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Ich bin nicht stark genug und konnte ihr nicht helfen

Mon­tag

Mor­gens um kurz nach sechs lau­fen Anja und Paul hin­aus in die noch statt­fin­den­de Dun­kel­heit um ihre 10 km Stadt­run­de zu lau­fen

Ich tre­te auch vor die Tür und frie­re

Es wird Herbst so wie es scheint

Obwohl die Wet­ter­frö­sche ja für Mit­te der Woche wie­der som­mer­li­che Tem­pe­ra­tu­ren vor­aus­sa­gen

Als Stef­fen auf den Hof gefah­ren kam sind wir auch ohne lan­ges Geplän­kel los gelau­fen — zu kalt um nur her­um zu ste­hen

Stef­fen hat nun sei­ne neue Gar­min 310, wel­che er von Gar­min im Aus­tausch für die akku­lah­me Forerun­ner 305 bekom­men hat und ist nun noch­mal schnel­ler :jogger3:

Auf dem Rück­weg von Len­nep lag sie dann da auf dem Asphalt die klei­ne Blau­mei­se

Ich brems­te ab und bück­te mich zu ihr her­ab — sie leb­te und sah doch sehr mit­ge­nom­men aus

Was soll­te ich tun?

Mit­neh­men und zu einem Tier­arzt brin­gen? Nein war nicht mög­lich, weil sie sich nicht fest­hal­ten ließ

Ihr den Hals her­um dre­hen um sie zu erlö­sen?

Dazu bin ich nicht stark genug und habe zu viel Hoff­nung, weil sich so man­cher tot geglaub­te Vogel noch berap­pelt hat und wie­der Wind unter die Flü­gel bekam

Mei­ne Beglei­ter Stef­fen und Mar­tin auf dem Fahr­rad heu­te waren auch nicht in der Lage dazu

Also setz­te ich sie vor­sich­tig neben der Tras­se ins Gras und hof­fe jetzt dass sie es schafft — die Natur wird sich ihren bes­ten Weg suchen :-(

Ich kann mit sol­chen Din­gen nicht umge­hen

Möch­te auch gar nicht dar­an den­ken wenn mal dem Tom­my oder dem Paul in der Rich­tung was pas­siert

Jetzt bin ich mir total unsi­cher was nun die bes­te Lösung gewe­sen wäre

.…

Gym­nas­tik, Obst mit Joghurt und Müs­li

.…

Schön dass Du hier warst – komm bit­te wie­der :-)

16 Antworten auf „Ich bin nicht stark genug und konnte ihr nicht helfen“

Lie­ber Lutz, Du warst mir unbe­kann­ter Wei­se schon immer sym­pa­thisch, aber heu­te hast Du mein Herz berührt. :danke: Es gin­ge mir genau­so… ich könn­te auch nicht anders han­deln.… und ich den­ke… Du hast intui­tiv das Rich­ti­ge getan… die Natur wird das regeln… und ganz ohne Grau­sam­keit.… außer dem Men­schen gibt es kein Geschöpf, das grau­sam han­delt… und viel­leicht schafft sie es ja wirk­lich… wer weiss… viel­leicht fliegt sie schon mor­gen an Euch vor­über und tschilpt Euch ihren Dank. Schön, dass Du nicht acht­los vor­über gegan­gen bist. Fühl Dich mal gedrückt und wie immer Grü­ße an Anja und Paul.… :streichel:

Ich will nichts dra­ma­ti­scher machen als es ist, aber es gibt auch noch die­se Mög­lich­keit:

Die Blau­mei­se wird nicht mehr flie­gen kön­nen und sie ist irgend­wann ver­hun­gert und ver­durs­tet, oder sie wird von einer Kat­ze zer­fetzt.
Da kann man doch nicht sagen, das die Natur nicht grau­sam ist. Natür­lich ist das grau­sam!

Wobei die Sache mit der Kat­ze ja die natür­lichs­te Sache auf der Welt ist und genau wie mein theo­re­ti­sches Ein­grei­fen sehr schnell gehen wür­de.

Zudem hilft es noch der Kat­ze in ihrem Leben :roll:

Ich hof­fe dass mei­ne Hun­de z. B. einen schnel­len Herz­in­farkt bekom­men, wenn sie alt wer­den. Mei­ne Ein­stel­lung ist näm­lich, das Tier ein­schlä­fern zu las­sen, sobald es aus sei­ner Sicht nicht mehr lebens­wert ist. Aber ich hof­fe das ich nie tat­säch­lich die­se Ent­schei­dung tref­fen muss bzw. nie eine Fehl­ent­schei­dung tref­fen wer­de.

Gruß
Andre­as

Da gebe ich dir voll­kom­men recht. Aber eigent­lich soll­ten wir froh sein das wir zumin­dest unse­re Haus­tie­re erlö­sen dür­fen. Wäre es ein Mensch geht die­se Erlö­sung nicht so ein­fach!

Dan­ke. Gut geschrie­ben und gut ent­schie­den! Ob es rich­tig war müs­sen wir nicht ent­schei­den. Das sieht bei domes­ti­zier­ten Wesen (Hund, Kat­ze Haus­tier) anders sein. Bei Frei­gän­gern nicht. Da fin­det nor­ma­ler­wei­se die Natur den rich­ti­gen Weg. Der auch, im Fal­le des Vogels, Kat­ze hei­ßen kann.

Wie auch immer … oder wie unser ehe­ma­li­ger Förs­ter mal gesagt hat: auch ande­re Tie­re haben Jun­ge … wenn sie es schafft ist es gut und wenn sie gefres­sen wird auch für das ande­re Tier.

Was die eige­nen Tie­re betrifft kann ich dich aus eige­ner Erfah­rung beru­hi­gen: falls eine Ent­schei­dung getrof­fen wer­den muss wirst du es mer­ken und auch dank­bar sein ent­schei­den zu kön­nen, trotz dem Schmerz zu die­sem Zeit­punkt.

Lie­be Grü­ße
Jana

Und zur Not habe ich ja hier im Haus immer noch die Ent­schei­de­rin Anja wel­che damit bes­ser umge­hen kann…

Hat sie bei unse­rem ers­ten Kater auch gekonnt :popel:

Lut­zi!!!!!!

Quä­le Dich nicht!!!! Du hast genau das Rich­ti­ge getan!!! Alles geht sei­nen Gang iwann!!!

Füh­le Dich gedrückt.

Das wür­de mir genau­so gehen wie dir, ich habe auch schon Blind­schlei­chen vom Weg geräumt, damit sie nicht über­fah­ren wer­den, lie­ber so, als sich Tie­ren gegen­über herz­los zu zei­gen.

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