Sonntag morgen um kurz nach sechs
Es ist frostig draußen
Ich schnalle mir meinen Laufrucksack um und mache mich auf den Weg nach Nirgendwo. Es sollte ein ganz langsamer Lauf werden wie ihn der Gerd beschrieben hat
Auf dem Fußweg kurz vor Eipringhausen leuchte ich mit meiner Stirnleuchte in ein Fenster. Dort wohnt mein lieber Kollege Jürgen und der sitzt um zehn vor sieben schon in der Küche am Laptop
Ein Stück weiter biege ich links ab nach Well und werde vom Vollmond hinten angeleuchtet. Der Vollmond scheint ins Tal und ich renne meinem eigenen Schatten hinterher den Berg rauf bis nach Bergisch-Born. Aber der Vollmond lässt mich nicht alleine. Er verfolgt mich bis kurz vor der Trecknase wo ich wieder links abbiege zur Remscheider-Talsperre
Auf der gesamten Strecke ist es immer wieder glatt — überfrierende Nässe
Jetzt war der Mond untergegangen und es wurde langsam heller. Ein blauer Himmel scheint es zu werden, aber der Horizont über den Hügeln der Talsperre und dem Nebel im Tal war noch rötlich gefärbt
Erst als ich über die K3 den Anstieg nach Wermelskirchen lief stieg die Sonne aus ihrem Bett und der Tag begann
Soweit — so toll
22,5 km Joggen in den Morgen
Karte und Daten mit KLICK
Zu Hause wurde ich von einer schlecht gelaunten Anja empfangen — Sie konnte heute wieder nicht laufen — ihr linker Fuß schmerzt und es dauert ihr alles zu lange bis die Behandlung ihren Erfolg zeigt — dann ist sie der Meinung, dass ich zu viel laufe und so kommt eine Sache zur anderen
Die gute Stimmung war also (wie schon erwartet) erst mal im Arsch
Das gemeinsame Frühstückchen erledigten wir wortlos, aber mit vollem Mund soll man ja eh nicht reden
Erst auf der danach folgenden Waldrunde mit Paul lockerte sich Anja´s Stimmung und jetzt schauen wir mal was aus dem Sonntag noch so wird…