Vor ein paar Tagen hatte ich schon mal erwähnt, dass ich was in Planung habe.
Eine neue Wanderroute mit dem Mountainbike auskundschaften stand nun heute auf dem Plan. Vorbereitend suchte ich mir zu Hause einen Wanderweg auf der Wanderkarte aus und notierte mir wesentliche Wegepunkte.
Von Wermelskirchen nach Uelfe 3 in Radevormwald — eine nicht ganz einfache Wanderstrecke und wie sich zeigen sollte auch nicht einfach fürs Bike
Ich fuhr erst bis nach Remscheid Bergisch-Born und dort habe ich mich das erste mal verfahren. Ich habe eine Abzweigung verpasst und so mal einen circa fünf Kilometer Umweg gefahren. Toll fing das schon an. Aber was soll´s, dafür mache ich ja diese Aktion, denn zu Fuß wäre das schlimmer.
Schon einige Kilometer weiter fehlte eine Wegmarke und schwupps verfuhr ich mich abermals. Diesmal waren es nur zwei Kilometer Umweg, aber so lernt man die Umgebung wenigstens kennen
Ich trat weiter feste in die Pedalen und das musste ich auch, damit es mir schön warm blieb, denn mittlerweile regnete es nicht gerade wenig. Schönes Wetter für so eine Fahrt.
Und dann geschah es…
Mitten im Wald tat sich vor mir auf dem Weg eine Lichtung auf…
Der Weg endete abrupt in umgefallenen Bäumen und wild wuchernden Sträuchern
Was sollte ich tun? Weiter oder umkehren?
Weiter? Aber wohin so ganz ohne Weg? Quer durch´s Gehölz?
Ja — das war mein Weg — Quer durch´s Gehölz — Quer durch Brennnessel-Felder und Quer durch Sumpfgebiet.
Boah Leute ich hatte voll “Schiss in der Buckse” weil ich echt keine Ahnung hatte wo ich war und wie ich da wieder weg kam.
Irgendwann sah ich einen Gartenzaun hinter einem Schilffeld und machte mich auf den Weg genau in diese Richtung. Hinter dem Zaun war eine gemähte Wiese und so machte ich mich über den Zaun. Erst warf ich das Bike rüber und dann kletterte ich hinterher.
Das war ein Stunt und vor lauter Rumgekletter habe ich total die Fotos vergessen.
Jetzt war ich fast schon an der Wupper-Talsperre und kurz vor der Krähwinkler-Brücke. Endlich wieder normale Matschwege — Matschwege auf denen ich keinen Grip bekam und bergauf ständig mit dem Hinterrad durchdrehte. Was ich da an Kraft gelassen habe möchte ich nicht wissen
Aber ich habe es dann irgendwann doch geschafft bei meinem Schwiegervater in Radevormwald anzukommen und als er mir die Tür öffnete entfleuchte mir nur ein Wort — Wasser
Der Rückweg gen Heimat führte mich bei erstklassigem Gegenwind und bergischem Horizontalregen auf dem Radweg an der Landstraße entlang über Hückeswagen, Scheideweg und Bergisch-Born bis nach Hause.
Es war eine echte Erlebnis-Tour und wir werden uns wohl einen anderen Weg für die Wanderung nach Radevormwald aussuchen müssen.
Zu den kompletten Tourdaten klick hier
Ach ja und einen Tipp habe ich auch noch für die anderen Biker unter Euch. Wenn es abzusehen ist, dass Ihr mal durch Brennnesseln müsst, dann kremt Euch tüchtig die Knochen ein. Das schützt vor dem Pieken
Anja war zum Glück schon mit Paul alleine im Wald und so konnte ich mir Zeit lassen auf dem Rückweg.
So Leute jetzt bin ich müde …
4 Antworten auf „Verfahren“
Diese Plackerei verdient einen Kommentar!
Die Anja ist bestimmt froh, dass sie so einen kämpferischen & unerschrockenen Mann hat.
Auch wenn ich nicht so ein Extremsportler bin wie du, gehen meine Radtouren in unbekanntem Gelände meist nach der Devise “Vorwärts immer, Rückwärts nimmer” aus … weiß auch nicht warum. Matschpampe am Fahrrad & Brennnesseln an den Beinen scheinen attraktiver als der (bekannte) Rückweg zu sein. Bei dem Wetter heute gibt das natürlich einen Sonderbonus für dich!
@Uta
Das tat gut — eine MITFÜHLENDE. Du hast einen super Vorsatz…
“Vorwärts immer, Rückwärts nimmer”
Den werde ich mir merken ‑DANKE
Komisch, mir gehts beim Walken auch so. Egal wohin, aber jaaaaaa nicht zurück. Wir waren ein paar Tage im Umkreis von Bad Kissingen walken, auch auf unbekannten Gebiet, wir kamen auch über Weinberge, Matschwiesen und Täler usw., aber egal wie schlimm, nur vorwärts. Irgendwann kamen wir auf Schloss Saaleck an und wir konnten auch nur noch “Wasser” stammeln.
LG
@Heidi
So ist es richtig.
Wir lernen also…
Nur die Harten dürfen in den Garten