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Ich möchte es einfach festhalten – Tag 82

Vorab – Alles wird gut!

Die Situa­ti­on um das The­ma Coro­na-Virus ver­schärft sich. In NRW schlie­ßen bis­her frei­wil­lig vie­le Geschäf­te des Ein­zel­han­dels, um damit die Men­schen dazu zu bewe­gen sich nicht in den Städ­ten zu knub­beln. Zudem ist ab sofort jeg­li­cher Sport­be­trieb auf pri­va­ten oder öffent­li­chen Anla­gen unter­sagt. Und eben­so auch alle Zusam­men­künf­te. (Nach­zu­le­sen immer aktu­ell hier.) Lei­der ist es wie immer und vie­le ver­ste­hen die­se Schutz­maß­nah­men nicht. Zusätz­lich ver­brei­ten auch immer noch vie­le Men­schen fal­sche Infor­ma­tio­nen, wonach die­ses Virus “ja gar nicht so schlimm sei” und was weiß ich noch alles für komi­sche Geschich­ten aus dem Inter­netz, war­um man jetzt vom Staat wie­der “bevor­mun­det” wird. Wit­zi­ger­wei­se schwur­belt das wie­der haupt­säch­lich die Sor­te von Leu­ten, wel­chen ihr Leben auch sonst schon sehr ent­glit­ten ist. Als ob sich deren Geschwur­bel über­haupt jemand anneh­men wür­de, außer der ande­ren Schwurb­ler. Letzt­end­lich wird man sie wohl zwin­gen im gesell­schaft­li­chen “Über­le­bens-mal-nichts-tun” mit­zu­ma­chen

Die­sen Men­schen kann man schlicht anders nicht mehr behilf­lich sein, sie wei­gern sich immer — immer — immer das Ding dort oben im Schä­del zu nut­zen. Anja fand dazu heu­te ein pas­sen­des Bild­chen:

Was mir auch auf­ge­fal­len ist — Vie­le schrei­ben mir über die unso­zia­len Netz­wer­ke, dass ja bei einer Qua­ran­tä­ne mein Streak been­det sei. Die­se Leu­te kann ich beun­ru­hi­gen — NEIN — ist er nicht. War­um nicht, wer­de ich auch wie­der nicht ver­ra­ten, denn in Zei­ten wie die­sen ist es nicht rat­sam die, ent­schul­digt mei­ne Aus­drucks­wei­se, Idio­ten schlau zu machen. Das wich­ti­ge “Über­le­bens-mal-nichts-tun” kapie­ren sie ja auch nicht. Sol­len sie sich mal den lie­ben lan­gen Tag mit Klo­pa­pier beschäf­ti­gen. Das macht für sie Sinn!

Der geneig­te Leser fragt sich viel­leicht, war­um ich so indi­rekt direkt wer­de, aber das kann ich ganz ein­fach erklä­ren: Es sind zu vie­le Men­schen im Pulk unter­wegs, obwohl die gan­ze Welt davon abrät sich in Grup­pen auf­zu­hal­ten. Sie trei­ben in Grup­pen Sport ZUSAMMEN. Sie sit­zen in Grup­pen im Café ZUSAMMEN, sie gehen in Grup­pen ZUSAMMEN spa­zie­ren, es fin­den Grill­par­tys statt und so wei­ter …

Ver­mut­lich liegt es dar­an, dass Men­schen ger­ne das machen was ver­bo­ten ist. Und das dann expo­nen­ti­ell extra. Sie haben es nicht trai­niert etwas durch­zu­hal­ten, bei der Stan­ge zu blei­ben, sich über einen län­ge­ren Zeit­raum durch­zu­bei­ßen, Ver­zicht zu üben

Anja und ich hat­ten da wohl einen bes­se­ren Trai­ner für die­se Zeit ohne die ande­ren Men­schen. Wir wur­den vom Täg­lich­lau­fen trai­niert. Wir wur­den trai­niert ein­sam stun­den­lang unse­re Run­den zu dre­hen, mit den eige­nen Gedan­ken allei­ne zu sein, sich selbst und die Umwelt in Fra­ge zu stel­len und dabei nicht die Geduld zu ver­lie­ren und mög­lichst nicht die Über­sicht über das eige­ne Leben

Dar­über bin ich froh

Anja lief heu­te ihren 565. Tag in Fol­ge und in die­ser Zeit 4345 km. Bei mir war es Tag 2999 in Fol­ge und 65785 km und mor­gen ist wie­der ein gro­ßes Jubi­lä­um — Fei­er­tag :)

Und gleich ver­schwin­den wir wie­der im Wald. Ganz unsicht­bar und weit weg von ande­ren Men­schen

Nicht vergessen – Alles wird gut!

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump