Gestern las ich in einem anderen Blog …
“Alle “streaken” gerade. Der Streak ist quasi der Swingerclub des Läufers. Er bietet Abwechslung und Du entdeckst Dich völlig neu. Warum ich streaken trotzdem wenig sinnvoll finde, lest ihr in meinem neuen Blog.”
Quelle
Streaken ist also “wenig sinnvoll” und ich bin in einem „Swingerclub“
Heute morgen lief ich meinen Tag 2928 in Folge wenig sinnvoll und somit acht Jahre und sieben Tage ohne einen Tag Pause im Swingerclub
Mir gefällt es
Ich habe mit diesem etwas anderen Sport damals irgendwie wissentlich oder unwissentlich begonnen, um mein Gewicht zu regulieren, regelmäßige Bewegung in mein Leben zu bringen, eine feste Routine einzubauen, meinen Geist zu stärken, meinen Körper an Belastungen zu gewöhnen und vielleicht auch noch andere Gründe, die ich aber mittlerweile bei dem ganzen Herumgerenne vergessen habe
Was mich aber nie sonderlich interessiert hat, war der Wettbewerb. Das hat vermutlich mit meiner gesamten Einstellung zu tun, meinem bisherigen Leben und meiner Entfernung vom Mehr, Höher, Weiter, Schneller. Ich laufe so schnell und weit wie es sich gut (muss nicht sehr gut) anfühlt und so, dass es morgen auch noch geht. Das ist meine Vorstellung
Das Leben ist ja endlich, der Körper verfällt mit der Zeit und wenn man nicht aufpasst, dann verfällt auch der Geist. Also habe ich mich entschieden beides nicht einfach so dem Verfall zu überlassen und beschreite diesen zugegeben nicht immer einfachen Weg
Profisportler tun ja auch gut daran, wenn sie neben dem Sport noch was anderes können. Man kennt das ja, was mit denen passiert, wenn sie mal vom Treppchen steigen müssen. Ich komme auf kein Treppchen und muss auch nicht da runter steigen. Ich möchte nur laufen und denken. Möglichst das Eine zusammen mit dem Anderen
Aber vom Profisport oder überhaupt von Wettkampfsport habe ich keine Ahnung und schreibe deshalb auch nicht darüber. Mich wundert es halt, dass Streakrunning und Wettkampf immer verglichen werden oder schlimmstenfalls sogar in einen Topf geworfen werden. Da wird immer vom schlechten Trainingseffekt für die „Pace“ geredet, wenn man im Streak läuft. Oder von der Verletzungsgefahr, wenn man keine Pausentage hat. Hängt das nicht von der Intensität ab? Ach mir ist das ehrlich viel zu kompliziert. Trainingspläne zu benutzen und besondere Schuhe anzuziehen, um Platz 321 zu erlaufen? Ach was rede ich. Ich wäre wahrscheinlich froh anzukommen — das bin ich übrigens jeden Morgen
Ich betone, dass ich KEIN FEIND des Wettkampfsports bin. Ich mache da nur nicht mit. Ich esse auch keine Weiße Bohnensuppe
Mahl ehrlich — Weshalb hast Du mit Deinem Sport angefangen? Um eine Medaille zu gewinnen? Um auf dem Treppchen zu stehen? Um Geld damit zu verdienen? Hast Du Chancen all diese Dinge zu erreichen? Oder machst Du einfach mit, weil alle es so machen? Weil man in einem Club sein muss? Weil eine Pace von einer Stunde auf zehn Kilometer schon sein muss? Der Marathon unter vier Stunden?
Dann ist das ein ganz anderer Sport als meiner und als was ich dieses Täglichlaufen beziehungsweise Streakrunning sehe
Bei mir ist es ein fester Bestandteil meines Lebens geworden
Ich trainiere nicht darauf schneller zu werden — Ich trainiere darauf morgen wieder laufen und nachdenken zu können
Morgen ist Tag 2929
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump
Eine Antwort auf „Ich esse keine Weisse Bohnensuppe“
Ich laufe, weil es mir Spaß macht. Deshalb Läufe ich Wettkämpfe genau so gerne wie heute früh meine Morgenrunde im Schnee- & Eisregengemisch. Ich liebe die langen Läufe alleine genauso wie eine schöne Runde mit Lauffreunden. Am allermeisten liebe ich es, am Wasser (große Flüsse und Seen) entlang zu laufen, kurz gesagt, ich esse auch weiße Bohnen