Zum heutigen Morgenlauf hatten sich zwar außer mir weitere vier Läufer “angemeldet”, aber letzten Endes waren wir heute zu dritt. Bulbul, Martin S. und ich
Wir liefen, da es ja eh stockfinster ist um diese Uhrzeit, einfach wieder über die Balkantrasse nach Remscheid-Lennep
Anfangs war es auch noch gut laufbar und das bisschen Laub auf dem Asphalt stellte für Radfahrer und uns Läufer wirklich kein Problem dar. Zumindest nicht auf dem Wermelskirchener Teil der Balkantrasse
Doch zwischen Bergisch-Born und Lennep änderte sich das schlagartig, denn dort war wesentlich mehr Laub auf der Trasse
Zum Glück, oder für einige auch zum Pech, verrichtete dort ein Spezialbediener mit samt seiner großen Kehrmaschine seinen Dienst im Auftrag der Stadt Remscheid
Er fuhr so vor sich hin und versuchte die Trasse vom Laub zu befreien. Es muss wohl ein schwieriges Unterfangen gewesen sein, denn er war nicht sehr erfolgreich bei seinem Auftrag (oder einfach noch nicht fertig)
Als wir dann in Lennep umdrehten, um wieder nach Hause zurück zu joggen, da kam uns nach einem Kilometer ein Radfahrer entgegengerumpelt, fiel ein paar Meter hinter uns kladeradatsch auf die Nase und blieb einen Moment regungslos liegen
Wir sind dann zu ihm hin und dann berappelte er sich wieder, stand auf und hob sein Fahrrad auf. Wir waren besorgt und fragten immer wieder ob wir helfen können, ob es ihm gut gehe und er würde ja humpeln und warum sind sie denn gefallen und überhaupt. Doch er meinte nur, dass mit dem Humpeln sei seine Arthrose und normal und er sei über diese Steine gefahren und dann habe es ihm den Lenker rumgeschlagen. Na ja, so konnten wir nichts weiter für ihn tun und er setzte sich wieder aufs Rad und fuhr zur Arbeit
Wir trabten also in Richtung Wermelskirchen
Nach weiteren gut zwei Kilometern stand der nächste Radfahrer an der Seite. Ein Rennradfahrer, der sich heute morgen schon zwei mal einen Platten gefahren hatte. Jedesmal aufgrund dieser Steine auf der Trasse. Wir erklärten ihm den kürzesten Weg von der Trasse zur Hauptstraße, wo er sich dann abholen lassen kann
Und der “Schuldige” für die Steinflut war schnell ausgemacht. Es war der Spezialbediener mit samt seiner großen Kehrmaschine. Der fegte zwar teilweise, aber auch wirklich nur teilweise, das Laub von der Trasse, dafür fegte er allerdings im Austausch die großen Steine der alten Bahntrasse auf den Asphalt
Als wir dann viele Kilometer später erneut auf den Spezialbediener mit samt seiner großen Kehrmaschine trafen, versuchte Martin S. ihm seine etwas missliche Vorgehensweise zu erläutern und zusätzlich machten wir ihn auf die durch ihn verursachten zwei Unfälle aufmerksam, welche sich eben gerade zugetragen hatten. Er meinte dazu nur: Bevor er dort gefahren sei, wäre ja auch schließlich schon mal jemand mit dem Rad gefallen
Dazu ist mir dann nur noch der Satz eingefallen:
Es ist Krieg — was solls — die Menschen sterben ja so oder so irgendwann
Der Spezialbediener mit samt seiner großen Kehrmaschine hat nicht mal ansatzweise Martins Hinweis verstanden, dass er nicht so nah am Rand fegen soll, damit er die Steine nicht auf den Asphalt transportiert. Keiner hat gesagt, er solle nicht fegen
Fegen ist gut
Falsch fegen ist nicht gut
Wir lernen daraus, vor allem unser bengalischer Freund Bulbul, dass man als Spezialbediener mit samt seiner großen Kehrmaschine selbst mit kleinen Fegefehlern großen Schaden an Menschen verursachen kann
Gymnastik, Obst, Joghurt und Körner
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump
2 Antworten auf „Der Spezialbediener mit samt seiner großen Kehrmaschine“
Ich schätze, der Spezialbediener wollte den Schmetterlingseffekt beweisen
zu wie viel Prozent? Ich schätze zu 20% ja und zu 80% nein.