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Keine Zeit

Heu­te war ich aus­nahms­wei­se mal wie­der jog­gen und zwar in Rich­tung Len­nep. Sport soll ja bekannt­lich den Alte­rungs­pro­zess etwas ver­lang­sa­men, die Abwehr­kräf­te des Kör­pers stär­ken und auch den Ver­fall von Phy­sis und Psy­che ver­zö­gern. Wir wer­den sehen wo mich das noch hin­führt. Kri­ti­ker lachen sich ja schon ins Fäust­chen, weil ich in ihren Augen mehr Zeit mit Jog­gen und Wan­dern ver­brin­ge als mit Arbeit und ander­wei­ti­ger Frei­zeit­ge­stal­tung — sagen sie

Wäh­rend ich da so vor mich hin jog­ge ent­de­cke ich rechts von mir eine hüb­sche Aus­sicht. Ich stop­pe, neh­me mein Smart­phone aus mei­nem Lau­fruck­sack und mache eini­ge Fotos

Die­se hier

Und als ich da so foto­gra­fier­te, stand ober­halb von mir an mei­nem Lauf­weg eine Frau mit einem Fahr­rad und mach­te eben­falls ein Foto von die­ser Idyl­le. Ich bat sie run­ter zu mir zu kom­men, weil von mei­nem Stand­punkt aus eine bes­se­re Sicht auf die Sze­ne herr­sche, doch sie ent­geg­ne­te mir, dass sie kei­ne Zeit habe und jetzt schnell zur Arbeit müs­se

Ein paar Meter wei­ter bog ich dann in einen Weg ein, der genau par­al­lel zu mei­nem Lauf­weg ver­läuft, um eine wei­te­re Auf­nah­me zu machen. Hier kam mir ein Mann mit dem Rad ent­ge­gen, der auch mal schnell den Son­nen­auf­gang sehen woll­te. Lei­der war just in die­sem Moment eine Wol­ke vor der Son­ne und so dreh­te er wie­der um. Als ich ihm den Tipp gab nur eine Minu­te zu war­ten, dann wür­de die Wol­ke den Blick auf die Son­ne frei­ge­ben, sag­te auch er, dass er kei­ne Zeit habe

Heu­te lief ich Tag 3161 in Fol­ge und 69352 km

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Ich weiß nicht was ihr macht…

Das SARS-CoV2 Virus (Coro­na) hält die Welt in Atem. Die Infek­ti­ons­zah­len stei­gen in allen Alters­grup­pen, es gibt kaum einen Platz auf der Welt, wo das Virus nicht exis­tiert, in Deutsch­land ist die Sterb­lich­keit zur Zeit nied­rig — zum Glück oder weil die Maß­nah­men Abstand hal­ten, Hygie­ne, Mund-Nasen-Bede­ckung und Coro­na-Warn-App in der Gesamt­heit noch aus­rei­chend grei­fen

Immer wie­der spre­chen eini­ge davon, dass genau die­se Maß­nah­men die zur Zeit ergrif­fen wer­den aus­rei­chen, um Coro­na in den Griff zu bekom­men

Doch was sehe ich jeden Tag? Über­all sieht man Men­schen ohne Abstand zusam­men ste­hen, ob es auf der Stra­ße ist, ob es auf Pres­se­fo­tos ist, ob es im Inter­net ist, bei Grill­par­tys oder pri­va­ten Whats­App-Grup­pen. Jeder nimmt für sich her­aus die­se Regeln nicht ein­zu­hal­ten. Mas­ken tra­gen ist eini­gen schein­bar zu pein­lich. Selbst für ein Pres­se­fo­to, wel­ches die Öffent­lich­keit zu Gesicht bekommt, wird kei­ne Mas­ke getra­gen. Was zeigt das der Bevöl­ke­rung? Wie wirkt es — das Bild, das mehr als tau­send Wor­te sagt?

Es hat sich gezeigt, dass wenn die­se ein­fa­chen Regeln nicht ein­ge­hal­ten wer­den, und das wer­den sie schein­bar nicht, dann funk­tio­niert die Abwehr von Coro­na nicht rich­tig und es wird nicht lan­ge dau­ern, bis die­ses Virus wie­der mehr Men­schen tötet oder Lang­zeit­schä­den ver­ur­sacht

Anja und ich sind Sport­ler, sind fit, sind rela­tiv gesund und ernäh­ren uns aus­ge­wo­gen. Doch ob die­ses Virus an unse­rem Kör­per einen lang­fris­ti­gen Scha­den ver­ur­sa­chen kann weiß noch kei­ner so genau. Eigent­lich wis­sen wir alle noch viel zu wenig über die­ses Virus

Ich weiß nicht was ihr macht, aber ich hal­te mich da raus und mög­lichst von die­sen Men­schen fern, bis die Situa­ti­on über­schau­bar wird. Und solan­ge wird halt Abstand gehal­ten, viel die Hän­de gewa­schen und ggf die Mas­ke auf­ge­setzt, wenn das mit dem Abstand nicht funk­tio­niert. Und die­se Coro­na-Warn-App ist sowie­so auf mei­nem Han­dy aktiv

War­um ich das hier schrei­be, obwohl es schein­bar jeder weiß? Weil ich die Hoff­nung habe, dass die Ver­nunft siegt und nicht die Rebel­li­on

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Dranbleiben

Dran­blei­ben bedeu­tet auch “nicht auf­ge­ben” , “nicht nach­las­sen” , “nicht aus den Augen ver­lie­ren” , “nicht lockern” , “nicht ruhen und nicht ras­ten” oder “wei­ter­ver­fol­gen”

Im Gegen­satz zu “auf­ge­ben” , “abbre­chen” , “resi­gnie­ren” , “ablas­sen” , “been­den” , “sich abwen­den von” , “umfal­len” , “schlapp­ma­chen” , “sich erge­ben” , “das Hand­tuch wer­fen” , “die Flin­te ins Korn wer­fen” , “kapi­tu­lie­ren” , “klein bei­geben” , “schwach wer­den” , “locker­las­sen” , “den Kampf auf­ge­ben” , “die Hän­de heben” , “sich geschla­gen geben” und “sich wider­stands­los fügen”