Vor einigen Tagen stellte mir Andreas wieder diese Frage, weshalb ich denn jeden Tag Laufe und ich hatte keine richtige Antwort parat
Doch nachdem ich nun darüber nachdachte, glaube ich eine Antwort gefunden zu haben
Und wie bin ich nun auf diese Antwort gekommen?
Als Hape Kerkeling den Camino von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela wanderte, fand er an einer Stelle des Weges das Gedicht eines anderen Pilgers
“Warum tue ich mir den trockenen Staub in meinem Mund, den Matsch an meinen schmerzenden Füßen, den peitschenden Regen und die gleißende Sonne auf meiner Haut an?
Wegen der schönen Städte?
Wegen der Kirchen?
Wegen des Essens?
Wegen des Weins?
Nein weil ich gerufen wurde!”
Da meine täglich Lauferei am Morgen und auch das Wandern am Nachmittag für mich doch in gewisser Weise dem Pilgern nahe kommt, “Der Anlass einer Pilgerfahrt kann eine auferlegte Buße sein und das Bemühen, einen Sündenablass zu erhalten, die Erfüllung eines Gelübdes, in einem bestimmten Anliegen, religiöse Vertiefung oder Abstattung von Dank.” (Quelle Wikipedia), möchte ich es für mich so bezeichnen
Nun es ist mittlerweile eine mit dem heutigen Tage 1992 Tage andauernde Pilgerreise, mit vielen Abschnitten auf mit der Muschel gekennzeichneten Wegen, mit der Sicherheit zu mir selbst gefunden zu haben, mit endlos vielen kritischen Selbstgesprächen, mit endlos vielen Gesprächen mit damals noch fremden Menschen, mit Erfüllung und Enttäuschung und mit 60760 zu Fuß gelaufenen und gewanderten Streckenkilometern
Das ist so glaube ich nun meine Antwort
Weil ich gerufen wurde!
Zumindest sehe ich das im Moment so
Gymnastik, Obst, Joghurt und Körner
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump
2 Antworten auf „Weil ich gerufen wurde“
Der letzte Satz “Zumindest sehe ich das im Moment so.” ist in meinen Augen der wichtigste. Nur weil man etwas täglich und schon sehr lange macht, heißt das nicht das man das ewig machen muss oder das es schlimm ist, wenn man auf einmal die Idee hat etwas anderes zu machen.
Mach dein Ding!
Ja. Deshalb habe ich ihn auch noch dazu geschrieben. Den Satz.