio­nie­ren, denn sonst wür­de es unse­ren sons­ti­gen Tages­ab­lauf über den Hau­fen wer­fen.

Tja, so über­le­ge ich mir wie­der ein vir­tu­el­les Vor­ha­ben, was mir über das Loch nach dem errei­chen mei­ner zwei Zie­le im Janu­ar nächs­ten Jah­res hilft.

22 km an Run Streak Day 3.490 mit total 76.023 km im Streak.

ps. Etwas weni­ger darf es schon sein.