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Schuld

Ein Hund ist ein Tier

Unbe­re­chen­bar

Bei unse­rer heu­ti­gen Wan­de­rung über­quer­ten wir in einer Grup­pe von fünf Per­so­nen und unse­rem Hund Paul einen Hof in der Nähe von Drei­bäu­men. Der Hund vor­ne­weg, dann zwei Frau­en und dahin­ter wir drei Män­ner. Dort lief ein Huhn gera­de­wegs laut flat­ternd vor Paul über den Weg und er setz­te sofort zur Jagd an. Es war uns allen nicht mög­lich den Hund von dem wild durch die Gegend ren­nen­den Huhn zu tren­nen. Bis er es erwischt hat. Dann war es zu spät. Das Huhn war so schwer ver­letzt, dass ich in die Run­de frag­te, wer das Tier nun töten kön­ne. Alle ver­nein­ten. Ich habe noch nie einem Lebe­we­sen, außer einer Flie­ge, mit blo­ßen Hän­den das Leben genom­men. Es war schwer und ich mach­te schnell. Ich tra­ge die Schuld, füh­le mich nicht gut und muss jetzt damit zurecht kom­men. Da nie­mand am Haus war, habe ich dort einen Zet­tel mit mei­nem Namen und mei­ner Tele­fon­num­mer hin­ter­legt.

Ent­schul­di­gung. Mein Hund und ich haben Ihr Huhn getö­tet. Tele­fon

Schuld

7 Antworten auf „Schuld“

Lie­ber Lutz,
du trägst kei­ne Schuld, wenn dann wir alle, wenn man über­haupt von Schuld spre­chen kann. Wir haben dar­aus gelernt und zie­hen die rich­ti­gen Schlüs­se dar­aus. Und im übri­gen, Du hast dem Huhn die Schmer­zen genom­men und erlöst, das war gut so.
Mei­nen Respekt dafür.

Es gibt Momen­te im Leben, da muss man eine Ent­schei­dung tref­fen. Das hast Du. Du hast gehol­fen. In die­sem Moment. Das tut weh. Dem Tier nicht mehr. Gib Paul nicht die Schuld dafür, es ist sei­ne Natur.

So hadern wir auch wöchent­lich mit unse­ren Kat­zen und müs­sen Din­ge tun die uns zuwi­der sind.

Kopf hoch, Du bist (lei­der) nicht allei­ne. Wenn das kein Trost ist — ich habs’s wenigs­tens ver­sucht.

Was wäre wenn der Paul, ein namen­lo­ser wild leben­der Hund wäre? Wür­den wir jetzt von Schuld reden? Das ist für mich Natür­li­che Selek­ti­on… ein Vogel, der einem natür­li­chen Feind über den Weg läuft, gefär­det sei­ne Über­le­bens­chan­cen. Ist das Huhn flink und über­lebt, so übe­trägt sei­ne Fähig­kei­ten an sei­nen Nach­kom­men, was auf lan­ger Sicht das Über­le­ben die­ser Vogel­art sichert. Andern­falls nicht. Dumm nur dass wir dum­me Hüh­ner brau­chen, damit wir denen die Eier ein­fa­cher klau­en kön­nen.
Wenn über­haupt, haben wir alle Men­schen die Schuld die­se Vogel­art indus­tri­ell zu züch­ten, nur damit sie uns behilf­lich sind und als Din­ge behan­deln. Das Din­ge kaputt gehen, brau­chen wir nicht wei­ter zu dis­ku­tie­ren.

Hi Vicky. Wenn Paul ein wil­der Hund wäre, dann wäre ich und Anja nicht ver­ant­wort­lich. Doch indem wir Paul bei uns auf­ge­nom­men haben, haben wir auch die Ver­ant­wor­tung über­nom­men. Und wenn wir ihn an der Lei­ne gehabt hät­ten, auch in die­ser unvor­her­seh­ba­ren Situa­ti­on, dann wäre das Huhn noch am Leben. Vor­erst. Und ich hät­te es nicht töten müs­sen.

Aber hät­te, wäre, wenn ist nicht der ganz rich­ti­ge Ansatz. Vor­sor­ge beim nächs­ten Wan­dern.

Also gleich heu­te kommt er auf Höfen an die Lei­ne.

Dan­ke für Dei­ne Wor­te.

Gruß Lutz

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