Wenn ich mich so zurück erinnere an die Zeit in der Anja und ich so richtig kugelrund waren, dann fällt mir eine Sache doch immer wieder auf…
Das Leben war allgemein viel einfacher
Man achtete nicht darauf wie man sich ernährte — scheißegal Hauptsache mehr als satt,
man bewegte sich nur wenn es absolut nicht anders ging — es gibt ja immer ein Auto, Aufzug oder eine Rolltreppe,
wenn einem der Rücken schmerzte, die Füße oder die Knie, dann nahm man dauerhaft Schonhaltung ein,
wenn man sich die Schuhe schlecht zubinden konnte, dann trug man halt Schuhe zum reinschlüpfen,
wenn es regnete oder kalt war, waren nur spannende Innenaktivitäten vor dem Fernseher auf der Couch angesagt,
zum Bäcker die Brötchen holen — nur mit dem Auto,
und die Kleidergröße passt sich an — kein Problem heutzutage,
bei Bluthochdruck nimmt man einfach eine Pille oder zwei,
erst mal ausschlafen,
morgens fett Frühstück, mittags fett beim Italiener, abends fett beim Griechen und zwischendurch multikulturell — egal passt schon,
einfach drauf los — einfach mit allen Sinnen genießen — einfach ohne Grenzen — einfach zweifach dreifach Mayonnaise
Und heute
Immer das schlechte Gewissen im Nacken,
mache ich genug Sport und bewege ich mich reichlich?,
ist meine Nahrung auch gesund?,
darf ich noch ein Eis?,
fahre ich am Nachmittag auch noch mit dem Bike?,
gehe ich vielleicht noch Wandern?,
soll ich trotz der leichten Schmerzen im Oberschenkel einen Lauf machen?,
soll, darf, kann, muss, will ich
Ach ich hab es einfach wieder gemacht…
Joggen — 15,22 km mit 149mm positiver Höhendifferenz (Daten)
Dann Gymnastik, Duschen, Frühstück und anderthalbe Stunde mit Anja und Paul durch den Wald spaziert…
Wo führt das alles hin? Was wird in Zukunft sein? Was wird?