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Allgemeines Behauptung

Ich krieg meine Kinder nicht satt

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat geur­teilt…

Hartz-IV-Leis­tun­gen sind ver­fas­sungs­wid­rig

Die Hartz-IV-Regel­sät­ze müs­sen neu berech­net wer­den – für Kin­der eben­so wie für Erwach­se­ne. Die bis­he­ri­ge Rege­lung ver­stößt gegen das Grund­ge­setz.

Arti­kel unter www.zeit.de

Das bedeu­tet nun nicht, dass es sicher mehr gibt, es kann auch weni­ger wer­den — theo­re­tisch jeden­falls.

Aber den Spruch, wel­chen ich als Über­schrift benutzt habe, den hört man von vie­len (nicht allen) Betrof­fe­nen sehr häu­fig.

Ich krie­ge mei­ne Kin­der nicht satt

Auf dem Tisch lie­gen die Flup­pen und die Kis­te Han­sa steht im Kel­ler.

Eher sel­ten habe ich bis­her gehört, dass kei­ne Koh­le für die Kip­pen und die Pul­le Bier da ist :ueberleg1:

Nun ein Tipp der nicht für die Aus­nah­men gilt:

Lie­be Leu­te das kann man tau­schen — Essen für Kin­der statt Kip­pen und Bier :!:

3 Antworten auf „Ich krieg meine Kinder nicht satt“

Ich stau­ne immer wie­der. Mir war bis­lang nicht bewusst, dass in dei­nem Bekann­ten­kreis so vie­le Hart­zIV Emp­fän­ger sind. Oder beziehst Du dei­ne inti­men Kennt­nis­se der Vor­gän­ge in Pre­ka­ri­ats­haus­hal­ten even­tu­ell aus dem Fern­se­hen?

In mei­nem Bekann­ten­kreis habe ich allei­ne vier (4!) Leu­te, die mit über fünf­zig Jah­ren ihren Job ver­lo­ren haben. Nach­dem sie mehr als 30 Jah­re gear­bei­tet haben (und damit in die sog. Soli­dar­ge­mein­schaft ein­ge­zahlt). In dem Alter bekommt in die­sem Land nie­mand mehr einen Job, der nicht min­des­tens im obe­ren Manage­ment ange­sie­delt war, folg­lich sind die­se Leu­te nach einem Jahr Arbeits­lo­sen­geld schliess­lich bei Hart­zIV gelan­det.

Mir ist jetzt aller­dings nicht bekannt, ob sie auch sofort ange­fan­gen haben zu sau­fen und zu rau­chen um dem hin­läng­lich bekann­ten und auch von dir zitier­tem Kli­schee gerecht zu wer­den. Ich wür­de eher ver­mu­ten dass dies nicht der Fall ist.

Einen Typen ken­ne ich auch, der mitt­ler­wei­le Anfang 30 ist, Alko­ho­li­ker, Rau­cher natür­lich auch und noch nie in sei­nem Leben einen Job län­ger als ein paar Wochen behal­ten konn­te. Auch der lebt von Hart­zIV.

In mei­nem eige­nen Bekann­ten­kreis sind folg­lich 80% aller Hart­zIV Emp­fän­ger ganz ordent­li­che Leu­te, die nach Kri­te­ri­en aus­ge­mus­tert wur­den, auf die sie selbst kei­nen Ein­fluss haben, und die auch kei­nen Sinn machen.

In Ame­ri­ka bei­spiels­wei­se gibt es kei­ner­lei sozia­le Absi­che­rung wie bei uns. Da hat aller­dings auch kein Arbeit­ge­ber ein Pro­blem damit, jeman­den über 40 ein­zu­stel­len, im Gegen­satz zu unse­rem Land hier.

Ich habe mich mit dem The­ma beschäf­tigt; es gibt hier­zu­lan­de zwar für jeden Mist eine Sta­tis­tik, aber selt­sa­mer­wei­se kei­ner­lei ver­läss­li­chen Zah­len, wie vie­le denn der 6 Mio. Hart­zIV Emp­fän­ger in Deutsch­land tat­säch­lich der Kate­go­rie “arbeits­scheue Sozi­al­schma­rot­zer” zuge­rech­net wer­den kön­nen und wie vie­le nach einem Jahr Arbeits­lo­sig­keit da hin­ein­ge­rutscht sind und per­ma­nent ver­su­chen, da wie­der her­aus­zu­kom­men.

Wenn man Poli­ti­kern und Medi­en glaubt, sind Hart­zIV Emp­fän­ger ja alles arbeits­scheue Schma­rot­zer, die den gan­zen Tag nur sau­fen, rau­chen, ihre Kin­der ver­wahr­lo­sen las­sen und vor der Glot­ze hocken.

Oh war­te, das war auch dei­ne Aus­sa­ge, oder? :roll:

mit sicher­heit gibt es die von dir beschrie­be­ne kli­en­tel zu genü­ge. aber ich ken­ne auch genü­gend leu­te, die wirk­lich mit der koh­le kaum hin­kom­men, ohne zu rau­chen und zu trin­ken.
bei uns in der nach­bar­schaft zum bei­spiel… mann, knapp über 30, frau krank (rheu­me), 3 kin­der. und er rennt sich die hacken nach einem job ab und bekommt nichts. oder so gering ent­lohnt, dass sich selbst arbeit nicht lohnt. und das seid 2 jah­ren… die bei­den küm­mern sich übri­gens rüh­rend um ihre kin­der. und sol­che bei­spie­le gibt es sicher auch zu genü­ge.
es ist sicher schwer, zwi­schen sol­chen und sol­chen zu unter­schei­den, aber bei wei­tem nocht jeder hartz-4-emp­fän­ger säuft und raucht. weil die meis­ten es sich wirk­lich nicht erlau­ben kön­nen…

@Andrea
@Hans

Was ihr da alles an Ent­schul­di­gun­gen vor­bringt… Dar­um geht es hier doch gar nicht.

1.
Im Arti­kel geht es nicht dar­um ob jemand Hartz4 Emp­fän­ger ver­schul­det oder unver­schul­det wurde/ist.

2.
Es geht nicht dar­um wer dar­an die Schuld trägt.

3.
Es geht auch nicht um irgend etwas von dem was Ihr bei­de in Euren Kom­men­ta­ren anführt. Wie schlimm es Jeman­den tref­fen kann.

Es geht ledig­lich um den nun oft ver­brauch­ten Satz…

Ich krie­ge mei­ne Kin­der nicht satt

und den sel­ten zu hören­den Satz…

Hab kei­ne Koh­le für die Kip­pen und die Pul­le Bier

Wenn es einen trifft mit Hartz4, dann ist das eben so. Per­sön­li­ches Pech oder anders beschrie­ben. Dumm gelau­fen. Fast alle haben das sel­be Risi­ko.

Es gab sicher auch mal bes­se­re Zei­ten und des­halb leb­ten wir bis­her immer nach dem Mot­to “Spa­re in der Zeit, dann has­te in der Not!” Ver­zicht auf vie­le Din­ge die ande­re Men­schen immer haben muss­ten brin­gen uns heu­te eine rela­ti­ve Unab­hän­gig­keit.

Aber das ist über­flüs­sig sich Gedan­ken über ver­geu­de­te Chan­cen zu machen.

UND GANZ WICHTIG!

Aber den Spruch, wel­chen ich als Über­schrift benutzt habe, den hört man von vie­len (nicht allen) Betrof­fe­nen sehr häu­fig.

Also glau­be ich auch nicht dar­an dass jeder.… Klar :cool_bubble:

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