Da ich ja selbst noch nie an einem Lauf-Wettkampf teilgenommen habe, muss ich mich auf die Aussagen meiner Laufkolleg*innen verlassen, dass der Reiz einer solchen Veranstaltung mit Wettkampfcharakter größtenteils von den Zuschauern an der Laufstrecke abhängig ist. Das Ambiente, der Applaus und das ganze Drum und Dran, wird mir immer erzählt, machen es zu einem echten Erlebnis
Meine Zuschauerschaft besteht aus dem Typ, der mit so einem elektrischen Rollstuhl die Friedrichstraße hochfährt, den drei Kerls an der Bushaltestelle an der Eich, dem kleinen Dicken an der Bushaltestelle am Bahnhof, der immer von weitem seine Hand zum Gruße hebt, der jungen Frau, welche beim Fleischer arbeitet und die auf ihrem Weg zur Arbeit ist, Frau R., die morgens nach Bergisch Born und zurück walkt, den Fledermäusen, welche mir um den Kopf im Stirnlampenlicht herumschwirren und seit ein paar Tagen diese Katze, deren Augen ich rechts auf einem kleinen Hügel von mir schimmern sehe
Sie klatscht und jubelt wie verrückt
Ich schwör
Und so uninteressant scheint ihr meine sportliche Einheit ja nicht zu sein, wenn sie nun schon seit einigen Tagen morgens dort auf mich wartet
Streak 1, Tag 3186, 69902 km
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump