Muhammad Bulbul Hussain kam im August 2015 als Flüchtling aus Bangladesch über Umwege nach Deutschland.
Wir lernten uns kurz nach seiner Ankunft in unserer Stadt kennen und waren seit dem fast täglich in Kontakt.
Alles begann mit gemeinsamem Jogging, führte über Sprachkurse der Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Wermelskirchen“ hin zu einem ersten Ausbildungsplatz zur „Fachkraft für Metalltechnik/Fachrichtung: Montagetechnik“ bei einer Remscheider Firma. Weiter ging es mit dem Führerschein, einem Nebenjob zusätzlich zur Ausbildung, einem eigenen Gebrauchtwagen, einer klitzekleinen Mietwohnung und der Vereinszugehörigkeit im Bouleclub und einer örtlichen politischen Partei.
Dann folgten zwischendurch weitere Sprachkurse und der erste Abschluss einer zweijährigen Berufsausbildung zur „Fachkraft für Metalltechnik“ am 28. Juni 2018 vor der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid.
Nach vielen Gesprächen während des Joggens am Wochenende entschied er sich, an diese Ausbildung bei einem größeren Unternehmen eine noch qualifiziertere Ausbildung zum „Industriemechaniker“ anzuhängen. Finanziell gab es für ihn aufgrund seines niedrigen Lebensstandards keine Schwierigkeiten, ohne staatliche Hilfen auszukommen. Am 25. Juni 2020 schloss er diese zweite Ausbildung nach verkürzter Ausbildungszeit aufgrund von sehr guten schulischen Leistungen vorzeitig positiv ab.
Heute am 26. Juni 2020 unterschrieb er seinen unbefristeten Arbeitsvertrag bei einem großen Remscheider Unternehmen.
Wir werden an den nächsten Wochenenden wieder viel über zukünftige Wege und Möglichkeiten beim Joggen diskutieren. Ein wichtiges Thema neben philosophischen Dingen wird sein: Wie wird man Maschinenbau-Ingenieur?
Ich freue mich für Dich mein Freund Muhammad Bulbul Hussain.