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Der Mann, dessen Frau gestorben ist

Heu­te war in Wer­mels­kir­chen in den frü­hen Mor­gen­stun­den über­all Glatt­eis

Die Fuß­gän­ger kro­chen förm­lich über die ver­eis­ten Geh­we­ge, sofern sie sich über­haupt hin­aus trau­ten und die Auto­fah­rer schli­chen, bis auf eini­ge schein­bar ver­rück­te Renn­fah­rer in ihren toll­küh­nen Kis­ten, über die total glat­ten Stra­ßen

Es war doch sehr gefähr­lich

Also lie­fen Anja und ich mit den Yakt­rax unter den Lauf­schu­hen, was aber auch nicht ohne war. Doch die­se Din­ger sind eine Hil­fe

Anja kam mir in der Stadt mit Paul schon wie­der ent­ge­gen und mach­te sich auf den Weg nach Hau­se. Ihr war das mit Hund an der Sei­te zu glatt

Ich dreh­te noch eini­ge Stadt­run­den und traf dabei auf die­sen einen Mann, ich ken­nen ihn nur vom Mor­gen­lauf, wenn er schon mal mit sei­nem Hund über die Tele­gra­fen­stra­ße geht. Ich weiß nicht wie alt er ist, schät­ze ihn aber so auf 60 Jah­re und eigent­lich grü­ßen wir uns immer freund­lich. Heu­te nicht

Heu­te war sei­ne Stim­mung trau­rig und er war auch ohne Hund unter­wegs. Ich frag­te: “Na wie geht´s?” und er ant­wor­te­te: “Nicht so gut.”

Ich stopp­te und ging zu ihm hin. “Allei­ne? — Ist was mit dem Hund pas­siert?”

“Nein — Nicht mit dem Hund — Mei­ne Frau ist vor kur­zem gestor­ben und mir geht es nicht gut.”

Sein Blick senk­te sich und ich schal­te­te mei­ne Uhr und Stirn­lam­pe aus

Er erzähl­te mir nur ein paar Wor­te und ich nahm ihn in den Arm

Mor­gens im Win­ter auf der Tele­gra­fen­stra­ße

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump