“Jetzt schreibt der schon wieder vom Laufen, den tollen Gefühlen, was für Spaß der Sport macht und so” denkt sicher der Eine oder Andere. Aber wo soll ich es denn alles los werden, wenn nicht hier in unserem Blog?
Nur alles hat zwei Seiten…
Selbstbeherrschung oder anders ausgedrückt Selbstdisziplin ist eine meiner starken Eigenschaften. Wenn ich etwas will, dann ist es so gut wie unmöglich mich davon abzuhalten. Allerdings muss ich es auch wirklich wollen.
Hilfreich war das bisher in einigen Situationen im Leben, sei es beim Schritt in die Selbständigkeit 1991 oder auch bei der kompletten Lebensumstellung seit 2005.
Die Konzentration auf “die eine Sache” oder “das eine Vorhaben” macht mir Freude und lässt mich die meist erforderlichen Anstrengungen vergessen. Meistens jedenfalls…
Heute Früh regnete es wieder und trotzdem sind Anja und ich wieder zum Frühsport hinaus in die Straßen unserer Stadt. Anja in Richtung Burscheid-Hilgen und ich auf meine 15,3 Kilometer Hausstrecke. Nur bin ich heute die Runde mal wieder gegen den Uhrzeigersinn gelaufen. Es ist einfach etwas Anderes so rum
Es war schon eine gewisse Selbstdisziplin erforderlich wieder bei Regenwetter zu starten, aber obendrauf kam bei mir dann noch ein gewisses seltsames Gefühl in der Magen-Darm-Region ab Kilometer sieben. Hey das Gefühl kennt jeder — ich nenne es der Einfachheit halber mal kurz und schmerzlos KACKREIZ!
Ja da war er nun und nun begannen schwere, ach was sage ich, sehr schwere und kaum zu überwindende acht Kilometer Stadtlauf mit diesem Gefühl im Bauchraum und von oben der Regen. Keine Besserung in Sicht und ich sag nur furchtbar. Diese acht Kilometer erschienen mir heute wie 25 und darüber vergaß ich sogar meine sonst üblichen Gedanken übers Bloggen — nur ein Gedanke war existent — wann erreiche ich das heimische Klo.
Was unterwegs sonst noch geschah — ich weiß es nicht mehr — vollkommene Amnesie nennt man das glaube ich. Alles vergessen um mich und meinen Bauch herum.
Endlich, nach 1:31:46 h:m:s war es endlich soweit. Geschafft ohne unterwegs irgendwas zu verlieren
Anja 11,06 km Power-Nordic-Walking (Daten/Strecke)
Ich 15,27 km joggen (Daten/Strecke)
So im Nachhinein wieder ein Beweis dafür, dass der Wille und die Selbstdisziplin schon eine Menge erreichen lässt. Egal ob das nun gut ist, Spaß macht oder einfach nur um der Sache willen.
Zu Hause, einige Minuten später, konnte ich dann auch noch meine Gymnastik machen und die Daten von Anja und meinem Lauf auf die Garmin-Portale raufladen.
Für ein vollwertiges Frühstück fehlte mir jedoch der Appetit, denn es scheint sich wohl bei meinem Baugefühl um einen Magen-Darm-Infekt zu handeln. Ein Apfel und einige Stücke Banane konnte ich essen und Tee trinken.
Anja wollte dann zwar ohne Paul auf die Waldrunde starten, aber ich traute mich auch da noch einmal mit zu gehen. Es hat auch funktioniert und zu Hause werde ich jetzt aber mal etwas die Füße hochlegen — so zwischen den Toilettenbesuchen versteht sich
Das ist alles nicht schlimm — es gibt schlimmeres