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So kann es bleiben

Ich bin der, der stän­dig über den Win­ter und das dazu­ge­hö­ri­ge Scheiß­wet­ter meckert

Mir geht es auf den Keks, wenn es drau­ßen nur die­ses eke­li­ge Gedöns aus Schnee­matsch, Eis, Regen gibt

Aber heu­te — heu­te muss ich sagen, gefällt es mir außer­or­dent­lich gut

Bei knap­pen zwölf Grad lief ich um 6:15 Uhr los

Die Son­ne war schon moti­viert auf­zu­ge­hen

Über­all zwit­scher­ten die Vöge­lein

Es roch nach allen mög­li­chen Blü­ten­düf­ten durch­ein­an­der

Die Gesich­ter der Pas­san­ten sahen ent­spann­ter aus als sonst

Dann brach­te die­ser gro­ße Stern rich­tig Licht und Wär­me übers Land

Hach

Vie­le Rad­fah­rer sind unter­wegs. Viel mehr freund­li­che als unfreund­li­che

Ich bin nicht der ein­zig bun­te

Bei Kilo­me­ter zwölf stößt Anke dazu. Auch sie hat gute Lau­ne

Sie beglei­tet mich bis Kilo­me­ter sech­zehn

Etwas spä­ter wabern die ers­ten Gerü­che von Essen aus den Groß­kü­chen der Indus­trie­be­trie­be durch die Luft. Sie tref­fen sich nicht unan­ge­nehm mit dem bei mir lang­sam auf­kom­men­den Appe­tit

Wer nüch­tern star­tet, hat dann auch rich­tig Lust auf ein aus­gie­bi­ges Früh­stück. Das könn­te wegen mir auch aus Gulasch mit Nudeln bestehen :roll:

Nur noch ein paar Kilo­me­ter durch die frü­he Son­ne

So kann es blei­ben

So habe ich auch nichts zu meckern

Es muss nicht mehr und es muss nicht weni­ger

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Seit dem 6. November 2017

Heu­te mor­gen über­kam es mich

Ich über­leg­te, wäh­rend ich mir den Schlaf aus den Augen wisch­te, noch mal hin­un­ter zur Esch­bach­tal­sper­re zu jog­gen

Die­se nicht ganz so ein­fa­che Run­de, wel­che ich in der Ver­gan­gen­heit meist Mon­tags lief, damit es den Rest der Woche ein­fa­cher ist ;)

So zog ich mir die Lauf­kla­mot­ten an, den Trink­ruck­sack über und mach­te mich auf die Socken

Am sechs­ten Novem­ber 2017 habe ich letzt­ma­lig die­se Run­de dort hin gelau­fen und ich hat­te schon Respekt vor die­ser anspruchs­vol­len Rou­te, jetzt so kurz nach der lang­wie­ri­gen Ver­let­zung, der Grip­pe und die­ser Erkäl­tung, die immer noch nicht ganz weg ist

Aber ich weiß ja — Irgend­was is immer — und so lief ich los

Schön ruhig und mit der Hoff­nung unter­wegs eini­ge Bekann­te Gesich­ter zu sehen

Das ers­te bekann­te Gesicht fuhr aller­dings auf der Stra­ße mit dem Auto, laut aus dem Fens­ter win­kend, an mir vor­bei. Der Ste­fan Kol­lock auf sei­nem Weg zur Arbeit

Unten an der Tal­sper­re ange­kom­men muss­te ich dann erst mal ein Foto vom Was­ser machen. Als Beweis qua­si

Bis hier geht es fast nur berg­ab, was sich jedoch dann ändert

Dafür ist es mei­ne alte Lauf­um­ge­bung und ich wur­de natür­lich von der Son­ne erwar­tet

Nach gut neun Kilo­me­tern traf ich dann auf das zwei­te bekann­te Gesicht. Es war Löck­chen, die­ser Typ, dem ich das Kapi­tel “Ich — Lauf­clown” auf Sei­te 182 mei­nes Buches gewid­met habe. Er grüß­te nicht. Wie immer

Etwas spä­ter wink­ten Eli­sa­beth und ich uns über den Bach zu und bei Kilo­me­ter elf traf ich zu einem mor­gend­li­chen Schwätz­chen unter Streak­run­nern den Frank Berg­hoff

Eigent­lich woll­ten wir bei­de nicht mehr wei­ter, als wir da so in dem wär­men­den Son­nen­auf­gang stan­den

Aber wat mot dat mot

Wir trenn­ten uns wie­der und jeder lief sei­ne Mor­gen­run­de allei­ne zu Ende

Schön, mal wie­der die­se Tour gelau­fen zu sein

Frank rief mir noch zu: “Bis nächs­ten Mon­tag”

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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zack

Ange­kün­digt hat­ten sie mir das ja schon, die net­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen von der Buch­hand­lung Mara­bu in Wer­mels­kir­chen

Sie wür­den da ger­ne mal mein Buch in einem Schau­kas­ten aus­stel­len

Und ges­tern habe ich es dann gese­hen, noch nicht ganz fer­tig her­ge­rich­tet, aber schon da

Als ich dann heu­te mor­gen zum Treff­punkt zum Jog­gen mit Bul­bul lief, habe ich unter­wegs mal schnell ein Beweis­fo­to geschos­sen

Und zack, da hän­ge ich im Schau­fens­ter

Und dann lief ich direkt wei­ter, sam­mel­te Bul­bul ein und wir jogg­ten rauf zu dem Punkt, wo am Mor­gen die Son­ne auf­geht

Kurz nach­dem wir auf hal­ber Stre­cke umdreh­ten, kam uns dann auch noch Man­so­or ent­ge­gen

Er hat­te sei­nen Wecker “aus Ver­se­hen” auf den Kopf gehau­en und somit um eini­ge Minu­ten den Start ver­schla­fen

Zurück sind wir dann aber gemein­sam gelau­fen

Als ich dann wie­der durch die Stadt und an der Buch­hand­lung vor­bei lief, öff­ne­te dort die Chef­fin gera­de den Laden und unter­hielt sich mit einer Pas­san­tin. Ich hielt kurz an und deren Bli­cke wech­sel­ten immer zwi­schen mir und dem Pla­kat

“Ohhh — den ken­nen wir doch”

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

Und wenn Du mein Buch noch nicht gele­sen hast, dann ist jetzt der rich­ti­ge Zeit­punkt

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump