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Auch solche Treffen ändern mein zukünftiges Verhalten

Seit wir 2009 mit unse­rem Hund Paul täg­lich auf Wan­de­run­gen auf­bre­chen, lern­ten wir eine gan­ze Men­ge Men­schen ken­nen. Wie dem so ist, sind einem man­che davon sofort sym­pa­thisch, man­che erst spä­ter, man­che erst ja und spä­ter nicht mehr und man­che gleich ab Beginn gar nicht.

Ein Ehe­paar, er ist mitt­ler­wei­le im Ruhe­stand, tref­fen wir seit Coro­na auch hin und wie­der auf unse­ren Wan­de­run­gen, wenn sie in der Nähe statt­fin­den. So auch heu­te. Er redet etwas viel, über­wie­gend für uns voll­kom­men unin­ter­es­san­tes Zeug, was wir bis­lang aller­dings höf­li­cher­wei­se nicht unter­bun­den haben. Sagen wir´s mal so, er ist schon ein echt tol­ler Hecht. Und was der alles kann.

Als die bei­den heu­te auf uns zuka­men, mar­kier­te Paul gera­de an einer Hecke und wir stan­den war­tend dane­ben. Wie üblich grüß­ten wir uns freund­lich. Er: “Hal­lo — mei­ne Frau hat sie schon von wei­tem gese­hen und gesagt … Das sind doch die Leu­te mit dem Hund.” Ich: “Hal­lo — Ja genau die” und begann dann mit dem Satz, ob alles Ok sei. Der wur­de aber geflis­sent­lich über­hört, weil sie, wie aus der Pis­to­le geschos­sen, uns die Fra­ge stell­te, ob wir schon geimpft sei­en.

Das war schon eine sehr komi­sche Situa­ti­on, von rela­tiv frem­den Leu­ten danach gefragt zu wer­den und dann auch noch auf die­se plum­pe und auf­dring­li­che Art.

Wir ant­wor­te­ten bei­de, nach einem kur­zen Moment, den die­se merk­wür­di­ge Situa­ti­on for­der­te mit: “Ja sicher.”

Sofort begann er damit: “Wir nicht — und das hat auch gute Grün­de.”

Jetzt erzähl­te er, was sei­ner Mei­nung nach alles gegen eine Imp­fung spricht und dass wir uns doch mal rich­tig infor­mie­ren soll­ten, aber nicht in den übli­chen Medi­en, son­dern an bes­se­ren Quel­len. Er schwa­dro­nier­te wei­ter, dass sein vier­und­zwan­zig­jäh­ri­ger Bei­na­he-Schwie­ger­sohn durch die Imp­fung erst drei Tage spä­ter in Urlaub konn­te, weil er mit sol­chen “Neben­wir­kun­gen” zu kämp­fen hat­te. Er hol­te kaum noch Luft und laber­te und laber­te auf uns bei­de ein, wäh­rend wir dort an der B51 in der Son­ne stan­den und schwitz­ten. Irgend­wann kam er zu der Fra­ge: “Haben sie auch schon irgend­wel­che Sym­pto­me von der Imp­fung?”

Dar­auf hat­te ich nur eine Ant­wort:

“Ich mer­ke schon was — mir juckt es schon an der rech­ten Arsch­ba­cke.”

Dar­auf­hin wünsch­ten wir den bei­den noch einen schö­nen Tag und sind gegan­gen.

Er rief uns noch hin­ter­her, dass wir uns ja kei­ne Auf­frisch­imp­fung geben las­sen soll­ten.

Auch sol­che Tref­fen ändern mein zukünf­ti­ges Ver­hal­ten.

Ich wün­sche mir die 2G-Regel. Für all die, wel­che sich nicht imp­fen las­sen kön­nen, kos­ten­lo­se PCR-Tests.

Der Rest der Gesell­schaft darf mir ger­ne fern blei­ben.